Borussia-Transfers Farke wünscht sich Spieler mit „neuer Energie und Intensität“

Mönchengladbach · Jonas Hofmann gab nach dem Sieg gegen die Bayern zu, gegen solche Gegner „extra motiviert“ zu sein. Für Daniel Farke liegt das einerseits in der „Natur des Menschen“, doch andererseits nennt Gladbachs Trainer Eigenschaften der Spieler, die bei zukünftigen Transfers eine besondere Rolle spielen sollen.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Es sind Worte, die aufhorchen lassen. „Gerade gegen Bayern ist es immer wieder Wahnsinn, was wir abreißen und was wir zu leisten im Stande sind. Natürlich bist du ein bisschen extra motiviert, du darfst dich auf einer großen Bühne gegen eine solche Mannschaft zeigen, die vor kurzem noch Paris geschlagen hat“, sagte Jonas Hofmann am vergangenen Samstag nach dem 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München.

Ob er das nun wollte oder nicht: Hofmanns Worte warfen gleichzeitig die Frage auf, warum die Borussen es gegen die vermeintlich kleineren Teams zu selten schaffen, ihr volles Leistungsvermögen abzurufen, denn offenbar fehlt in Duellen mit dem FC Augsburg oder Darmstadt 98 die Portion „Extra-Motivation“.

Daniel Farke sagte dazu am Mittwoch: „Es liegt in der Natur des Menschen, dass Spiele gegen den Rekordmeister eine besondere Bühne bieten. Es darf aber auf gar keinen Fall dazu führen, dass in anderen Spielen weniger Gas gegeben wird. Drei Punkte in Mainz sind genauso viel wert wie gegen Bayern.“

„Mentalität“ ist im Fußball ein Begriff, der grundsätzlich schnell herangezogen wird, wenn Außenstehende den Eindruck haben, eine Mannschaft würde nicht alles in ein Spiel reinwerfen, schnell ist man dann auch bei Begriffen wie „Gier“ und „Leidenschaft“. Eben Eigenschaften, die den Gladbach-Profis in der jüngeren Vergangenheit häufiger abgesprochen wurden – und genau diese Attribute wünscht sich Farke vermehrt von Spielern in seinem Kader.

Borussia Mönchengladbach: Zuschauer-Schnitt seit 2004
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Der Zuschauer-Schnitt im Borussia-Park

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Foto: dpa/Federico Gambarini

„Wir haben viele ältere Spieler, die schon viele Schlachten für Borussia geschlagen haben. Deswegen haben wir betont, dass wir im nächsten Transferfenster neue Energie brauchen und neue Intensität. Ein Bundesligaspiel darf niemals zur Normalität werden“, sagte Farke. „Es muss immer was Besonderes sein. Diese Mentalität, diese Haltung reinzubekommen ist etwas, woran wir seit Saisonbeginn jeden Tag arbeiten.“ Er verstehe es als „Hausaufgabe“, das bei zukünftigen Spielerverpflichtungen zu berücksichtigen. „Euphorie, Gier, Freude, in jedem Spiel bei 100 Prozent zu sein – das ist etwas, was dieser Mannschaft guttut.“

Erkannt hat das auch Jonas Omlin, Nachfolger des abgewanderten Yann Sommer. „Wir müssen mehr Mentalität an den Tag legen. Sonst kriegen wir gegen jede Mannschaft Tore. Wir brauchen eine andere Einstellung, um Spiele zu gewinnen“, sagte Omlin gegenüber „Sport1“. Farke sieht in der öffentlichen Kritik seines neuen Torhüters kein Problem.

„Ich mag es, wenn meine Führungsspieler Dinge benennen und aufrütteln. Ich fand die Äußerungen von Jonas respektvoll, sie waren nicht über das Ziel hinausgeschossen. Das war absolut angebracht nach dem Spiel gegen Hertha BSC“, sagte Farke, der sich am Freitag bei Mainz 05 (20.30 Uhr, Dazn) auch für die 0:1-Niederlage im Hinspiel revanchieren will.

„Es geht jetzt darum, die Reaktion, die wir gegen Bayern gezeigt haben, auch in Mainz zu zeigen.“ Dort hat Gladbach immerhin keines der vergangenen sechs Spiele verloren.

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