Gespräche über Zukunft stehen an Gladbachs Doucouré muss wieder einen Rückschlag verkraften
Mönchengladbach · Seit Saisonbeginn ist Mamadou Doucouré ein fester Bestandteil des U23-Kaders von Borussia Mönchengladbach. Nun hat sich der Franzose wieder mal eine Verletzung zugezogen, die ihn zurückwirft. Darüber hinaus soll es bald richtungsweisende Gespräche geben.

Das ist Mamadou Doucouré
Die Spieler, mit denen Mamadou Doucouré einst die Uefa Youth League aufmischte oder die U17-Europameisterschaft gewann, sind mittlerweile mehr als nur gestandene Profis. Innenverteidiger-Kollege Dayot Upamecano hat seinen Vereinen mehr als 60 Millionen Euro eingebracht, liefert beim FC Bayern – außer gegen Borussia Mönchengladbach – regelmäßig Weltklasse-Leistungen ab und ist Vize-Weltmeister. Christopher Nkunku verpasste die WM verletzungsbedingt, wird aber im Sommer auch einen großen Schritt machen, für 65 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Chelsea.
Unterdessen ist Doucouré im siebten Borussia-Jahr bei zwei Kurzeinsätzen in der Bundesliga und 27 Regionalliga-Spielen für die U23 stehen geblieben. Wann das nächste hinzukommt, ist aktuell wieder einmal ungewiss. Am 18. Februar hatte Doucouré nach fünf Monaten Pause infolge einer Kapselverletzung im Knie sein Comeback gefeiert gegen den Wuppertaler SV. Auf 45 Einsatzminuten folgten 59 gegen Rot Weiss Ahlen und 51 gegen die SG Wattenscheid. Da ließ sich bereits erahnen, dass etwas nicht stimmte. Wie unsere Redaktion erfahren hat, fällt Doucouré tatsächlich erneut aus, wieder bereitet das Knie Probleme.
Vor ein paar Wochen wähnten ihn die Verantwortlichen bei Borussia noch auf Kurs, jetzt ist es erst einmal schwierig, zu weit vorauszublicken. Bis 2024 läuft Doucourés Vertrag noch, trotzdem sollen spätestens nach der Saison Gespräche geführt werden, wie es weitergeht mit dem Franzosen, der in seinem letzten Spiel für die U19 von Paris Saint-Germain unmittelbar vor seinem Wechsel nach Gladbach einen Muskelbündelriss erlitt und seitdem eine beispiellose Verletzungsmisere erlebt.

Die Heimatklubs der Borussia-Profis
Ist er bereit für die Reintegration in den Profikader? Für eine Leihe, was eine Vertragsverlängerung inkludieren würde? Geht es weiter in der U23? Oder strebt Doucouré selbst, wie auch immer sie aussehen mag, eine Veränderung an? Das Karriereende ist und bleibt der Elefant im Raum. Mit jedem Rückschlag wird das traurige Szenario wahrscheinlicher, dass Doucouré nicht noch einmal für die Profis auflaufen wird.
Im Spätsommer 2022 schien der Linksfuß so weit wie nie zuvor zu sein in seiner Gladbacher Zeit. Er trainierte fortan fest bei der U23 von Eugen Polanski, auf deren Mannschaftsfoto er auch posierte. Fünf Regionalliga-Einsätze in Folge waren persönlicher Rekord, erstmals spielte er sogar durch. Dann kam, wie jetzt gegen Wattenscheid, der erneute Rückschlag. Allein vier Muskelbündelrisse, einen Teilabriss, einen Achillessehnenriss und jüngst die vermehrten Knieprobleme hat Doucouré wegstecken müssen.

Diese Spieler holte Borussia aus Frankreich
Trotzdem fällt er, wann immer er einem im Borussia-Park über den Weg läuft, mit seiner Freundlichkeit und gut gelaunten Art auf, zuletzt noch vor einigen Wochen, direkt nach seinem Einsatz im Euregio-Cup. Doucouré telefonierte noch am Platz per Video mit Breel Embolo, der ehemalige Gladbach- und heutige Monaco-Stürmer hatte Geburtstag. Die Kollegen, besonders aus der „French Connection“, fingen ihn immer wieder auf. Als Ibrahima Traoré im Dezember zum „Legendenspiel“ vorbeikam, übernachtete er nicht im Hotel, sondern bei Doucouré.
Wie es weitergeht? Vermutlich weiß es der 24-Jährige selbst noch nicht. Nun gilt es erst einmal, die erneute Verletzung auszukurieren.