Borussia Mönchengladbach Gladbach gibt Stürmer de Camargo frei

Mönchengladbach · Der Belgier kann gehen, wenn ein passendes Angebot kommt. Trainer Lucien Favre setzt im Angriffszentrum auf Luuk de Jong und Mike Hanke.

Borussia Mönchengladbach: Igor de Camargo - der Mann für wichtige Tore
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Igor de Camargo – Gladbachs Mann für die wichtigen Tore

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Für einen Mann, der gerade erfahren hat, dass er nicht mehr gebraucht wird, wirkt Igor de Camargo sehr entspannt. "Es bringt mir nichts, mich zu ärgern, ich muss die Entscheidung akzeptieren. Ich hatte ein gutes Gespräch mit Trainer Lucien Favre und Sportdirektor Max Eberl. Der Verein hat sich positioniert, ich weiß, woran ich bin", sagt der Stürmer.

De Camargo spielt in den Planungen von Favre keine Rolle mehr. Darum kann er Borussia Mönchengladbach verlassen, wenn ein Angebot kommt. "Bis jetzt gibt es aber nichts Konkretes", sagt de Camargo. "Aber am liebsten will ich in der Bundesliga bleiben." Dass es Probleme wegen der Ablöse geben könnte, glaubt der Brasilianer mit belgischem Pass trotz seines bis 2014 datierten Vertrages nicht: "Wir werden sicher eine Lösung finden."

"Ich will zur WM 2014"

Zwar hatte Eberl angekündigt, dass es wohl keine Abgänge geben werde im Winter. Aber schon die Tatsache, dass de Camargo im Trainingslager in Dubai in den Testspielen gegen Hamburg und Frankfurt nicht eingesetzt wurde, war ein Hinweis, dass er nur noch die Nummer drei im Sturmzentrum der Borussen ist. Luuk de Jong ist gesetzt, der Vertrag mit Mike Hanke soll bald verlängert werden. Für de Camargo bliebe nur der Platz auf der Tribüne. Den will er nicht. "Ich bin ambitioniert. Ich will mit Belgien zur WM 2014 nach Brasilien — und dafür muss ich spielen", sagt de Camargo.

Der 29-Jährige kam im Sommer 2010 für knapp vier Millionen Euro von Standard Lüttich. In der jüngeren Vergangenheit war de Camargo für Gladbach sehr wertvoll. Sein 1:0 in der Relegation gegen Bochum, sein 2:1 in Leverkusen, das quasi die Europa-Tour "buchte", und die beiden Tore gegen Limassol, durch die sich Borussia für die nächste Runde in der Europa League qualifizierte — insgesamt kann man den Gesamtwert dieser Treffer auf rund 20 Millionen Euro taxieren.

Am 31. Januar endet die Transferperiode. Bis dahin hat Eberl auch Zeit, vielleicht einen Ersatz zu finden. Dann aber kommt sicher ein anderer Stürmertyp. Denn de Camargo war einer von drei " zu ähnlichen Angreifern" (Favre). "Es ist schade, ich hatte noch viel vor mit Borussia und hätte hier sicher etwas bewegen können. Aber nur, wenn ich erste Wahl bin. Darum ist es besser, mich neu zu orientieren", sagt de Camargo. Auch das ohne Groll. Wie es in ihm ausschaut, darüber spricht er nicht. "Ich denke positiv", sagt er aber. So ist sein Gemüt, das macht ihn sympathisch. Der ewige Sonnyboy, den die Fans bedingungslos lieben, ist er indes nicht. Und kein Lautsprecher. Seinen Platz in Borussias Historie hat er gleichwohl sicher. Nun wartet er auf die nächste Herausforderung.

(RP/can/sap)
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