Leihe mit Kaufoption Borussia verpflichtet „Ankerspieler“ Jordan Siebatcheu von Union Berlin

Update | Mönchengladbach · Jordan Siebatcheu verstärkt Borussia mindestens bis zum Saisonende. Die Gladbacher haben damit den gewünschten Back-up für Tomas Cvancara verpflichtet. Wie Sportchef Roland Virkus und Trainer Gerardo Seoane den Transfer kommentieren und mit welcher Rückennummer der Zugang stürmen wird.

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Foto: Jens Dirk Paeffgen/Jens Dirk Paeffgen (jdp)

Borussia Mönchengladbach hat auf der Zielgeraden der Transferperiode noch Wunschstürmer Jordan Siebatcheu verpflichtet. Der Wechsel wurde am Donnerstagmittag offiziell verkündet, zuvor hatte der 27-Jährige in Absprache mit Union Berlin bereits am Training der Gladbacher teilgenommen. Am Anschluss wurden die letzten Vertragsmodalitäten geklärt, ehe der Transfer um 13 Uhr verkündet wurde.

„Jordan ist ein klassischer Mittelstürmer“, sagte Sportgeschäftsführer Roland Virkus. „Er ist ein Ankerspieler vorne im Zentrum, einer, der Bälle festmachen kann. Ein bundesliga-erfahrener Mann, der unserer Offensive gut tun wird.“ Trainer Gerardo Seoane sagte auf der Pressekonferenz vor dem Duell mit dem FC Bayern am Samstag (18.30 Uhr, Sky): „Es ist gut, dass uns diese Leihe gelungen ist. Er ist ein physischer Stürmer, bringt mit seiner Größe ein gutes Kopfballspiel mit und ist einer, der sich im Sechzehner wohlfühlt. Ich kenne ihn aus der Zeit in Bern, dort hat er viele Tore gemacht.“

Jordan Siebatcheu am Donnerstag beim Borussia-Training.

Jordan Siebatcheu am Donnerstag beim Borussia-Training.

Foto: RP/Karsten Kellermann
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Foto: dpa/David Inderlied

Unter dem Schweizer Trainer gelangen Siebatcheu in 43 Pflichtspielen 15 Treffer. Insgesamt erzielte der Angreifer in 88 Partien für die Youn Boys 42 Tore, ehe er im vergangenen Sommer für rund sechs Millionen Euro zu Union Berlin wechselte. „Er braucht keine lange Eingewöhnungszeit, weil er die Liga kennt, das ist gut. Mit ihm haben wir eine gute Alternative zu Tomas, es ist aber auch möglich, dass beide zeitgleich auf dem Platz stehen“, sagte Seoane.

„Hi, hier ist Jordan. Ich bin jetzt hier und freue mich, euch am Samstag im Stadion zu sehen“, sagte Siebatcheu in einem kurzen Video, das Borussia nach der Verkündung veröffentlichte. In der Hand hielt Siebatcheu dabei das Trikot mit der 13 – damit erbt er die Nummer von Ex-Kapitän Lars Stindl, der in diesem Sommer zum Karlsruher SC zurückgekehrt ist.

Einen Back-up für Mittelstürmer Tomas Cvancara zu holen, stand seit der letzten Verpflichtung – der Leihe von Maximilian Wöber am 31. Juli – oben auf Borussias To-do-Liste bis zum 1. September. Nun klappt es mit Jordan, wie der in Frankreich aufgewachsene US-Amerikaner genannt werden will, auch ohne weitere Transfererlöse.

Denn bei Nico Elvedi bewegt sich derzeit wenig, sodass der Schweizer über den „Deadline Day“ hinaus bei Borussia bleiben könnte. Dann müssten sich alle Parteien zusammensetzen und bereden, wie es weitergeht für den Schweizer, dessen Vertrag nach jetzigem Stand 2024 ausläuft.

Borussia wird, wie zuerst die dänische Zeitung „BT“ schrieb, neben Jordan noch einen weiteren Spieler holen. Jonathan Foss ist 19 Jahre alt, der Innenverteidiger mit starkem linken Fuß wechselte erst vor einem Jahr von Odense BK zum FC Brügge. Dort kam er bislang noch nicht für die Profis zum Einsatz, sondern nur für die Zweitvertretung, die unter dem Namen Club NXT in der zweiten belgischen Liga aufläuft.

Nach Informationen unserer Redaktion war Foss am Mittwoch bereits am Borussia-Park zu Gesprächen. Er ist für die U23 von Trainer Eugen Polanski eingeplant, die in der Defensive aktuell einige Ausfälle kompensieren muss. So mussten Noah Andreas und Phil Kemper zuletzt in der Innenverteidigung aushelfen. Bereits im Testspiel der U23 in Barsinghausen gegen die SV Drochtersen/Assel im Rahmen des Trainingslagers hatte Foss mitgewirkt – und die Verantwortlichen offenbar von sich überzeugt.