Drei Borussen kamen von der SpVgg Gladbach-Manager Eberl erinnert sich noch genau an Wechsel aus Fürth

Mönchengladbach · Das Trio, das Borussia in ihrer Historie aus Fürth verpflichtete, kehrte entweder noch mal zurück nach Gladbach - oder ging wie Max Eberl nie mehr weg. Warum der 48-Jährige seinem Ex-Klub heute noch sehr dankbar ist.

 Manager Max Eberl trug von Anfang 1999 bis Sommer 2005 das Trikot von Borussia Mönchengladbach.

Manager Max Eberl trug von Anfang 1999 bis Sommer 2005 das Trikot von Borussia Mönchengladbach.

Foto: imago

Die drei Spieler, die Borussia Mönchengladbach in ihrer Geschichte von der SpVgg Greuther Fürth geholt hat, dürften sich alle auf den einen einigen können, der den Verein fußballerisch am meisten weitergebracht hat. 62 Tore erzielte Arie van Lent ab Sommer 1999 in allen Wettbewerben für Borussia, darunter wichtige Treffer zum Wiederaufstieg, ein Siegtor gegen den FC Bayern, ein Hattrick gegen den 1. FC Köln und das letzte Bundesligator auf dem Bökelberg. Sieben Jahre arbeitete er dann als U19- und U23-Coach.

Der erste Spieler, der aus Fürth nach Gladbach wechselte, war im tristen Winter der Saison 1998/99 jedoch Max Eberl. Der erinnert sich gerne an seine Zeit bei den Franken, die die Ewige Tabelle der 2. Bundesliga anführen, gerade ihre zweite Bundesliga-Saison spielen und am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in den Borussia-Park kommen. „Vorher war ich zwei Jahre in Bochum und hatte sehr schwere Verletzungen. Keiner hat mehr so wirklich an mich geglaubt und Fürth hat mir mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga unter Trainer Armin Veh die Chance gegeben, wieder Fußball zu spielen und mein kaputtes Knie doch noch sechs Jahre über die Runden zu schleppen. Deshalb gibt es schon eine Verbundenheit und ich bin dem Verein sehr dankbar“, erzählt Eberl.

Borussia war sein vierter Profiklub nach den Bayern, Bochum und Fürth – und sie sollte sein letzter werden. „Es war die Hinrunde, in der Gladbach die weniger guten Ergebnisse gegen Wolfsburg und Leverkusen hatte“, erinnert sich Eberl an seinen Transfer. „Rachid Azzouzi, der heute Manager bei Fürth ist, sagte zu mir: Mein Gott, so ein großer Verein, wie kann das passieren? Und ein paar Wochen später hat Rainer Bonhof angerufen und mich gefragt, ob ich kommen möchte. Da habe ich Rachid angerufen und gesagt: Die wollen mich wirklich haben.“

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Dass er kein Garant für den Klassenerhalt sein würde, schwante Eberl natürlich. „Es war für den Verein damals keine schöne Zeit“, so der 48-Jährige, der 25 war, als er aus Fürth kam. 146 Spiele machte Eberl für Borussia, ein Tor gelang ihm auch am Niederrhein nicht. Lediglich zwei verwandelte Elfmeter im Elfmeterschießen, je einer für Fürth und für Gladbach, finden sich in der Statistik.

Aus seinen limitierten Möglichkeiten am Ball und seinem auf den Kampf ausgerichteten Stil als Aktiver hat Eberl nie einen Hehl gemacht. „Der Wechsel hat sich für Gladbach nicht kurzfristig gelohnt, aber sich mittel- und langfristig vielleicht als nicht so schlecht herausgestellt“, sagt er. Der ehemalige Rechtsverteidiger ist nun beinahe so lange Manager in Gladbach wie er insgesamt Profi war.

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Knapp fünf Millionen Mark überwies Borussia bislang an die SpVgg Greuther Fürth, zweieinhalb im Jahr 2001 für den Dritten im Bunde, Daniel Felgenhauer. Doch der Mittelfeldspieler kam in zwei Spielzeiten nur auf 21 Einsätze und ein Tor. Zwei Jahre wurde er daraufhin an LR Ahlen verliehen, 2005 gab Gladbach ihn ablösefrei an Fürth zurück. Dass Felgenhauer heute als Co-Trainer von Heiko Vogel in Borussias U23 arbeitet, spricht dafür, dass es menschlich damals trotzdem passte.

Felgenhauer ist einer von sieben Borussen, die nach Fürth wechselten. Nur zu Fortuna Düsseldorf, dem MSV Duisburg, den FC Bayern, Alemannia Aachen und Arminia Bielefeld gingen in der Geschichte mehr Gladbach-Profis. Vor Felgenhauer begannen Markus Reiter und Matthias Hagner die Liste, es folgten Alexander Voigt, Thomas Kleine, Christian Dorda und zuletzt 2013 als Leihspieler Matthias Zimmermann.

Hinzu kommen die Seitenwechsler auf Umwegen: Branimir Hrgota kehrt am Samstag mit Fürth in den Borussia-Park zurück, Gladbachs medizinischer Leiter Martin Meichelbeck war früher Verteidiger in Fürth. 1998 kreuzte sich sein Karriereweg bereits ein halbes Jahr mit Max Eberl.

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