Nationalspieler leicht lädiert Traumtor-Schütze Hofmann beißt sich durch bei Borussias 1:1

Mönchengladbach · Jonas Hofmann war gegen Stuttgart der beste Borusse. Dass er durchspielt, war zwischenzeitlich aber fraglich. Was los war und warum die Gladbacher den Nationalspieler wohl am liebsten in Watte packen würden.

 Jonas Hofmann wurde bei Borussia Mönchengladbach oft von Verletzungen zurückgeworfen, so soll es diesen Herbst nicht sein.

Jonas Hofmann wurde bei Borussia Mönchengladbach oft von Verletzungen zurückgeworfen, so soll es diesen Herbst nicht sein.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Es würde fast schon verwundern, wenn Jonas Hofmann am Dienstag beim Start in die Trainingswoche auf dem Platz stünde. Der 29-Jährige scheint sich nicht verletzt zu haben beim 1:1 gegen den VfB Stuttgart, aber er dürfte noch ein wenig Extrapflege und -regeneration erhalten, um das Risiko zu minimieren. „Ich habe einen Schlag bekommen, der Oberschenkel hat relativ schnell ein wenig zugemacht“, beschrieb er seine Probleme gegen Stuttgart. „In der Halbzeit haben wir es angeguckt, kurz durchmassiert und ich habe mich durchgekämpft. Da willst du nicht raus, das ist klar.“

Er selbst wollte nicht raus und auch sein Trainer Adi Hütter hätte wohl äußerst ungern in den zweiten 45 Minute auf Hofmann verzichtet. Der Nationalspieler war mit fünf Torschüssen, fünf Torschussvorlagen und seinem traumhaften Ausgleichstreffer der beste Borusse am Samstagabend. 12,4 Kilometer legte er zurück, die meisten aller Spieler auf dem Rasen, 31 Sprints waren Bestwert bei Borussia.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik gegen VfB Stuttgart
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Foto: dpa/David Inderlied

Was Hofmann ehrte: Er war so ehrlich, seine Ballannahme vor dem 1:1 nicht als Weltklasse-Move zu verkaufen, sondern sie mit einem ironischen „war natürlich genau so gewollt“ zu versehen. Definitiv gewollt war dann aber der Schuss vom linken Strafraumeck, der sich den einzigen möglichen Weg in Richtung Torerfolg bahnte.

Ähnlich ironisch wie Hofmanns Schilderung der Annahme war die Tatsache, dass Borussia ihren einzigen Treffer auf diese Weise erzielte. Bei 31 Schüssen hätte es genügend andere Möglichkeiten gegeben, die unwahrscheinlichste führte zum Erfolg. Hofmann bemängelte aber auch, dass entscheidende Nuancen fehlten: „Wir sind oft Vier-gegen-Vier gelaufen, manchmal Vier-gegen-Drei, aber haben es einfach nicht gut ausgespielt und keine Hundertprozentige mehr auf den Fuß bekommen.“ Deswegen müssten sich die Borussen „an die eigene Nase fassen“, dass es nur zu einem Punkt reichte.

Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach im Porträt
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Das ist Jonas Hofmann

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Es ist ja eine für Hofmann heikle Jahreszeit angebrochen. Schon mehrmals haben ihn Verletzungen im Herbst ausgebremst, jeweils befand er sich in Top-Form. Von den 32 Bundesligaspielen, die er verletzungsbedingt in Gladbach verpasst hat, lagen 28 in der Hinrunde. Bleibt ihm zu wünschen, dass das Pech für diese Saison mit der EM-Blessur und dem Ausfall gegen Augsburg im September schon abgegolten ist. „Es ist hoffentlich nichts Schlimmeres, aber es fühlt sich auch nicht so an“, sagte Hofmann am Samstag über seine Beschwerden gegen den VfB.

Ihm dürfte es besonders zugutekommen, dass Borussia in dieser Saison nicht international unterwegs ist. So bleibt genügend Zeit zur Erholung. In Kürze steht am 27. Oktober mit dem DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern aber doch mal eins unter der Woche an. Deshalb könnte Hofmann ein paar Tage in Watte gepackt werden. Denn in dieser Verfassung, mit dieser Konstanz und Torgefahr, ist er aktuell Borussias wichtigster Offensivspieler.

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