Borussen bei der WM Frankreichs Weiterkommen mit viel Gladbach-Touch

Mönchengladbach · Bei Frankreichs 2:1 gegen Dänemark bei der WM in Katar kam viel Borussia vor – auf beiden Seiten. Ein Spieler mit Gladbach-Bezug traf auch, aber nicht der, von dem man es erwarten konnte. Klar ist nun auch: Borussia ist in der nächsten Runde vertreten.

Borussia Mönchengladbach: Alle WM-Teilnehmer - Marcus Thuram wird Zweiter
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Foto: AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

Der erste der sechs bei der Weltmeisterschaft in Katar aktiven Borussen steht im Achtelfinale: Marcus Thuram hat sich am Samstag mit Titelverteidiger Frankreich mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel vorzeitig für die nächste Runde qualifiziert. Beim 2:1 gegen Dänemark kam der Gladbacher Offensivmann nach 63 Minuten ins Spiel für Olivier Giroud, zuvor beim 4:1 gegen Australien war er erst in der 89. Minute eingewechselt worden, ebenfalls für Giroud.

Thuram kam kurz nach dem 1:0 durch Kilian Mbappé (61.) in die Partie – als Mittelstürmer, dem Job also, auf den er in dieser Saison in Gladbach umgeschult wird. Erstmal jedoch stahl ihm ein Ex-Borusse die Schau. Mit einem Thuram-Tor ist immer zu rechnen, doch dass Andreas Christensen, den Borussia von 2015 bis 2017 vom FC Chelsea ausgeliehen hatte, trifft, ist eher selten. Er erzielte zunächst per Kopf den Ausgleich. Somit hatte dieses Spiel viel Borussia-Touch.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Nach dem 1:1 jedoch drehte Frankreich auf – daran war auch Thuram beteiligt, wenngleich er ohne Torschuss und Torschussvorlage blieb. Mit einigen guten Läufen sorgte er für Unruhe beim Gegner. Und mit vielen Flanken wurde er von seinen Teamkollegen immer wieder im Zentrum gesucht. Auch beim Siegtor war er in der Nähe: Antoine Griezmann flankte und fand Mbappé, der zum zweiten Mal traf. Thuram stand direkt hinter dem Torschützen mit seiner Rückennummer 26.

In der Schlussphase war es dann unter anderem Thurams Auftrag, für Entlastung zu sorgen, aber auch die dänischen Aufbau-Spieler zu stören. Was ihm das Spiel zeigte: Thuram ist für seinen Trainer Didier Deschamps nach Giroud derzeit offenbar die Nummer zwei unter den Mittelstürmern. Das könnte durchaus ein Wink für die Zukunft sein. Denn Giroud ist 36 Jahre alt, der verletzte Karim Benzema 34, da wird bald die Nachfolge ein Thema werden. Die Neuformatierung Thurams in Gladbach zahlt sich wohl aus für ihn.

Der französische Sieg hat zugleich Auswirkungen auf die Familie Thuram. Wenn alles normal läuft, wird Frankreichs Torwart Hugo Lloris im letzten Gruppenspiel ebenso wie im sicheren Achtelfinale spielen und damit Thurams Vater Lilian als Frankreichs Rekordnationalspieler ablösen. Thuram senior hat 142 Spiele gemacht, der Sieg gegen Dänemark war der 140. Einsatz von Lloris für die „Equipe Tricolore“.

Das französische Weiterkommen kann auch für Gladbach Konsequenzen haben. Thuram dürfte weitere Chancen bekommen, sich zu zeigen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er im letzten Gruppenspiel gegen Tunesien am Mittwoch um 16 Uhr zum ersten Startelf-Einsatz kommt bei der WM.

Borusse Marcus Thuram jubelt mit Superstar Kilian Mbappé.

Borusse Marcus Thuram jubelt mit Superstar Kilian Mbappé.

Foto: AFP/GIUSEPPE CACACE

Damit kann er vorspielen für mögliche neue Klubs – was seinen Marktwert weiter steigern könnte. Die „Sport Bild“ spekuliert, dass Gladbach Thuram bei Angeboten ab zehn Millionen Euro gehen lassen würde schon im Winter – sollte er bei der WM weiter auf sich aufmerksam machen, könnten sich mögliche Interessenten vielleicht gegenseitig hochbieten. Die italienische „Gazetta dello Sport“ berichtet allerdings, dass für Thuram ein Winterwechsel kein Thema sei, weswegen auch Inter Mailands Anfrage abschlägig beschieden worden sei vom WM-Achtelfinal-Teilnehmer.

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