Pressekonferenz bei Borussia Was Virkus zu Kramers Kritik sagt - Hofmann fällt aus
Mindestens zwei Startelf-Änderungen wird es gegen Hertha BSC geben müssen. Borussia Mönchengladbach muss mehrere Wochen auf Jonas Hofmann verzichten. Derweil kommentierte Sportdirektor Roland Virkus die kritischen Worte von Christoph Kramer nach dem Stuttgart-Spiel.

Die besten Sprüche von Gladbachs Christoph Kramer
Borussias Cheftrainer Adi Hütter ist dafür bekannt, jeder noch so kleinen Falle in der Fragestellung geschickt auszuweichen, wenn es um die Aufstellung fürs nächste Spiel geht. Verraten wird so wenig wie möglich. Da war es am Donnerstag, als sein Stellvertreter Christian Peintinger auf dem Podium im Presseraum saß, ein legitimer Versuch, ihm mehr zu entlocken. Schließlich wird die Startelf am Samstag gegen Hertha BSC allein schon wegen der Gelbsperre Ramy Bensebainis eine andere sein als beim VfB Stuttgart.
„Zur möglichen Taktik werde ich natürlich an dieser Stelle keine Auskunft geben“, sagte Peintinger souverän, der für den mit Covid-19 infizierten Hütter gegen Hertha an der Seitenlinie stehen wird. Eine Personalie jedoch, eine höchst unerfreuliche für Borussia, verkündete er unumwunden: „Jonas Hofmann hat sich leider einen Muskelfaserriss zugezogen und wird eine Zeit lang ausfallen.“ Damit muss Borussia im so wichtigen Abstiegskampfduell auf ihren mit acht Treffern besten Torschützen dieser Saison verzichten.

So könnte Borussias Startelf in Bochum aussehen
Mit einer Rückkehr vom 4-3-3 zum 3-4-2-1, der am häufigsten verwendeten Grundordnung unter Hütter, ist zu rechnen. Hofmanns Ausfall erspart dem Trainerteam in diesem Fall immerhin die Entscheidung, wer aus dem Stuttgarter Dreier-Mittelfeld gegen Hertha weichen muss. Die wahrscheinliche Antwort: keiner. Florian Neuhaus dürfte nach vorne rücken auf die Zehnerposition, da Lars Stindl (Aufbautraining nach einem Innenbandriss im Knie) noch längst kein Kandidat ist. Manu Koné würde dan wie gewohnt eine Mischung aus Achter und Sechser mimen und Christoph Kramer einen eindeutigen Sechser vor der Abwehr.
Sportdirektor Roland Virkus beklagte die ständigen Ausfälle, die Borussia zu verkraften habe. „Es wird ja immer nach defensiver Stabilität gefragt, und das hat auch mit personeller Stabilität zu tun“, sagte der 55-Jährige. Während Bensebaini fehlt, hat Jordan Beyer eine Sperre abgesessen. Er war im Herbst bis zu einer Muskelverletzung Stammspieler in der stabilsten Phase. Der 20-Jährige dürfte nicht nur deshalb die besten Chancen auf den dritten Innenverteidiger-Platz haben. Denn Winter-Zugang Marvin Friedrich ist nach einem Darminfekt erst am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist und Tony Jantschke war zuletzt auch außer Gefecht gesetzt. Auf dem linken Flügel winkt Luca Netz ein Einsatz gegen seinen Ex-Klub Hertha.
Blieben noch zwei Plätze in der Offensive zu besetzen. Einen davon hat Alassane Plea sicher, der in den vergangenen fünf Spielen an sechs der acht Gladbacher Treffer beteiligt war. Zudem gehört er zu den fünf besten Chancen-Produzenten der Liga. Am Donnerstag widmete ihm die Mannschaft an seinem 29. Geburtstag ein Ständchen auf dem Trainingsplatz. Ganz vorne fällt die Entscheidung zwischen Marcus Thuram und Breel Embolo. Zwar traf Thuram zweimal in Folge, seine Arbeit gegen den Ball genügte zuletzt allerdings kaum den Ansprüchen. Zudem wirkt der Franzose nach seiner Verletzung aus der Hinrunde nicht annähernd so spritzig wie gewohnt.
Ein Personalthema anderer Natur hatte Virkus noch zu moderieren. Kramer hatte nach der Pleite in Stuttgart gesagt: „Nach dem Spiel ein Spiel zu erklären, ist einfach. Aber wir müssen gucken, dass wir vor dem Spiel so viel tun, dass uns so etwas nicht passiert.“ Das wurde wahlweise als Selbstkritik, Affront gegen das Trainerteam oder Hilferuf interpretiert. „Er ist ein Junge, der sich Gedanken macht. Nach so einem Spiel, in dem du 2:0 führst und 2:3 verlierst, ist es doch klar, dass er emotional ist“, sagte Virkus. „Ich habe das zu akzeptieren, wenn Chris seine Meinung sagt. Aber wir haben mit ihm gesprochen, dass es besser ist, das unter vier Augen zu machen. Damit ist die Sache abgearbeitet.“
Immerhin die Bedeutung des Hertha-Spiels ist klar. „Was hilft uns? Drei Punkte“, sagte Virkus.