Hinrunde und Rückrunde im Vergleich Auch mehr Tore können Gladbachs Defensivprobleme nicht auffangen
Mönchengladbach · 19 Punkte wie in der Hinrunde hat Borussia mit dem 3:3 von Freiburg am vergangenen Samstag geholt. Drei Spieltage bleiben, um die Bilanz noch etwas aufzuhübschen. Für welche Bereiche das auch noch gilt und wo Gladbach immer noch die Probleme der ersten Saisonhälfte hat.

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Die Punkteausbeute der Hinserie ist drei Spieltage vor dem Ende eingestellt. Durch das 3:3 beim SC Freiburg hat Gladbach nun 19 Zähler in der Rückrunde gesammelt, so viele waren es auch in der Vorrunde gewesen. Somit besteht die Chance, erst zum dritten Mal im Verlauf der vergangenen elf Jahre eine – nach Punkten – erfolgreichere Rückrunde zu spielen. Das aber wird angesichts der Gesamtbilanz von 38 Zählern niemand bei Borussia als großen Erfolg verbuchen. Schließlich ist es nicht der Anspruch des Klubs, pro Saisonhälfte an der 20-Punkte-Marke herumzukratzen.
Es ist zu vermuten, dass es letztlich in Sachen Punkteausbeute eine leichte Verbesserung gegenüber der Hinserie geben wird. Doch wie sieht es mit einzelnen Parametern aus, die wichtig sind für Erfolg oder Misserfolg? Ein Überblick vor den verbleibenden drei Saisonspielen.
Tore Hier hat sich Borussia mit 23 Toren gegenüber 22 Treffern im Herbst schon gesteigert. Wie groß das Plus am Ende ist, wird sich zeigen. Gladbach fehlen zwar weiterhin die klaren Siege, wie es einzig das 4:0 gegen Fürth in der Vorrunde war, aber immerhin trifft Borussia fast immer, nur beim 0:6 in Dortmund blieb sie torlos. In der Hinrunde hatte es vier Spiele ohne eigenen Treffer gegeben. In einem Punkt ist allerdings eine deutliche Steigerung festzustellen: Acht Kopfballtore seit Januar stehen zwei Treffern per Kopf bis Dezember gegenüber.
Gegentore 32 Toren in 17 Spielen folgten nun bislang 26 Treffer in 14 Partien – von einer Verbesserung kann in der Defensivarbeit nicht die Rede sein. Die Anzahl der Klatschen ist zwar im Vergleich zur Hinserie zurückgegangen, aber neben dem 0:6 von Dortmund kassierte Adi Hütters Mannschaft noch dreimal drei Gegentore. Die Zahl der Zu-Null-Spiele bleibt weiterhin auf einem überschaubaren Niveau: Zweimal gelang das im Herbst, dreimal – inklusive des nach 70 Minuten abgebrochenen Spiels in Bochum – in der Rückrunde.

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Standards Siebenmal hat Gladbach seit Januar nach ruhenden Bällen getroffen, in der gesamten Vorrunde waren es nur fünf Treffer. Bislang lässt sich das Plus allerdings mit den mehr verwandelten Elfmetern erklären: drei gegenüber einem vor der Winterpause. Bei den Gegentreffern nach Standards hat sich Borussia nicht verbessert, in der Hinrunde waren es sieben, nun sind es acht. Allerdings gehört auch dabei der Hinweis dazu, dass Gladbach in der Hinserie kein Elfmetertor kassierte, seitdem aber drei.
Punkte nach Rückstand Nur einen einzigen Punkt holte Gladbach in der Hinrunde, nachdem es zurückgelegen hatte. Diese Ausbeute konnte es bereits am ersten Rückrundenspieltag überbieten, als es einen 2:1-Erfolg nach 0:1 beim FC Bayern München gab. Danach folgten noch drei weitere Unentschieden nach vorherigem Rückstand.
Punkte nach Führung Hat Borussia ihre Comeback-Qualität also etwas erhöht, so verspielt sie immer noch zu viele Punkte nach Führungen: Neun in der ersten Saisonhälfte folgten bislang sieben in der zweiten. Negativ ins Auge sticht dort vor allem das 2:3 in Stuttgart nach 2:0-Führung – etwas, das sich nun in Freiburg beinahe wiederholt hätte.
Es sind also dieselben Nachlässigkeiten in der Defensivarbeit wie in der Hinrunde, die ein positiveres Abschneiden bislang verhindert haben. Die wenigen leichten Verbesserungen in der Offensive können das nicht auffangen. Allerdings: Drei Spiele bleiben noch, um ein paar Bilanzen aufzuhübschen.