Tore nach dem gleichen Muster Ein Bremer Taktik-Kniff hat Borussia überfordert

Mönchengladbach · Mit einer einstudierten Variante ist Werder Bremen in der Anfangsphase des 5:1 gegen Gladbach zweimal zum Erfolg gekommen. Die Borussen ärgerten sich im Anschluss über ihre taktischen Defizite – obwohl sie darauf vorbereitet gewesen waren.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik zum 1:5 bei Werder Bremen
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Bremen - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Auch wenn Borussia Mönchengladbach sich am Samstag nach dem 0:3-Rückstand bei Werder Bremen um Schadensbegrenzung bemühte und Offensivspieler Jonas Hofmann nach der Partie seinen Ehrgeiz betonte, selbst große Rückstände noch aufholen zu wollen: Das Spiel im Weserstadion war im Grunde nach einer Viertelstunde entschieden.

13 Minuten und fünf Abschlüsse genügten den Bremern für drei Treffer. Das gelang auch, weil die Borussen sich nicht an die taktischen Vorgaben hielten, die Trainer Daniel Farke ihnen aufgetragen hatte. Im Mittelpunkt: Julian Weigl und Manu Koné, die vor allem auf die Vorstöße von Österreichs Neu-Nationalspieler Romano Schmid achten sollten, der in einem 3-5-2-System in der Zentrale vor den beiden etwas defensiver ausgerichteten Christian Groß und Ilia Gruev auflief.

Keine fünf Minuten waren gespielt, da war Schmid Koné das erste Mal im Rücken entwischt, weil dieser den Ball und nicht seinen Gegenspieler im Blick hatte. Mitchell Weiser erkannte Schmids Lauf und spielte einen Steilpass, Koné hatte das Nachsehen und kam im Anschluss nicht mehr richtig in den Zweikampf – Schmids Flanke verwertete Niklas Füllkrug zur Führung.

„Die Achterläufe der Bremer aufzunehmen, war ein Thema in der Videoanalyse, wir haben das überhaupt nicht gemacht“, sagte Farke nach dem Spiel und sprach Konés Fehler offen an: „Taktisch hat er nicht das erfüllt, was wir wollten im Verhalten gegen den Ball. Er hat die Achterläufe nicht kontrolliert.“ Auch Jonas Hofmann ärgerte sich darüber, dass Werder durch die besagten „Achterläufe“ zum Erfolg kam.

Den zweiten Treffer erzielte Werder drei Minuten später nach einem ähnlichen Muster, wieder war Schmid der entscheidende Mann. Weigl übte im Mittelfeld nach einem Ballverlust Konés zunächst Druck auf den ballführenden Schmid aus – und verpasste es dann, den Sprint mitzugehen. Schmid lief alleine durch die Reihen der Borussen, wurde im richtigen Moment angespielt und sorgte mit seiner vergebenen Torchance für die perfekte Vorlage für Marvin Ducksch. „Wir haben nicht gut auf das reagiert, wovon wir wussten, dass es kommt“, sagte Christoph Kramer. „In der ersten Viertelstunde waren die Angriffe exakt so, wie sie es immer spielen. Das haben wir einfach schlecht verteidigt.“

Nico Elvedi sorgte mit seiner Passivität, Ramy Bensebaini mit seinem unkonzentrierten Kopfball dafür, dass beim 0:3 mal kein „Achterlauf“ für einen Bremer Treffer verantwortlich war, doch der taktische Kniff legte in der Anfangsphase den Grundstein für Werders ersten Bundesliga-Heimsieg seit Februar 2021.

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