Von der Randfigur zum Mittelfeld-Chef Ex-Borusse Bénes spielt beim HSV mittlerweile groß auf

Mönchengladbach · Bei Borussia Mönchengladbach hat sich Laszlo Bénes nie nachhaltig durchsetzen können. Seit Sommer spielt der 25-Jährige beim Hamburger SV und kann dort auf eine erfolgreiche Anfangszeit zurückblicken. Besonders in einem Punkt hat der Slowake zugelegt.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Etwas überspitzt könnte man behaupten: Laszlo Bénes hat in seinen ersten vier Monaten beim Hamburger SV mehr erreicht als in den sechs Jahren zuvor bei Borussia Mönchengladbach. Nun ist das natürlich nur die halbe Wahrheit, denn die Zeit bei Borussia hat Bénes geholfen, in Deutschland anzukommen und Erfahrungen auf Bundesliga-Niveau zu sammeln.

Trotzdem lohnt sich ein Blick auf seine Einsatzzeiten, die verdeutlichen, dass Bénes nun zum ersten Mal in seiner Karriere ein wirklicher Leistungsträger ist. Denn in allen 17 Zweitliga-Partien des HSV stand Bénes in dieser Saison im Kader - bislang ist er fit, in seiner Gladbacher Zeit warfen ihn immer wieder Verletzungen zurück.

Zehn Startelf-Einsätze hat er bislang unter Tim Walter gesammelt. Zum Vergleich: Bei Borussia gehörte Bénes in der Bundesliga 103-mal zum Kader, von Beginn an durfte er allerdings nur 16-mal ran. Allein zehn Startelf-Einsätze davon hatte er im Herbst 2019 unter Ex-Trainer Marco Rose zu verzeichnen, davor und danach war er – auch aufgrund der großen Konkurrenz-Situation im zentralen Mittelfeld – eine Randfigur bei Borussia.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Davon ist der Linksfuß aktuell weit entfernt, denn beim HSV spielt Bénes seit seinem Wechsel im Sommer eine Hauptrolle und liefert Woche für Woche eindrucksvoll ab. Aktuell rangieren die Hamburger auf Rang zwei und sind mittendrin im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga. Das fünfte Jahr im Unterhaus soll definitiv das letzte sein, im Mai würde der HSV gerne die Rückkehr in die Bundesliga feiern.

Dabei wird es auch weiter auf einen Bénes in Topform ankommen, der hinter Top-Stürmer Robert Glatzel (11 Tore, zwei Vorlagen) zweitbester Scorer ist. Zwei Tore und sechs Vorlagen steuerte Bénes, dessen Frau Viktoria bald das erste gemeinsame Kind erwartet, bislang bei. Spielentscheidend war zuletzt vor allem seine Leistung beim 3:2-Sieg im Spitzenspiel gegen den SC Paderborn, als er erst einen Treffer vorbereitete und dann selbst den Siegtreffer erzielte.

„Er hatte am Anfang noch ein bisschen Probleme mit unserer Philosophie. Aber er hat nie gejammert und immer versucht, sich im Training weiterzuentwickeln. Er bringt uns eine Menge Energie auf den Platz. Das macht einfach Spaß“, sagte Walter nach dem Spiel gegen Paderborn über Bénes. Hinter Glatzel gibt Bénes mit 3,22 Schüssen pro 90 Minuten die meisten des HSV ab – und hatte bei drei Aluminiumtreffern bislang Pech, nicht schon mehr als zwei Tore erzielt zu haben.

Gemeinsam mit Ludovit Reis wird der Slowake auf der Achterposition eingesetzt – dort, wo er häufig in die Nähe des gegnerischen Strafraums kommt und dabei vom Sechser Jonas Meffert abgesichert wird. Trotzdem, und das ist ein entscheidender Schritt und ein großer Unterschied im Vergleich zu seiner Zeit bei Borussia, weiß er mittlerweile auch defensiv zu überzeugen. „Das ist unsere Aufgabe. Nicht nur offensiv, sondern auch hinten alles für die Mannschaft geben, zu grätschen und zu verteidigen“, sagte Bénes kürzlich. Mit 25 scheint er mittlerweile bereit zu sein, Verantwortung zu übernehmen. Macht er so weiter, winkt nicht nur der Bundesliga-Aufstieg, sondern auch der Aufstieg zum Führungsspieler.

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