Gladbachs Manager Für Eberl ist Scally "unser Spieler der Saison"

Mönchengladbach · Bei seinem Besuch im Sport1-„Doppelpass“ lobte Borussias Manager Max Eberl Joe Scally, stellte noch mal klar, dass er mit Matthias Ginter und Denis Zakaria verlängern will und sprach über die Ziele und Möglichkeiten der Gladbacher.

Borussias Manager Max Eberl war zu Gast im „Doppelpass“ auf Sport1.

Borussias Manager Max Eberl war zu Gast im „Doppelpass“ auf Sport1.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Joe Scally ging in Wolfsburg unter. Denn als er sein erstes Bundesliga-Tor erzielt und mit diesem 3:1 Borussias ersten Auswärtssieg der Saison fix gemacht hatte, war der junge Amerikaner die unterste Schicht des Jubelhaufens, zu dem sich nahezu die gesamte Gladbacher Mannschaft an der Seitenlinie stapelte.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik beim VfL Wolfsburg
16 Bilder

Wolfsburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

16 Bilder
Foto: dpa/Swen Pförtner
Borussia Mönchengladbach: Vertragslaufzeiten - Nicolas jetzt bis 2029
34 Bilder

Die Vertragslaufzeiten der Borussia-Spieler

34 Bilder
Foto: jdp/Jens Dirk Paeffgen

„Das war ein Gefühl, das ich nicht mehr vergessen werde. Ich sage immer zu Yann Sommer, dass er mich hoch anspielen soll, wenn ich frei bin. Als ich dann den Ball bekam, habe ich gesehen, dass der Weg zum Tor frei ist, da wurde ich sehr nervös und bin einfach losgesprintet. Aber als der Ball dann im Netz eingeschlagen ist, wollte ich es am liebsten gleich nochmal machen, es war unglaublich“, wurde Scally auf Borussias Internetseite zu seinem Tor zitiert.

Sonntag gab es für den 18-Jährigen ein ganz großes Lob von Manager Max Eberl bei seinem Besuch im Sport1-„Doppelpass“ am Sonntag. „Er ist seit Januar hier, hat sich an Deutschland gewöhnt und spielt seit sieben Spielen unfassbar gut. Steffen Korell und Mario Vossen, die bei uns für das Scouting verantwortlich sind, haben da großartige Arbeit gemacht. Gerade auf den Rechts- und Innenverteidiger-Positionen gibt es nicht so viele deutsche Talente. Joe kam, als er 18 wurde, und hat sich über die U23 akklimatisiert. In der Saisonvorbereitung hat er den Trainer mit Leistung überzeugt“, sagte Eberl.

Scally hat einen langfristigen Vertrag in Gladbach, 14 andere Kontrakte laufen indes bis 2023 aus. Eberl wird die Personalien nach und nach angehen. Vor allem die Zukunft von Matthias Ginter und Denis Zakaria wird viel diskutiert. „Wir versuchen, mit beiden zu verlängern“, stellte Eberl noch mal klar. „Es wäre wichtig, solche Spieler zu halten, aber auch wenn es nicht geht, wären wir in der Lage weiterzumachen“, sagte Eberl. Gleichwohl soll ein ablösefreier Abgang verhindert werden.

Dass in den Gesprächen im Vergleich zu anderen Klubs das Geld nicht unbedingt der Faktor für Gladbach ist, weiß Eberl, verwies aber darauf, dass es den Spielern nicht nur darum gehe: „Wir sind ein solider Verein, das bietet den Spielern auch Sicherheit, zugleich sind sie bei einem ambitionierten Klub und haben einen Trainer, der auf sie setzt“, sagte Eberl.

Auch Patrick Herrmann, dessen Vertrag ebenfalls 2022 endet, sei als Identifikationsfigur „sehr wichtig“, ebenso hat Eberl die Personalie Jordan Beyer im Auge, der auch bis 2022 gebunden ist. „Jordan setzt sich gerade bei uns durch“, sagte Eberl.

Eberl sprach zudem über die Ziele und Möglichkeiten des Klubs, für den er seit 22 Jahren als Profi, Jugenddirektor und Manager arbeitet. „Ich lebe diesen Verein“, sagte er. Und: „Ich bin sehr ambitioniert. Am liebsten würden wir deutscher Meister werden. Die Realität ist aber eine andere. Wenn bei uns alles optimal läuft, haben wir eine berechtigte Chance, um Europa mitzuspielen. Wenn es aber stottert, ziehen auch mal andere Vereine vorbei.“

Die These des einen oder andere Experten, Gladbach sei ein möglicher Bayern-Jäger der Zukunft, wiegelte Eberl resolut ab. „Als Verein musst du mit den Rahmenbedingungen arbeiten, die du hast. Und mich jetzt hier hinzusetzen und zu sagen: Morgen greifen wir Bayern an, das ist absurd. Wir müssen schon die Realitäten im Auge haben. Das heißt nicht, dass wir sie nicht schlagen wollen“, sagte Eberl.

Aktuell freut er sich darüber, dass  „wir sieben Punkte gegen Bayern München, Dortmund und Wolfsburg geholt haben. Das sind drei Mannschaften, die in der Champions League spielen“. Und die Erfolgsgeschichte von Joe Scally macht ihm Freude. „Er ist für mich unser Spieler der Saison“, sagte Eberl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort