Borussias junger Außenverteidiger Deshalb war Scally in Stuttgart nicht zu beneiden

Mönchengladbach · Der junge US-Amerikaner Joe Scally hatte am Samstag beim VfB Stuttgart einen schweren Stand auf der rechten Abwehrseite, erhielt aber auch zu wenig Unterstützung von den Kollegen. Trotz des unglücklichen Auftritts könnte kommenden Samstag wieder ein Startelf-Platz für ihn herausspringen.

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Foto: Dirk Päffgen

Die 120 Sekunden zwischen der 81. und 83. Spielminute der Gladbacher beim VfB Stuttgart fassten Joe Scallys Auftritt gut zusammen. Zunächst hatte der 19-Jährige auf der Außenbahn zum wiederholten Male den Kürzeren gezogen gegen den ausgebufften VfB-Linksverteidiger Borna Sosa. Scallys Foulspiel an der Strafraumgrenze zog die Gelbe Karte für den US-Amerikaner nach sich. Und in der Folge des Freistoßes kam Stuttgart zum 3:2-Siegtreffer – bei dem Scally zu einer ganzen Reihe von Borussen gehörte, die Torschütze Sasa Kalajdzic im Zentrum aus den Augen verloren.

Es war also ein gebrauchter Tag für Gladbachs jungen Außenverteidiger – der indes von Beginn an nicht wie geplant abgelaufen war. Denn eigentlich war für das Verteidiger-Talent gar kein Platz in der Startformation vorgesehen gewesen. Doch da der etatmäßige Rechtsverteidiger Stefan Lainer kurzfristig erkrankt ausfiel, rückte Scally in die Anfangself.

Es ist anzunehmen, dass der 19-Jährige im Nachhinein wohl gerne auf dieses Spiel verzichtet hätte, dabei hätte er eigentlich sehr glücklich sein müssen über den ersten Startelf-Einsatz in der laufenden Rückrunde. In der Bundesliga war er seit Jahresbeginn zuvor nur auf 56 Spielminuten gekommen. Ansonsten hatte er nur im DFB-Pokalachtelfinale in Hannover von Beginn an auflaufen dürfen. Damals kassierte Gladbach ein peinliches 0:3, nun erlebte Scally als Startelf-Spieler erneut eine große Enttäuschung.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Und Scally war in Stuttgart die deutlich geringere Spielzeit der vergangenen zwei Monate anzumerken, nachdem er in der Hinrunde noch in sämtlichen 19 Pflichtspielen von Beginn an auf dem Platz gestanden hatte. Der Youngster machte einen unsicheren Eindruck, seine Zweikampf- (40 Prozent) und Passquote (58 Prozent) waren jeweils unterdurchschnittlich. Vor allem aber musste er seinem Gegenspieler regelmäßig hinterherlaufen.

Das war beim VfB, der generell viel Druck über die Außenbahnen erzeugte, nicht nur der linke offensive Flügelspieler Omar Marmoush, sondern auch Linksverteidiger Sosa, der unentwegt im Vorwärtsgang unterwegs war. Dagegen wurde Scally von seinen Kollegen zu oft alleine gelassen, die Unterstützung von Jonas Hofmann vor ihm oder Matthias Ginter neben ihm ließ zu wünschen übrig.

So war Scally um seine Aufgabe, die offensivstarken Schwaben auf seiner rechten Seite aufzuhalten, nicht zu beneiden. Allerdings präsentierte er sich selbst auch nicht in der Form der Hinrunde. Da hatte Scally als Neuling bei den Profis vollauf überzeugt und die etatmäßigen Außenverteidiger Lainer und Ramy Bensebaini verlässlich vertreten. Seine Flexibilität, auf beiden Seiten einsetzbar zu sein, könnte nun auch dafür sorgen, dass Scally trotz schwacher Leistung in Stuttgart gegen Hertha beginnen darf.

Denn kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) wird Bensebaini aufgrund seiner Gelbsperre den Borussen nicht zur Verfügung stehen. Für ihn sind Scally und Luca Netz, der zweite Teenager im Gladbacher Kader, die ersten Kandidaten als Vertretung. In der Vorrunde hatte zumeist Scally gegenüber Netz den Vorzug erhalten, wenn nur einer der beiden spielen konnte. Würde sich Adi Hütter für Scally entscheiden, bekäme der US-Amerikaner die Gelegenheit, den jüngsten Eindruck aus dem Stuttgart-Spiels schnellstmöglich vergessen zu machen.

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