Nach dem 1:0-Sieg Das sagt Farke zum Arbeitssieg gegen Hertha und zu Borussias Tabellenführung

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat durch ein schwer erkämpftes 1:0 gegen Hertha BSC vorübergehend die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. Warum das für Daniel Farke aber nicht von Bedeutung ist und worüber sich Gladbachs Trainer stattdessen freute.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik zum 1:0 gegen Hertha BSC
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Borussia - Hertha BSC: die Fohlen in der Einzelkritik

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Nein, zufrieden sei er so gut wie nie mit der Leistung seiner Mannschaft. „Wenn Sie wüssten, wie ich die Jungs während eines Spiels durchbeleidige. Aber ich mache das so, dass es niemand mitbekommt“, antwortete Daniel Farke am Freitagabend mit einem Schmunzeln auf die Frage eines Journalisten, ob ihn beim 1:0-Sieg gegen Hertha BSC nicht der schwache Start in die zweite Halbzeit geärgert hätte. „Es war nicht nur diese Phase, wir hätten auch davor und danach vieles besser machen können. Ich bin da zu sehr Perfektionist“, sagte Farke, der indes auch viel Grund zur Freude hatte, auch wenn es gegen die Berliner ein glanzloser Arbeitssieg wurde.

„Ich bin mit dem Ergebnis extrem zufrieden, weil es ein brutal kompliziertes Spiel war gegen eine Mannschaft, die viel Aufwand betrieben hat, in der Defensive sehr gut strukturiert und in der Offensive mit ihren schnellen Leuten immer brandgefährlich war. Diese Mannschaft wird noch viele Punkte holen, deswegen bin ich umso glücklicher, dass wir gewonnen haben“, fasste Farke den zweiten Heimsieg der Borussen unter seiner Führung zusammen.

Ein von Alassane Plea verwandelter Handelfmeter reichte letztlich aus, um die Erfolgsserie von niederlagenlosen Spielen seit dem Vorbereitungsstart fortzusetzen. Darüber hinaus tat sich Gladbach aber trotz einiger Großchancen schwer in der Offensive. „Wir haben im Spiel nach vorne individuell nicht unsere beste Leistung gezeigt. Wir haben zwar viele Situationen vorbereitet, indem wir Hertha ins Pressing gelockt haben, doch dann waren wir nicht sauber und präzise genug, um die Lücken zu nutzen“, monierte Borussias Trainer.

Umso wichtiger sei es da gewesen, erstmals in der laufenden Saison ohne Gegentor zu bleiben. Trotz vieler Berliner Abschlüsse habe gerade die letzte Reihe es gut verteidigt, sagte Farke. „Manchmal ist ein solch hart erkämpftes 1:0 auch besser für die Geisteshaltung der Mannschaft, als wenn wir hier vier Tore erzielt hätten. Das schärft die Sinne und zeigt uns, dass wir in der Lage sind, so eine knappe Führung auch über die Zeit zu bringen.“

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Borussia gegen Hertha BSC – die Bilder zum Spiel

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Für ein gutes Gefühl nach drei Spieltagen sorgt dann auch die Ausbeute von sieben Punkten – was dem Trainer deutlich wichtiger ist als die Tabellenführung über Nacht, die Gladbach nach dem 1:0 nebenher übernahm. „Die sieben Punkte kann uns keiner mehr nehmen und tun gut nach einer schweren letzten Saison und dem komplizierten Transfersommer. Sie helfen uns auch, um wieder Stabilität in den Verein zu bekommen“, sagte Farke, der aber auch hinzufügte: „Die Fans dürfen das jetzt ein bisschen feiern. Und wir genießen auch das Wochenende jetzt. Doch wir sind weit davon entfernt, abzuheben.“

Gladbach: Daniel Farke über das 1:0 gegen Hertha und die Tabellenführung
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Der Trainer weiß, dass es noch genug zu tun gibt, um die Mannschaft auf ihrem Weg voranzubringen. „Der Start gibt uns Selbstvertrauen, wir können sehr zufrieden damit sein, noch kein Spiel verloren zu haben, und sind gerade im Ballbesitz schon richtig gut. Aber wir wissen, dass wir uns noch keine Spitzenmannschaft nennen können“, sagte Farke. Kommenden Samstag geht es zum Rekordmeister und Titelverteidiger Bayern München. Und Perfektionist Farke wird wissen, dass seine Mannschaft noch einiges verbessern muss, um auch dort ein gutes Ergebnis zu erzielen.

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