Denn das ist vor dem Abschlusstraining der Borussen am Samstag noch nicht sicher. „Hinter Manu steht noch ein Fragezeichen, weil er mit Wadenproblemen zurückgekehrt ist. Bei ihm muss das Abschlusstraining zeigen, ob er wirklich zur Verfügung steht“, sagte Farke über seinen Sechser, der nach seiner Rückkehr am Donnerstag nicht hatte mittrainieren können – im Gegensatz zu den übrigen neun Nationalspielern, die ohne Blessuren die Länderspielreise mit ihren Auswahlmannschaften überstanden haben.

Die zusätzliche Belastung der Nationalspieler wird indes keine Rolle spielen bei Farkes Suche nach der idealen Startformation in Köln. „Die Spieler auf diesem Niveau sind es gewohnt, im Drei-Tages-Rhythmus zu spielen. Die Kraft wird am Sonntag sicherlich kein Problem sein“, sagte Farke. Allerdings würde ihn ein Ausfall Konés auf der Doppelsechs schon treffen – auch wenn der Franzose sicherlich nicht in Topform ist und sich zuletzt auch ein paar schwere Schnitzer erlaubte. Doch bringt er eine andere Dynamik in das zentrale Mittelfeld der Gladbacher ein.

Sollte Koné tatsächlich ausfallen, dürfte Florian Neuhaus von der Zehn auf die Sechs zurückgezogen werden – so wie es schon in der zweiten Halbzeit gegen Bremen der Fall war, als Neuhaus seinen ersten Saisontreffer erzielte. „Flo ist auf einem richtig guten Weg, jetzt wieder Woche für Woche seine Klasse unter Beweis zu stellen, nachdem er uns durch seine Verletzung lang extrem gefehlt hat“, sagte Farke. An Neuhaus‘ (oder Konés) Seite wird Christoph Kramer auflaufen – Julian Weigl ist wie Tony Jantschke noch nicht wieder zurück im Mannschaftstraining und somit keine Option.

Eine Versetzung von Neuhaus ins defensive Mittelfeld dürfte für die Dreierreihe davor bedeuten, dass Alassane Plea, der bereits zweimal einen Treffer zu Siegen in Köln beisteuerte, in die Startformation zurückkehrt – und Lars Stindl die Zehner-Rolle wieder übernimmt. Der Kapitän ist auch ein Derby-Experte, er traf bereits viermal gegen Köln, unter anderem einmal beim 5:2-Sieg im Hinspiel. Nachdem der Routinier in der ersten Trainingswoche der Länderspielpause angeschlagen ausgesetzt hatte, steht seinem Einsatz nun nichts im Weg.

„Lars ist fit und steht bereit, ihm hat es sicherlich gutgetan, dass wir jetzt eine lange Trainingswoche hatten. Es ist immer gut, ihn in einem solch wichtigen Spiel zur Verfügung zu haben, er hat sportlich herausragende Qualitäten und ist für mich als Führungsspieler auch ein wichtiger Ansprechpartner“, lobte Farke seinen Kapitän, der jedoch am Sonntag sein letztes Rheinisches Derby spielen könnte. Der Vertrag des 34-Jährigen läuft im Sommer aus, ein Angebot zur Vertragsverlängerung bei Borussia besteht ebenso wie die Möglichkeit, zu seinem Heimatverein Karlsruher SC zu wechseln. „Es gibt da keine neue Wasserstandsmeldung. Aber wir haben schon vereinbart, recht zeitnah eine Entscheidung herbeizuführen“, sagte Borussias Sportdirektor Roland Virkus, der die Personalplanungen für die kommende Saison vorantreiben muss.

Der Fokus des Trainers liegt derweil einzig auf dem Derby. „Wir erwarten einen hochmotivierten Gegner, der alles reinwerfen wird, um die Punkte in Köln zu behalten. Darauf sind wir vorbereitet“, sagte Farke, der bei aller Anspannung große Vorfreude auf sein zweites Derby versprühte: „Das sind die Spiele, auf die du hinfieberst. Da geht es nur darum: Wir oder die? Für uns hat das Spiel die allerhöchste Wertigkeit. Für beide Klubs und die Fanseele ist es eines der beiden wichtigsten Spiele des Jahres. Das andere war das Hinspiel“, sagte Farke.

Dass er mit der bestmöglichen Elf den zweiten Sieg in seinem zweiten Derby holen will, versteht sich von selbst. Dafür muss jedoch das Abschlusstraining positiv für Manu Koné verlaufen – die Auflösung wird es für die Fans am Sonntagnachmittag geben.

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