Unterschiedsspieler Die Borussia-Profis mit der besten Saisonbilanz
Mönchengladbach · Die Saison 2021/22 hat ein paar überraschende Unterschiedsspieler hervorgebracht – und einige Stars, die die Spielzeit sicher gerne vergessen würden. Einem von den hinteren Rängen ist die schwache Tordifferenz bei seinen Einsätzen allerdings kaum negativ auszulegen.

Borussias Saison-Zeugnis 2021/22
Es war beileibe keine Ausrede, als Sportdirektor Roland Virkus in der prekären Phase der Saison feststellte, dass Borussia neben der sportlichen auch die personelle Stabilität abgehe. Verletzungen und Formtiefs sorgten immer wieder für Umbaumaßnahmen, vor allem in der Defensive, wo mehr als 20 verschiedene Konstellationen zusammenkamen. Nur fünf Spieler – Yann Sommer, Nico Elvedi, Matthias Ginter, Manu Koné und Breel Embolo – haben mindestens 70 Prozent aller Spielminuten in der Bundesliga absolviert, und lediglich Sommer kommt auf mehr als 80 Prozent.
Ein Blick auf die Statistik, wie Gladbach mit oder ohne einen bestimmten Profi performt hat, hat deshalb ausreichend Aussagekraft. Im Eishockey, wo andauernd die Blöcke durchgewechselt werden, ist die Plus-Minus-Bilanz eine feste Größe. Wir zeigen, welche Borussen in dieser Bundesliga-Saison auf dem Rasen offenbar besonders wichtig waren – und wer diese Spielzeit wohl eher vergessen will.

Das ist aus den Transfer-Kandidaten für Borussia geworden
In die Wertung eingegangen sind alle Profis mit mindestens fünf Startelf-Einsätzen. Ansonsten wäre nämlich Keanan Bennetts vorne, in dessen 50 Minuten Borussia kein Tor kassierte und eins erzielte. Eine ehrenhafte Erwähnung hat Tony Jantschke verdient, der gegen Dortmund, Bayern und Leverkusen begann, wobei Gladbach sechs Punkte holte. Auf der weniger positiven Seite fiel Hannes Wolf mit 3:7 Toren in 307 Einsatzminuten durchs Raster.
Die beste Tordifferenz:
- Patrick Herrmann +0,48 Tore/90 Minuten, 14:10 Tore, 754 Minuten
- Luca Netz +0,39/90 Min., 28:22 Tore, 1396 Min.
- Jordan Beyer +0,39/90 Min., 25:19 Tore, 1384 Min.
- Lars Stindl +0,33/90 Min., 29:23 Tore, 1629 Min.
- Marvin Friedrich +0,30/90 Min., 13:11 Tore, 600 Min.
Die Youngster Netz und Beyer können für sich reklamieren, dass sie an den zahlreichen Klatschen meistens nicht beteiligt waren. Ihre Bilanz ist ein Fingerzeig für die kommende Saison. Auch Kapitän Stindl hat seinen Wert noch einmal unterstrichen. Und bei Ur-Borusse Herrmann stellt sich wirklich die Frage, warum er in der Rückrunde kaum noch ran durfte. Pro 90 Minuten lieferte auch kein Spieler so viele Vorlagen. Friedrich arbeitete sich nach seinem Comeback noch nach oben und hatte indirekt Glück, dass er in Dortmund zwar leistungsbedingt beim Stand von 0:2 raus musste, es anschließend aber noch schlimmer kam.
Die schlechteste Tordifferenz:
- Marcus Thuram -1,20 Tore/90 Minuten, 15:28 Tore, 979 Minuten
- Christoph Kramer -0,96/90 Min., 9:17 Tore, 748 Min.
- Nico Elvedi -0,63/90 Min., 37:54 Tore, 2430 Min.
- Ramy Bensebaini -0,49/90 Min., 37:48 Tore, 2020 Min.
- Jonas Hofmann -0,48/90 Min., 37:48 Tore, 2078 Min.
Ihm selbst gelangen im dritten Gladbach-Jahr nur drei Tore, dafür kassierte die Mannschaft mit Thuram auf dem Rasen alle 35 Minuten einen Treffer. Kramer erlebte bei sieben Startelf-Einsätzen nur einen Sieg – immerhin beim FC Bayern Anfang Januar. Bei Elvedi zeugen die Zahlen auch von einer dürftigen Saison, ohne den Schweizer hatte Borussia eine Tordifferenz von 17:7 (er fehlte beim 4:0 gegen Fürth und beim 5:1 gegen Hoffenheim). Bensebaini erlebte genau wie Hofmann die beiden 0:6-Debakel komplett mit, wobei Top-Torjäger Hofmann nach seiner persönlichen Rekordsaison kaum etwas negativ ausgelegt werden kann.