Vertrag bis 2028 Gladbach verpflichtet Weigl von Benfica Lissabon

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach verpflichtet den bislang ausgeliehenen Julian Weigl fix von Benfica Lissabon. Der 27-Jährige unterschrieb einen Fünf-Jahres-Vertrag bis 2028, die Ablösesumme liegt deutlich unter den ursprünglichen Forderungen der Portugiesen.

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Foto: dpa/Tom Weller

Roland Virkus hatte am Donnerstag angekündigt, dass es möglicherweise zeitnah gute Nachrichten geben könne in Sachen Transfers. Einen Tag später ist klar: Bei der Andeutung des Gladbacher Managers ging es um Julian Weigl. Borussia verpflichtet den 27-Jährigen fix vom portugiesischen Spitzenklub Benfica Lissabon. Weigl unterschrieb am Donnerstag einen Vertrag bis 2028, kein anderer Gladbacher ist damit aktuell länger an den Klub gebunden als er. Bislang war der frühere BVB-Profi nur ausgeliehen.

Mit dem Weigl-Kauf ist Virkus ein personeller Coup gelungen. Er war schon länger in Verhandlungen mit Benfica, das ursprünglich 15 Millionen Euro für Weigl haben wollte. Schlussendlich sind die Portugiesen, bei deren deutschem Trainer Roger Schmidt Weigl keine Chance mehr hatte, doch stark von dieser Forderung abgewichen: Gladbach zahlt exakt 7.179.487,10 Euro, teilte das börsennotierte Benfica mit.

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Foto: dpa/Tom Weller

„Julian ist von seiner fußballerischen Klasse, aber auch von seiner Persönlichkeit her ein wichtiger Baustein für das Team. Er ist auf Anhieb einer der Führungsspieler geworden und wir freuen uns, dass er sich zu uns bekannt hat“, sagte Virkus zu dem Deal. „Ich habe große Vorfreude auf das, was kommt“, sagte Weigl.

Dass es so schnell ging mit dem Weigl-Kauf, überrascht durchaus. Experten vermuteten, dass Benfica zunächst andere Angebote abwarten könnte, um auf die erhofften 15 Millionen Euro zu kommen. Doch hatte Weigl nicht erst nach dem Stuttgart-Spiel klar gesagt, dass er gern in Gladbach bleiben würde. Sein klares Bekenntnis dürfte ein wichtiger Faktor in den Verhandlungen gewesen sein.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

In Weigl bekommen die Gladbacher einen Spieler mit Ambitionen dazu, mit seinem Wechsel zu Borussia im Sommer 2022 hatte er auf die Option Champions League bei Benfica verzichtet. Dass er aber mit Gladbach wieder die Rückkehr nach Europa anpeilt, ist anzunehmen. „Es müssen Dinge verändert werden. Wir müssen diesen Hunger, diese Gier wieder in die Mannschaft bekommen. Man muss nicht gleich sagen, dass man wieder in die Champions League kommen will. Aber dass man sich stetig wieder weiterentwickelt und Schritt für Schritt wieder nach oben kommt“, sagte Weigl zuletzt nach dem 1:2 in Stuttgart mit Blick auf die Zukunft, die er nun mitgestalten wird – als Teil der neuen Achse Borussias.

Weigl ist nach dem 19 Jahre alten Linksverteidiger Lukas Ullrich von Hertha BSC der zweite fixe Zugang für die neue Saison. Ullrich ist ein Neuling aus dem Segment „externe Toptalente“, Weigl ist ein gestandener Spieler, der sofort Verantwortung übernehmen kann. Möglicherweise sogar als Kapitän, intern soll er schon vorgeschlagen worden sein für das Amt, das wegen des Abgangs von Kapitän Lars Stindl im Sommer vakant sein wird. Weigl „battelt“ sich an der Stelle wohl mit Nationalspieler Jonas Hofmann, der wie er eine Vergangenheit bei Borussia Dortmund hat.

Vor allem, als er zuletzt verletzt fehlte, wurde Weigls Wert für das Gladbacher Team deutlich. Er hat sich in dieser Saison schnell als Führungsfigur herauskristallisiert, mit seiner Pass- und Ballsicherheit passt er genau in den Ansatz von Trainer Daniel Farke. Dass der Trainer trotz der dünnen ersten Saison bleiben soll, hatte Virkus klargestellt: „Er hat eine Chance verdient“, sagte Virkus. In Weigl hat Farke nun einen Wunschspieler fix für die neue Saison.

 Julian Weigl will in Gladbach vorangehen.

Julian Weigl will in Gladbach vorangehen.

Foto: dpa/Tom Weller

Für Weigl ist es die erhoffte dauerhafte Rückkehr in die Bundesliga. Borussia setzt mit der Weigl-Verpflichtung, die nach Lage der Dinge fast ein Muss-Transfer war, auch ein Zeichen, gerade in einer sportlich indifferenten Zeit tut das gut: Man hat etwas vor am Niederrhein. Weigl will dabei einer sein, der vorangeht. „Ich sehe schon einen großen Reiz darin, Teil des Umbruchs zu werden und das mit anzuschieben“, sagte er. In Stuttgart tat er das noch im Konjunktiv. Der fällt nun weg. Weigl ist Borusse und bleibt es für die nächsten fünf Jahre.

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