„Es regt dich auf dem Spielfeld auf“ Hofmann und Weigl fassen Gladbachs Niederlage gegen Union zusammen

Mönchengladbach · Jonas Hofmann und Julian Weigl haben sich nach Borussias 0:1 gegen Union Berlin geäußert. Beide machten vor allem einen Aspekt aus, der zu Gladbachs vierter Heimniederlage der Saison führte.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik gegen Union Berlin
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Borussia - Union: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Julian Weigl hatte sich im Grunde nichts vorzuwerfen. Er soll dem Borussen-Spiel Ruhe und Ordnung geben von der Position vor der Abwehr aus. Damit trug er zum einem dazu bei, dass „wir Unions Konter gut verteidigt haben“, wie sein Trainer Daniel Farke nach dem 0:1 gegen Union Berlin sagte. Zum anderen hatte Weigl eine Passquote von 100 Prozent. Gleichwohl: Zufrieden war die Leihgabe von Benfica Lissabon ebenso wenig wie Teamkamerad Jonas Hofmann mit dem, was am Sonntagabend im Borussia-Park geschah.

„In den ersten 20, 25 Minuten der zweiten Halbzeit waren wir nicht so richtig im Spiel und haben nicht dasselbe gemacht wie in der ersten Halbzeit, in der wir es ganz ordentlich gemacht haben“, sagte Hofmann. „Das letzte Zwingende vor dem Tor hat gefehlt, wir sind nicht mehr so hoch angelaufen - da verlierst du die Kontrolle und gibst das Spiel etwas her“.

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Pyro-Choreo vernebelt den Borussia-Park

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Vor dem 0:1 verpasste es Hofmann, konkreter gegen den Flankengeber Jérôme Roussillon zu verteidigen, sodass dieser den Ball passgenau auf den Torschützen Sheraldo Becker spielen durfte. „Wir sind nicht richtig angelaufen und waren dann zu passiv - und dann hat er ein gutes Füßchen“, sagte Hofmann.

„Wenn man die Spielanteile anschaut, haben wir kein schlechtes Spiel gemacht. Wir waren dominant, haben den Ball gut bewegt, haben aber im ganzen Spiel keine klare Torchance herausgespielt. Union hat wie immer gut verteidigt, die Räume eng gemacht, sodass wir nicht in die gefährlichen Räume gekommen sind“, fasste Weigl die Essenz der 90 Minuten korrekt zusammen.

Borussia hatte bei der vierten Heimniederlage 62 Prozent Ballbesitz, brachte es aber nur auf acht Torschüsse, Union kam auf 13 Versuche, einen davon nutzte Becker sehenswert zum Tor des Tages. „Es regt dich auf dem Spielfeld auf, wenn du merkst, du investierst und investierst, bewegst dich gut, schmeißt alles rein, kommst aber nicht hinter die Kette oder dazu, deine gefährlichen Spieler richtig einzusetzen“, klagte Weigl. Vorn zum Beispiel Marcus Thuram, der nach 87 Minuten mit muskulären Beschwerden raus musste. Weitere Untersuchungen werden zeigen, ob und wie lange der Franzose fehlen wird.

Weigl war derweil selbstkritisch. „In der Phase haben wir es verpasst, ruhig zu bleiben. Da hätten wir erfahrenen Spieler, auch ich, Ruhe ausstrahlen müssen und dafür sorgen müssen, dass wir wieder dominanter werden“, sagte Weigl. „Erst nach dem Tor war die Reaktion gut“ - doch sie kam zu spät. Weigl, den Borussia im Sommer möglichst fest verpflichten will, kann nachvollziehen, dass es neben dem Support der Fans auch spürbar Unzufriedenheit gab im Stadion. „Wir sind jetzt in der Situation, dass wir nicht mehr nach oben oder nach unten können. Bei einem Verein wie Borussia kann man verstehen, dass es Fans gibt, die uns zeigen, dass sie zufrieden sind, aber auch Fans, die mehr erwarten. Das ist normal bei einem Traditionsverein wie Gladbach“, sagte Weigl.

Er und Hofmann schauten auch nach vorn. Auf keinen Fall „soll die Saison austrudeln“, versicherte Hofmann. „Wir als Team müssen schauen, dass wir uns Ziele setzen für die letzten Spiele“, sagte Weigl. Unter anderem wären Auswärtssiege ein Thema, „von denen gab es ja nicht so viele“, so Weigl. „Wer mich kennt, weiß, dass ich am liebsten fünfmal gewinnen würde. Platz sieben ist ein Stück weg, da muss man realistisch sein. Aber keiner hat Lust, die Saison auf Platz 13 oder 14 zu beenden. Jeder Einzelne will mit einem guten Gefühl in die Sommerpause und noch möglichst viele Punkte holen. Es ist ja auch die Basis für die neue Saison. wie man sich präsentiert, darum finde ich es ganz wichtig, dass es keiner schleifen lässt“, sagte Hofmann.

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