Borussias neuer Torwart Omlin hatte wenig Freude am ersten Zu-Null-Spiel
Mönchengladbach · Mit mehreren Paraden avancierte Borussias Torwart Jonas Omlin gegen Schalke 04 zum Spieler des Spiels. Nach dem 0:0 gegen den Tabellenletzten überwog jedoch die Enttäuschung. Was der Keeper am Auftritt seines Teams bemängelte – und was er zu seiner größten Rettungstat sagte.

Borussia - Schalke: die Fohlen in der Einzelkritik
Da spielte Jonas Omlin in seinem vierten Bundesligaspiel für Borussia erstmals zu Null, und trotzdem war Gladbachs Torwart alles andere als zufrieden. Zu enttäuschend war vor allem die zweite Halbzeit im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 verlaufen. „Am Ende war es ein Punkt, den wir uns in der Defensive hart erarbeitet haben. Doch nach der Pause hatten wir zu wenig Bewegung und zu viele Flüchtigkeitsfehler und Ballverluste, die uns vor dieser Kulisse in unserem Stadion nicht passieren dürfen“, sagte Omlin nach dem 0:0 gegen das Tabellenschlusslicht der Bundesliga.
Zumindest einen Zähler geholt zu haben, hatten die Borussen vor allem dem 29-Jährigen zu verdanken, der sein bislang bestes Spiel seit seinem Wechsel vom HSC Montpellier absolvierte. Hatte Omlin noch eine vergleichsweise ruhige erste Halbzeit erlebt, war er nach dem Wechsel mehrmals gefragt. Zunächst parierte er aus kurzer Distanz gegen Terodde, und in der Nachspielzeit entschärfte er den Distanzschuss Tim Skarkes. Vor allem aber rettete er in der 67. Minute nach einem zu kurzen Rückpass seines Landsmanns Nico Elvedi zweimal weit vor dem Tor gegen heranstürmende Schalker Angreifer in höchster Not.
„Ich war zweimal am Ball, das ist das alles Entscheidende. Doch es war am Limit und nicht der Bereich, in dem ich normalerweise agiere“, sagte der Schweizer, der hinzufügte: „Mit diesen Fehlern haben wir Schalke Chancen ermöglicht, die nicht nötig waren. Wir hätten es aber auch weiter vorne besser verteidigen müssen. Weil wir dies nicht getan haben, brennt es halt hinten.“ So hatte Omlin am Samstagabend als bester Borusse zumindest erstmals entscheidenden Anteil an einem Gladbacher Punktgewinn.
Indes überwog auch bei ihm die Enttäuschung über die Tatsache, dass es Borussia erneut nicht gelungen war, einem Sieg in der Bundesliga einen weiteren Dreier folgen zu lassen. „Für mich ist es schwierig zu beurteilen, warum wir da nicht mehr Konstanz haben, weil ich noch nicht lange da bin. Ich weiß, dass es lange keine zwei Siege am Stück gab. Ich weiß auch, dass wir lange nicht zu Null gespielt haben, das ist jetzt immerhin gelungen. Alles andere ist ausbaufähig“, sagte Omlin.

Fan-Reaktionen auf Gladbachs dürftiges 0:0 gegen Schalke
Mit der Punkteteilung verpasste es Gladbach auch, wieder etwas näher an jene Tabellenplätze heranzurücken, die in der kommenden Saison zur Teilnahme am internationalen Wettbewerb berechtigen. „Wir sind ganz klar mit der Einstellung in die Partie gegangen, dieses Spiel für uns zu entscheiden. Doch mit so einer zweiten Halbzeit haben wir es auch nicht verdient, uns in der Tabelle weiter nach oben zu bugsieren“, sagte Omlin, der auch zu den Pfiffen der Fans nach dem Schlusspfiff Position bezog.
„Ganz klar kann ich die Pfiffe verstehen. Nach so einer zweiten Halbzeit kann man nicht nach Hause gehen und denken, dass alle zufrieden sind“, sagte der Torhüter, der indes auch die Aufgabe gegen den Tabellenletzten einzuordnen versuchte. „Wir haben gewusst, dass ein harter Kampf auf uns zukommt. Natürlich erwarten die Fans, dass wir den Letzten hier 3:0 schlagen. Aber das ist Bundesliga, und jedes Spiel muss erst gespielt werden“, sagte Omlin.
Zumindest hatte er selbst so gut gespielt, dass die Borussen am Samstagabend nicht mit leeren Händen dastanden. Und die Pfiffe der Fans waren wohl am wenigsten auf ihren Torhüter gemünzt. Wirklich glücklich machte das Omlin nach seinem ersten Gladbach-Spiel ohne Gegentor aber nicht.