„Komplexe Leistung“ gegen Bielefeld Was Farke bei Borussias 4:0 gefallen hat – und was er zu Thurams Zukunft sagt

Mönchengladbach · Daniel Farke hat nach dem 4:0 gegen Arminia Bielefeld wenig überraschend ein positives Fazit gezogen und erklärt, wovon er besonders angetan war. Was die Wechsel-Gerüchte um Marcus Thuram angeht, hat Borussias Trainer eine eindeutige Wahrnehmung.

Gladbach: Yann Sommer mit 45-Minuten-Einsatz beim 4:0 gegen Bielefeld
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Borussias Testspielsieg gegen Arminia Bielefeld

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Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Die Freude über sein erstes Tor im neuen Jahr war Marcus Thuram am Mittwochnachmittag deutlich anzusehen. Nach einer hohen Balleroberung der Borussen hatte Hannes Wolf ein Auge für den freistehenden Franzosen, der aus elf Metern mit links überlegt zum 2:0 abschloss. Es war die Vorentscheidung in der 76. Spielminute im Duell mit Arminia Bielefeld. Und als Wolf vier Minuten später selbst traf, feierte Thuram den Treffer ebenso überschwänglich wie den seines Kumpels Manu Koné, der in der 87. Minute den 4:0-Endstand gegen den Zweitligisten erzielte.

Es sollen nicht die letzten Jubel-Momente Thurams im Borussia-Trikot gewesen sein. Aktuell vergeht kaum ein Tag, an dem der Vize-Weltmeister nicht mit einem neuen europäischen Top-Klub in Verbindung gebracht wird. Gladbachs Trainer Daniel Farke bleibt diesbezüglich allerdings gelassen. „Ich glaube nicht, dass es viele Vereine gibt, die ihn gerade sonderlich reizen. Ich glaube, er fühlt sich hier bei Borussia pudelwohl. Er ist in einer guten Form. Man kann nie etwas ausschließen, aber ich bin mir sehr, sehr sicher, dass er für uns eine gute Rückrunde spielen wird“, sagte Farke nach dem zweiten Testspiel der Winter-Vorbereitung.

Thuram durfte in der zweiten Halbzeit ran, zuvor hatte Nathan Ngoumou in vorderster Spitze agiert und mit dem 1:0 in der 28. Minute den ersten Treffer des Tages geschossen. Nach einer Ecke von Patrick Herrmann konnte Stefan Lainers Kopfball zunächst auf der Linie geklärt werden, Ngoumou stand goldrichtig und staubte ab – die verdiente Führung für die Farke-Elf, die sich in den Minuten zuvor nach leichten Startschwierigkeiten ein immer größer werdendes Übergewicht erspielt hatte.

Ngoumous Tor war nicht die einzige nennenswerte Szene des Franzosen, dessen Sprint mit Ball von Sechzehner zu Sechzehner und der anschließende Pass auf Herrmann eine Torvorlage verdient gehabt hätten, doch Herrmann schoss den Ball aus fünf Metern vorbei. „Nathan war an vielen gefährlichen Szenen beteiligt, er hat eine gute Leistung gezeigt“, sagte Farke über Ngoumous 45-Minuten-Auftritt.

Zur zweiten Halbzeit tauschte Farke neunmal, Bielefeld zehnmal. Defensiv ließ Borussia, bei der Yann Sommer im ersten Durchgang keinen Ball parieren musste, weiterhin nichts zu, offensiv erspielte sie sich weitere Torchancen. „Ich bin insgesamt zufrieden. Wir haben in beiden Testspielen zu Null gespielt. Heute war es von der Qualität des Gegners her noch mal ein Schritt nach vorne im Vergleich zum Oldenburg-Spiel“, sagte Farke.

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Foto: jdp/Jens Dirk Paeffgen

Seine Mannschaft hätte bereits früher weitere Tore erzielen müssen. Thuram verpasste den Ball jedoch am langen Pfosten (58.), Koné schoss den Ball genau in die Arme des Bielefelder Torwarts (63.), ehe Thuram erneut scheiterte - dieses Mal am Aluminium (70.). „Über das Thema Chancenverwertung kann man immer noch mal sprechen. Gerade in der zweiten Halbzeit haben wir ein 25-Minuten-Powerplay aufgezogen – da hätten wir früher das zweite oder dritte Tor nachlegen können“, sagte Farke.

Besonders gefiel ihm die Ballsicherheit der Borussen, die sich defensiv zudem keine Konzentrationsfehler erlaubten. „Wir hatten keine Ballverluste in gefährlichen Zonen, die Abstände untereinander und das Positionsspiel haben gut gepasst. Wenn du gut im Ballbesitz bist und das Spiel so dominierst wie wir, spielt man den Gegner müde und raubt ihm die Energie. Das war wirklich eine komplexe Leistung“, sagte Farke. Bielefeld zeigte sich nach einer Standardsituation durch einen Kopfball von Fabian Klos nach langer Zeit noch mal vor dem Gladbacher Tor, Nico Elvedi konnte die Situation aber entschärfen. „Wir haben eine gute Intensität auf den Platz gebracht und waren bei nicht ganz einfachen Platzbedingungen auch gut im Passspiel.“

Das 4:0 wusste Borussias Coach allerdings auch nüchtern einzuordnen. „Es ist noch Vorbereitung. Es ist entscheidend, dass wir es auf den Platz bringen, wenn es in der Bundesliga wirklich losgeht.“ Eineinhalb Wochen bleiben ihm und seinem Team noch, ehe es am 22. Januar (17.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen weitergeht.

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