Borussias Sportdirektor Roland Virkus „Es hilft nichts, Punkten hinterher zu trauern“
Mönchengladbach · Das unbefriedigende Unentschieden gegen Bremen haben die Borussen hinter, das rheinische Derby vor sich. In der Länderspielpause spricht Sportdirektor Roland Virkus über die Zielsetzung des Teams, die guten Leistungen von Florian Neuhaus und Jonas Hofmann – und über die Botschaft der Fans.

Alle Manager von Borussia Mönchengladbach
So ganz ist die Unzufriedenheit über das unnötige 2:2-Unentschieden gegen Werder Bremen vom vergangenen Freitag noch nicht abgeklungen bei Borussias Sportdirektor Roland Virkus. Das liegt sicherlich auch daran, dass derzeit angesichts der Länderspielpause der Fokus noch nicht komplett auf dem nächsten Bundesligaspiel liegt. Da kann der Blick auch schon mal etwas länger auf das Vergangene gerichtet sein. „Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen müssen, und das in mehrfacher Hinsicht. Dass am Ende nur ein Unentschieden dabei herausgesprungen ist, ist wirklich ärgerlich und fühlt sich nicht gut an“, sagte Virkus nun in einem Klub-Interview.
Es helfe nun aber nichts, liegengelassenen Punkten hinterher zu trauern, fügte Virkus hinzu, für den alleine in den vergangenen drei Partien vier bis fünf Punkte mehr möglich gewesen wären. „Vielmehr sollten wir nach vorne schauen und versuchen, aus jedem einzelnen noch verbleibenden Spiel das Maximale herauszuholen. Effizienter in der Offensive, konzentrierter im gesamtmannschaftlichen Verteidigen. Noch sind es neun Spiele, also 27 Punkte zu vergeben. Am Ende ist jeder geholte Punkt wichtig, zählt jeder Tabellenplatz – und das nicht nur für die Fernsehgelder“, sagte Gladbachs Manager.
Mut machen für den Saisonendspurt können derweil einige persönliche Leistungen beim 2:2 gegen Bremen – etwa jene von Florian Neuhaus, der sein erstes Saisontor erzielte. „Es freut mich sehr zu beobachten, wie Flo sich nach seiner langen Verletzung steigert und immer mehr Akzente setzen kann. Er bringt sich im zentralen Mittelfeld immer mehr ein und arbeitet für die Mannschaft und ist immer für einen besonderen Moment gut“, lobte Virkus. Ein weiterer Borusse, der gegen Bremen auf sich aufmerksam machte, war Jonas Hofmann, der zehn Torschussvorlagen für sich verbuchte.

Die Trikotsponsoren von Borussia Mönchengladbach
Im aktuellen Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft fehlt der 30-Jährige allerdings. „Das ist am Ende eine Entscheidung des Bundestrainers. Hansi Flick hatte ja angekündigt, einige arrivierte Nationalspieler zu Hause zu lassen. Ich gehe mal davon aus, dass Jonas in diese Kategorie fällt und dass er, wenn er so weiterspielt wie im Moment, beim nächsten Mal auch wieder dabei ist“, sagte Virkus dazu. Und auch ohne Hofmann sind aktuell immerhin zehn Borussen auf Länderspielreise. „Es ist und bleibt eine Auszeichnung für die Spieler, aber auch für uns als Verein, wenn unsere Jungs für die Auswahlmannschaften ihrer Heimatländer nominiert werden“, sagte Borussias Sportdirektor.
Und ganz ohne einen Blick nach vorne ging es dann auch bei Virkus nicht. Schließlich steht nicht irgendein Bundesligaspiel für die Gladbacher am Sonntag, 2. April, auf dem Spielplan: Um 15.30 Uhr ist Borussia dann zum rheinischen Derby beim 1. FC Köln zu Gast. Dass die Fans bereits im Derbyfieber sind, bewiesen sie, als sie die Mannschaft nach dem 2:2 gegen Bremen mit Applaus – und der klaren Botschaft „Auswärtssieg“ – verabschiedeten.
„Dass die Mannschaft noch ein paar aufmunternde und motivierende Worte vor dem Derby mit auf den Weg bekommen hat, finde ich gut. Die Spiele gegen Köln gehören zu den Highlights einer Saison – nicht nur für die Fans, sondern auch für die Mannschaft“, betonte Virkus. Er weiß nur zu gut, wie viel Rückenwind ein positives Resultat in Köln für die restlichen Meisterschaftsspiele bringen kann. So dürfte langsam, aber sicher der Fokus immer mehr auf das Derby gerichtet sein. Bremen und die verlorenen Punkte sind abgehakt.