Borussia Mönchengladbach Gladbach greift über die Flügel an

Mönchengladbach · Die Borussia profitiert von Patrick Herrmanns Schnelligkeit. Der 23-Jährige ist wieder in Form. Heute ist der VfL beim Eintracht Frankfurt gefordert.

Lucien Favre hat in den vergangenen Tagen nur an Frankfurt gedacht. Die Hessen sind heute der Gastgeber für Borussia Mönchengladbach, deren Trainer Favre ist. Der Schweizer hat seine Spieler darauf geeicht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: den nächsten Gegner. Zuletzt hat das gut funktioniert, es gab nach wochenlanger Sieglosigkeit ein 2:1 bei Borussia Dortmund und schließlich ein 3:0 gegen Hertha BSC Berlin.

Einer, der seinen Teil zu den beiden jüngsten Erfolgen beigetragen hat, ist Patrick Herrmann. Der Rechtsaußen bereitete mit flotten Flügelläufen jeweils das 1:0 vor. In Dortmund war Raffael der dankbare Abnehmer. "Die Schnelligkeit ist seine Stärke", sagt Trainer Lucien Favre über Herrmann. Der Fußballlehrer hat zuletzt viel mit seinem Schützling geredet, denn Herrmann tat sich zeitweise schwer. Zu oft zog es ihn in die Mitte, da waren die Räume dann wegen Überfüllung geschlossen. "Der Trainer hat mir den Rücken gestärkt", sagte Herrmann.

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"Er muss an der Linie bleiben und dann in die Tiefe gehen", sagt Favre. Das tat Herrmann zuletzt, gegen Berlin spielte Martin Stranzl einen langen Pass, Herrmann rannte los zur Grundlinie, flankte und Juan Arango schloss die Aktion erfolgreich ab. "Für mich ist es gut, wenn ich die Räume habe, das ist mein Spiel, wenn die Pässe in die Lücken kommen", sagt Herrmann. "Wenn ich dann den Ball in den Strafraum flanke, wird es auch gefährlich."

Das Spiel über die Flügel spielte lange keine sonderliche Rolle im Repertoire der Borussen. Es wurde vor allem durch die Mitte kombiniert — weswegen Herrmann zuweilen nicht so recht ins Spiel kam. "Jetzt haben wir eine zusätzliche Lösung. Wir ziehen das Spiel auch mal mehr in die Breite ", sagt Herrmann, dessen Formkurve deutlich nach oben geht, seit er sich als klassischer Flügelstürmer austoben darf.

Nun ist Lucien Favre zwar total auf die nähere Zukunft fixiert, gleichwohl aber hat er mit Sportdirektor Max Eberl schon die Zukunft über diese Saison hinaus besprochen. Deswegen denke beide darüber nach, ob Juan Arango, der Mann auf dem linken Flügel, bleibt. "Es geht nicht gegen Juan, sondern um die generelle Ausrichtung", sagt Eberl. Das, was Herrmann derzeit vormacht, könnte die neue Idee für das Spiel nach vorn sein: viel Geschwindigkeit auf dem Flügel.

In Fabian Johnson von der TSG Hoffenheim wurde schon der erste Außenspieler verpflichtet, auch er ist einer, der schnell und flankensicher ist. Ibrahima Traoré (Stuttgart), André Hahn (Augsburg) und Xherdan Shaqiri (Bayern) die mit Borussia in Verbindung gebracht werden, sind ähnliche Spielertypen wie Herrmann. "Schnelle Spieler, um die Tiefe zu bekommen", wie Herrmann selbst sagt. Arango indes ist einer, der mit seinen Pässen das Spiel öffnet, aber sicher kein Flügelflitzer. Darum passt Arango nicht in die künftige Ausrichtung — seine persönliche Zukunft liegt dem Vernehmen nach in Mexiko.

Heute in Frankfurt ist der Venezolaner aber noch dabei — und natürlich Herrmann. Auswärts wird öfter mal gekontert, das kommt ihm entgegen. Zumindest die Bilanz spricht für die Borussia: Die letzten drei Spiele in Frankfurt gewann Gladbach.

(RP)
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