Gladbachs 1:0-Sieg gegen Hertha Das sagten die Borussen zu Hofmanns Fehlschuss nach dem Elfer-Streit

Mönchengladbach · Borussias Nationalspieler Jonas Hofmann wollte beim 1:0 gegen Hertha BSC unbedingt den zweiten Handelfmeter schießen. Er nahm Marcus Thuram den Ball weg. Was der Fehlschütze, Daniel Farke und Christoph Kramer dazu sagten.

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Borussia gegen Hertha BSC – die Bilder zum Spiel

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Marcus Thuram fand es nicht wirklich gut, und auch von Alassane Plea, der zuvor erfolgreich vom Elfmeterpunkt getroffen hatte, gab es einen bösen Blick in Richtung Jonas Hofmann. Der wollte unbedingt den zweiten Handelfmeter des Spiels der Borussen gegen Hertha BSC verwandeln, doch er kam nicht an Berlins Torwart Oliver Christensen vorbei. So blieb es beim 1:0 durch Pleas Tor und dem Zittern bis zum Schluss.

„Das ist sehr ärgerlich. Er war nicht so super geschossen – und der Torwart hat gut gehalten“, sagte Hofmann, dem es erspart blieb, dass Hertha noch ausglich. Dass er sehr bestimmt war, als es um die Ausführung ging, war für Hofmann indes logisch. „Ich habe schon öfter Elfmeter geschossen. Lasso hat sich den ersten Elfer genommen und ich hatte beim zweiten eigentlich ein gutes Gefühl. Natürlich sollte es passen, wenn man sich den Ball nimmt, aber so ist es eben im Fußball. Wir haben gewonnen, das ist die Hauptsache“, sagte Hofmann.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik zum 1:0 gegen Hertha BSC
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„Insgesamt ist es nicht gut, wenn man sich um einen Elfmeter streitet, weil es dem Schützen kein gutes Gefühl gibt. Das ist die einfachste Psychologie, die es gibt. Auch daraus lernen wir hoffentlich“, sagte Christoph Kramer. Dabei gibt es klare Absprachen, was die Elfmeter angeht. „Wir haben immer drei Jungs auf der Liste, die unsere Elfmeterschützen sind. Einer macht relativ wenig Sinn, weil man Spieler hat, die sich unwohl fühlen, wenn sie gefoult werden und dann nicht schießen wollen. Deswegen haben wir immer zwei, drei Kandidaten“, erklärte Farke das Elfmeter-Prinzip der Borussen.

„Lasso Plea hat den ersten Elfmeter genommen. Dann denkt man: Jetzt kennt der Torwart meine Ecke und fühlt sich nicht mehr so wohl“, begründete Farke, warum Plea trotz des erfolgreichen ersten Versuchs nicht wieder antrat. „Insgesamt bin ich froh, dass wir sehr gute Schützen haben, auch mit Ramy Bensebaini und Jonas Hofmann. Er ist normalerweise ein sicherer Schütze. Ich war mir sicher, dass er den Elfmeter reinmacht. Aber es ist eben so: Du kannst schon rein statistisch nicht jeden Elfmeter reinmachen“, sagte Farke.

Neben Plea waren in der vergangenen Saison Bensebaini und Hofmann die Elfmeterschützen, nachdem Lars Stindl in Leverkusen und Wolfsburg nicht getroffen hatte. Für Plea war es nun der vierte verwandelte Schuss vom Punkt in Folge. Hofmann war in der Bundesliga zuletzt in der Saison 2020/21 angetreten, bei drei Versuchen traf er damals dreimal. Nun war es sein sechster Liga-Elfmeter für Borussia, er verschoss dabei zum zweiten Mal.

Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach im Porträt
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Das ist Jonas Hofmann

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Verschossene Elfmeter kommen im Strafenkatalog von Mannschafts-Kassenwart Tony Jantschke nicht vor, „das kostet nichts“, weiß Hofmann. Und auch: „Die Mannschaft nimmt es mir nicht übel, wir haben ja zum Glück gewonnen“, sagte er. Sogar von Thuram gab es nach dem Fehlschuss einen Trost, „wir sind eine Mannschaft“, befand Hofmann.

Oliver Christensen hält den Elfmeter von Jonas Hofmann.

Oliver Christensen hält den Elfmeter von Jonas Hofmann.

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Zwar wechselte, fand Trainer Farke, nach dem verpassten Elfmeterschuss „das Momentum im Spiel, mit dem 2:0 wären wir durch gewesen. Aber wir haben konzentriert alles wegverteidigt“. So blieb es beim 1:0-Sieg und der damit verbundenen Tabellenführung über Nacht. „Wenn wir mit der Energie auf dem Platz sind, ein gutes Gegenpressing spielen, gut im Positionsspiel sind und immer wieder die Tiefe finden, wenn wir die Kombinationen auf den Platz kriegen, dann können wir die Liga aufmischen“, ist sich Hofmann sicher.

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