Borussias Japaner Itakuras emotionales Comeback ist ein Signal

Mönchengladbach · Borussias Defensivspezialist Ko Itakura feierte nach zwei Monaten Pause gegen den BVB ein emotionales Comeback. Es dauerte nur wenige Minuten, dennoch ist es sowohl für die Borussen als auch für Japan von großer Bedeutung.

Das ist Ko Itakura von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Ko Itakura

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Foto: AP/Martin Meissner

Es heißt, Borussias Fans haben ein gutes Gespür. Mindestens am Freitagabend haben sie das unter Beweis gestellt. Als Ko Itakura, der lange verletzte Defensivspezialist aus Japan, kurz vor dem Ende des 4:2 gegen Borussia Dortmund erstmals seit dem 4. September eingewechselt wurde, riss es die Fans von den Sitzen, es gab stehende Ovationen. Es war eine Geste größten Respekts – und zeigt, welchen Stellenwert sich Itakura in Gladbach binnen nur der 505 Minuten, die er spielte, erarbeitet hat.

Zunächst einmal: Die Minuten, die ihm Trainer Daniel Farke gegen den BVB gönnte, waren psychologisch wertvoll für Itakura nach seiner Innenbandverletzung, die er sich im Training zugezogen hatte am 12. September. Er fährt mit Japan zur WM und ist, das ist das Signal, bereit, vielleicht schon für das Spiel gegen Deutschland am 23. November. Japan braucht ihn. Warum, das wissen die Borussen längst, nicht nur wegen seiner Monster-Tacklings auf Schalke und bei den Bayern.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Itakura sah in der 53. Minute gegen Mainz Rot, es stand 0:0. Bis dahin war Borussia unbesiegt, hatte im Schnitt ein Tor kassiert. Kaum war Itakura vom Feld, fiel das entscheidende 0:1 gegen Mainz, danach gab es 19 weitere Gegentreffer in zehn Spielen, der Schnitt ist auf 1,8 gestiegen. Die ganz große Stabilität ist abhandengekommen, für die auch der ballsichere und kampfstarke Itakura steht. Mit dieser Mischung hat Itakura Kultspieler-Potenzial in Gladbach. Vor allem ist sie exakt das, was Trainer Daniel Farke braucht für seinen Ballbesitzstil: Kontrolle, Coolness, aber auch Kampf- und Willensstärke.

Farke warnt stets davor, Itakura nicht zu überhöhen, hat er doch gerade mal die Erfahrung von nicht ganz fünf Bundesligaspielen. Zugleich lässt der Trainer aber keinen Zweifel daran, dass Itakura, der als Sechser geholt wurde, sich aber als toller Verteidiger etabliert hat, eine zentrale Figur seiner Version von Borussia ist. Seine Rückkehr steht zudem für die Hoffnung, dass Gladbach den Peak des Verletzungspechs nun hinter sich hat.

Ko Itakura ist zurück.

Ko Itakura ist zurück.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Nebenbei ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zum zweiten Mal nach 2010, als sich Michael Bradley und Karim Matmour im Spiel USA gegen Algerien trafen, ein Borussen-Duell bei einer WM gibt, stark gestiegen: Jonas Hofmann, der nach seiner Schulterverletzung ebenfalls schnell zurückkehrte und zum DFB-Aufgebot gehört, gegen Itakura.

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