„Das regt einen unfassbar auf“ Kramer macht seinem Ärger nach Borussias 1:2 bei Union Luft

Berlin · Statt mit drei Zählern musste Borussia Mönchengladbach die Heimreise aus Berlin ohne Punkte antreten. Die Ursache darin sah Mittelfeldspieler Christoph Kramer in erster Linie in der veränderten Spielweise seiner Mannschaft. Was er zur Niederlage sagte.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik zum 1:2 bei Union Berlin
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Union Berlin - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: AFP/OLIVER BEHRENDT

Christoph Kramer war der Frust über die 1:2-Niederlage am Sonntag bei Union Berlin deutlich anzusehen. Mit gesenktem Kopf begann Gladbachs Mittelfeldspieler mit der Analyse des Spiels, das in zwei Abschnitte unterteilt werden konnte: In die ersten 65 Minuten, in denen die Borussen ein gutes Auswärtsspiel zeigten, in dem sie dank Nico Elvedis Kopfballtor mit 1:0 in Führung gegangen waren und in die Schlussphase, in der Union Berlin im eigenen Stadion eine Aufholjagd startete.

„Ich finde, dass wir in der letzten halben Stunde extrem um die Gegentore gebettelt haben. Es ist gar kein Problem, wenn man sich gegen Union Berlin ein bisschen tiefer fallen lässt – dann muss man aber in der Flanken-Verteidigung richtig gut sein“, sagte Kramer. Denn sowohl der Ausgleich durch Kevin Behrens als auch der Siegtreffer in letzter Sekunde von Danilho Doekhi fielen nach einer Flanke. Hinzu kam das aberkannte Tor von Christopher Trimmel, bei dem die Borussen eine Flanke aus dem Halbfeld ebenfalls nicht verteidigen konnten.

Christoph Kramer: Die besten Zitate und Sprüche des Gladbach-Profis
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Die besten Sprüche von Gladbachs Christoph Kramer

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

„Beim letzten Gegentor sage ich nichts, da haben wir die Ecke nicht gut verteidigt und haben Union ein Zwei-gegen-Null ausspielen lassen“, sagte Kramer. Die präzise Hereingabe von Jamie Lewelings verwertete Doekhi in der letzten Sekunde des Spiels aus kurzer Distanz mit dem Kopf. Union erzwang den Sieg und eroberte damit die Tabellenführung wieder zurück.

Einen Anteil daran hatte auch Gladbachs Torwart Tobias Sippel, der den Unionern durch seinen missglückten Klärungsversuch den Ausgleich ermöglichte. Öffentlich kritisieren wollte Kramer seinen Teamkollegen dafür aber nicht. „Das kann alles passieren, aber es ist dann unfassbar unglücklich“, sagte Kramer. Für ihn und die Borussen war das 1:2 die dritte Pflichtspielniederlage in Folge. „Das regt einen unfassbar auf. Weil man hatte das ganze Spiel das Gefühl, das was geht.“

Dass Union überhaupt noch mal so zurück ins Spiel gekommen war, lag aus Kramers Sicht vor allem daran, dass die Borussen das Fußballspielen einstellten. „In der ersten Halbzeit haben wir es gut gemacht, wir hatten Kontrolle. Ich weiß nicht, warum wir nicht mehr gespielt haben“, sagte er. Doch das Aufbauspiel über Sippel wussten die Berliner schon im ersten Durchgang entscheidend zu stören, folglich schlugen die Gladbacher viele lange Bälle, aus denen zahlreiche Ballverluste resultierten. „Wir haben immer rausgeschoben, das kannst du auch machen. Aber dann musst du ab und zu mal einen zweiten Ball gewinnen und Akzente setzen. Das haben wir gar nicht gemacht“, sagte Kramer.

„Wir haben wirklich um das eine oder andere Gegentor gebettelt und es am Ende dann auch bekommen“, so Kramer, der sich sicher war, dass Borussia das Gegentor in der siebten Minute der Nachspielzeit nicht kassiert hätte, wenn die Vorzeichen andere gewesen wären. „Wenn wir im DFB-Pokal weitergekommen wären und gegen Frankfurt gewonnen hätten, hätten wir dieses Ecken-Gegentor nicht bekommen. Das ist im Fußball so“, sagte Kramer.

Der 31-Jährige haderte deshalb nicht nur mit der eigenen Mannschaftsleistung, sondern auch mit dem Schicksal. „Keine Ahnung, welcher Fußballgott sich das Ding ausgedacht hat. Es ist immer die gleiche Kacke. Wenn du keine gute Phase hast, dann kommt sowas“, sagte Kramer, der am Ende die Kapitänsbinde trug. Doch aus seinen Worten zuvor wurde deutlich, dass sich die Borussen die Last-Minute-Pleite selbst zuzuschreiben hatten.

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