Von Hofmann bis Noß Borussias Nationalspieler gehen mit gemischten Gefühlen in die Pause

Mönchengladbach · Zwölf Borussen waren in den vergangenen beiden Wochen mit ihren Nationalmannschaften auf Länderspielreise. Für manche war die Zeit sehr erfolgreich, andere dürften sich mehr ausgerechnet haben. Wer zu den Gewinnern gehörte und wer eher unzufrieden in die Sommerpause geht.

DFB:  Alle Länderspiele im Borussia-Park in Mönchengladbach
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Alle Länderspiele im Borussia-Park

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Foto: dpa/Christian Charisius

Vom 2. bis zum 14. Juni waren zahlreiche Borussen auf Länderspielreise. Doch wie konnten sich die Akteure bei ihren jeweiligen Nationalmannschaften präsentieren? Ein Überblick.

Jonas Hofmann Für Borussias internen Torschützenkönig der vergangenen Saison war es eine sehr erfolgreiche Zeit bei der Nationalmannschaft. Er zählt zu den Gewinnern der Länderspielphase und konnte sich für die Weltmeisterschaft Ende des Jahres in Katar empfehlen. In allen vier Nations-League-Spielen kam der 29-Jährige zum Einsatz und war in jeder Partie an einem Tor beteiligt: Beim 1:1 in Italien führte seine Flanke zum Ausgleich, gegen England und in Ungarn (jeweils 1:1) traf er selbst, und in seinem Heimspiel gegen Italien (5:2) holte er am Dienstag im Borussia-Park den Elfmeter zum wichtigen 2:0-Halbzeitstand heraus. Dreimal durfte Hofmann dabei offensiv auf der rechten Außenbahn beginnen.

Yann Sommer Borussias „Spieler der Saison“ hatte eine durchschnittliche Länderspielphase und kam in nur zwei der vier Schweizer Spiele in der Nations League zum Einsatz. Bei beiden Gegentoren in Tschechien (1:2) war Sommer nicht ganz chancenlos, dafür konnte er seine Mannschaft mit einigen guten Paraden vor weiteren Gegentreffern bewahren. Bei der 0:1-Niederlage gegen Spanien traf Sommer am Gegentreffer keine Schuld. Insgesamt konnte der Torwart in beiden Spielen eine solide Leistung zeigen und bekam vom Schweizer „Blick“ jeweils die Note 4, welche einer 3 im deutschen Notensystem entspricht.

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Borussias Terminkalender bis zum Saisonstart

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Nico Elvedi Auch für Sommers Teamkollegen war es eine Länderspielphase mit Licht und Schatten. In Tschechien (1:2) machte der Innenverteidiger beim 0:1 keine gute Figur, als er den Ball nach schlechter Kommunikation mit Fabian Schär durchließ und am zweiten Pfosten ein Tscheche den Ball nur noch einschieben musste. Bei den Niederlagen gegen Portugal (0:4) und Spanien (0:1) stand Elvedi nicht im Kader. Im Rückspiel gegen Portugal konnte er sich allerdings auszeichnen, als er mit einer starken Leistung seinen Teil zum 1:0 und dem ersten Sieg der Schweizer in der laufenden Nations-League-Saison beitragen konnte.

Breel Embolo Schlechter lief es für den dritten Schweizer der Borussen. Der 25-Jährige stand zwar in drei von vier Spielen in der Startelf, trotz zahlreicher Großchancen gelang dem Angreifer aber kein Tor. Beim 0:4 gegen Portugal wurde der Stürmer eine halbe Stunde vor Schluss eingewechselt und konnte froh sein, dass er nach einem Frustfoul in der 80. Minute nicht Rot sah. Embolo verabschiedete sich somit mit einer deutlich schwächeren Leistung als zuletzt im Borussen-Trikot in die Sommerpause.

Stefan Lainer Die österreichische Nationalmannschaft hat unter ihrem neuen Trainer Ralf Rangnick gleich aufhorchen lassen. Und Borussias Rechtsverteidiger hatte mit drei Einsätzen in vier Nations-League-Spielen seinen Anteil daran. Allerdings war für ihn sowohl beim 3:0-Sieg gegen Kroatien als auch beim bemerkenswerten 1:1 gegen Weltmeister Frankreich spätestens kurz nach der Pause Schluss. Gegen Dänemark kam Lainer schließlich zur zweiten Hälfte auf das Feld, konnte allerdings die 0:2-Niederlage nicht mehr verhindern. Die Leistungen von Lainer wurden vom Sportnachrichtendienst „Laola“ jeweils mit der Note 4 („genügend“) bewertet.

Hannes Wolf Nach seiner abgelaufenen Leihe zu Swansea City wurde Wolf zwar von Neu-Nationaltrainer Rangnick in den ÖFB-Kader berufen, jedoch kam dieser in der Nations League zu keinem Einsatz. Wolf fiel kurzzeitig wegen Rückenproblemen aus und konnte sich nach Rangnicks Auffassung nicht ausreichend aufdrängen. „Er ist zwischendrin im Training ausgefallen und war in den ersten zwei Einheiten aus meiner Sicht sehr zurückhaltend, deshalb war es schwierig. Ich hätte ihm gerne eine Halbzeit gegeben, allerdings war das leider nicht möglich“, sagte Rangnick.

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Foto: AFP/VALENTINE CHAPUIS

Ramy Bensebaini Der 27-Jährige durfte für Algerien in der Qualifikation zur Afrikameisterschaft an zwei 2:0-Siegen mitwirken. Dabei traf der Linksverteidiger gegen Tansania mit einem Kopfball und steuerte gegen Uganda eine Torvorlage bei. Im Testspiel gegen den Iran kam Bensebaini zwar nicht mehr zum Einsatz, mit sechs Punkten in der Afrika-Cup-Qualifikation hätte es für den Linksfuß aber nicht besser laufen können.

Joe Scally Nationaltrainer Gregg Berhalter hatte dem 19-Jährigen das Debüt bereits im Vorfeld zugesagt – letztlich war es dann auch gleich im ersten Spiel soweit: Im Testspiel gegen Marokko feierte der Rechtsverteidiger seine Länderspiel-Premiere für die USA. Es folgte dann noch das Startelfdebüt gegen Uruguay, womit die Länderspielreise für Scally zum unvergesslichen Erlebnis wurde.

Yvandro Borges Sanches Borussias Offensiv-Talent wurde in der Nations League in allen vier Partien der Luxemburger eingesetzt, dreimal stand er dabei sogar in der Anfangsformation. Beim 2:0-Erfolg gegen Litauen gab Borges Sanches die Vorlage zu einem Treffer. Insgesamt überzeugte Luxemburg mit sieben Punkten aus vier Partien und belegt damit aktuell den zweiten Tabellenplatz. Nach der Unterschrift seines Profivertrags kann der 18-Jährige die Saison also auch mit seinem Heimatland erfolgreich abschließen.

Luca Netz Der Linksverteidiger konnte mit der deutschen U21-Auswahl nach einem 4:0 Sieg gegen Ungarn das Ticket zur U21-EM 2023 lösen. Netz zeigte dabei eine solide Leistung, kam jedoch im zweiten Spiel gegen Polen nicht mehr zum Einsatz. Dennoch stehen die Chancen, beim Turnier im kommenden Jahr dabei zu sein, für ihn ziemlich gut.

Manu Koné Der 21-Jährige stand zum ersten Mal im Aufgebot der französischen U21-Nationalmannschaft und durfte beim 2:0 gegen Serbien sein Debüt geben. Auch im folgenden Spiel gegen Armenien kam der Mittelfeldspieler zum Einsatz. Zum Abschluss feierte Koné auch noch sein Startelfdebüt gegen die Ukraine. Nach einem Foul musste der Borusse in der 56. Spielminute allerdings angeschlagen ausgewechselt werden. Das Spiel ging 3:3 aus, wodurch die Franzosen ihr EM-Ticket lösten. 2023 dabei zu sein, ist Konés nächstes großes Ziel.

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Foto: AP/Darko Bandic

Conor Noß Der Deutsch-Ire spielte mit der irischen U21 um die Qualifikation zur EM 2023. Beim 3:0-Sieg im ersten Spiel gegen Bosnien-Herzegowina kam Noß noch nicht zum Einsatz, spielte beim 3:1 gegen Montenegro dann aber von Beginn an. Die direkte EM-Qualifikation hätten die Iren mit einem Sieg über Italien im letzten Spiel perfekt machen können. Nach der 1:4-Niederlage, bei der Noß eine halbe Stunde spielte, müssen die Iren nun im September in die Play-offs. Der Gegner wird ihnen am 21. Juni zugelost.

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