„Nicht egal, wie trainiert wird“ Gladbach muss offensiv improvisieren gegen Dortmund

Mönchengladbach · Da Alassane Plea gelbgesperrt ist, muss Daniel Farke in der Offensive auf jeden Fall umbauen. Gladbachs Trainer schließt fürs Spiel in Dortmund auch kreative Lösungen nicht aus. Farke sprach auch über ein Signal, das er zuletzt bewusst an seine Mannschaft senden wollte.

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Eine Schulklasse aus Frankreich hatte einen vergleichsweise schlechten Tag erwischt für ihren Besuch im Borussia-Park. Die „French Connection“ im Gladbacher Team war ausgedünnt am Donnerstagvormittag, als Borussia die vorletzte Trainingseinheit vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund am Samstag (18.30 Uhr, Sky) absolvierte.

Marcus Thuram fehlt nach wie vor im Mannschaftstraining, knapp drei Wochen ist sein Muskelfaserriss her. „In den letzten 48 Stunden hat es sich deutlich verbessert. Es besteht eine große Chance, dass er gegen Leverkusen wieder zur Verfügung steht“, sagte Trainer Daniel Farke, der ihn beim BVB „auf keinen Fall in der Startelf“ sieht. Auch ein Kaderplatz ist unwahrscheinlich.

Darüber hinaus war von Manu Koné nichts zu sehen, hinter ihm sieht Farke aber nur „ein kleines Fragezeichen“. „Manu hat am Mittwoch einen leichten Schlag aufs Knie bekommen. Es war eine Vorsichtsmaßnahme, dass wir ihn im Training nicht dabeihatten“, erklärte der 46-Jährige. Einem Einsatz des Franzosen im möglicherweise drittletzten Spiel für Gladbach sollte nichts im Weg stehen.

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Sein Landsmann Alassane Plea ist fit, hat sich bei seinem schwachen Auftritt in der Sturmspitze gegen den VfL Bochum jedoch die fünfte Gelbe Karte abgeholt und muss aussetzen, wie schon im Hinspiel, als er das 4:2 gegen Dortmund wegen einer Corona-Infektion verpasste.

Offensiv ist die Personaldecke damit ausgedünnt. „Wir müssen ein bisschen kreativ sein“, sagte Farke. Die Namen für vorne – Jonas Hofmann, Nathan Ngoumou, Lars Stindl, Florian Neuhaus – stehen zu 90 Prozent fest, es geht vor allem um die genaue (möglicherweise auch sehr flexible) Anordnung. „Möglich ist es auch immer, in der Grundformation ein bisschen zu wechseln und ohne zentralen Stürmer zu spielen“, sagte Farke.

Ohne echte Neun war Borussia vor allem unter Lucien Favre jahrelang unterwegs. Nun vertritt U23-Torjäger Semir Telalovic diese Zunft, mit Perspektive für die Startelf gegen den BVB? „Es würde zu weit gehen, ihn als echte Option für 90 Minuten in Dortmund zu bezeichnen“, machte Farke deutlich.

Die meisten Optionen hat Gladbach derzeit in der Defensive. Ramy Bensebaini ist hinten links nicht erst seit seiner guten Leistung gegen Bochum gesetzt, obwohl Luca Netz die Zukunft gehört. Von den Innenverteidigern war Nico Elvedi am Donnerstag zurück im Training, er war ein wenig geschont worden zuvor. Trainieren durfte Ko Itakura durchgehend, er fehlte am vergangenen Wochenende rotgesperrt.

Sein Vertreter Marvin Friedrich half mit, die Null zu halten. „Ich bin froh, dass Marvin ein wirklich gutes letztes Spiel abgeliefert hat“, sagte Farke. Dennoch würde es verwundern, wenn in Dortmund nicht Elvedi und Itakura im Abwehrzentrum auflaufen würden. Zumal Friedrich und Itakura in einem Pflichtspiel erst wenige Minuten Seite an Seite in der Viererkette verteidigt haben.

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Am engsten ist das Rennen wie schon seit Monaten auf der rechten Seite, wo Stefan Lainer zuletzt zweimal den Vorzug vor Joe Scally erhielt. „Stevie hat sich das mit wirklich guten Trainingsleistungen verdient“, sagte Farke über eine Personalentscheidung mit einer klaren Intention: „Ich wollte auch das Zeichen senden an die Gruppe, dass es nicht egal ist, wie trainiert wird. Die Jungs, die unter der Woche konstant und diszipliniert Vollgas abliefern, die werden dafür belohnt.“ Lainer habe das über Wochen getan. „Wir hatten das Gefühl, dass Stevies Unbekümmertheit und Wildheit im Ballbesitzspiel unserer Offensive guttut“, sagte Farke. „In den Spielen hat er seine Chance genutzt, aber Joe pusht schon wieder.“

Mit Gladbach ein Spiel in Dortmund gewonnen haben allerdings nur zwei Spieler im aktuellen Kader: Tony Jantschke fehlte 2014 beim 2:1-Erfolg, in der Startelf standen Christoph Kramer und Patrick Herrmann, Letzterer sammelte sogar einen Assist ein. Am Samstag sind beide nur Außenseiter, wenn es um einen Einsatz von Beginn an geht.

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