Startelf-Rückkehrer halten durch Warum die Winterpause für Borussia zur rechten Zeit kommt

Mönchengladbach · Borussias Startelf-Rückkehrer Stefan Lainer und Christoph Kramer hielten beim 1:1 in Hoffenheim bis zum Ende durch. Ihre Comebacks waren wichtig angesichts des extremen Verteidigermangels gegen die TSG. Die zweite Halbzeit zeigte aber deutlich, woran es dem neu zusammengestellten Team mangelte.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Es war vor allem eine Szene in Hoffenheim, die an den Stefan Lainer der beiden vorangegangenen Spielzeiten erinnerte. Mitte der zweiten Halbzeit hatte Borussias Rechtsverteidiger dem Hoffenheimer David Raum im Laufduell den Ball vom Fuß gegrätscht. Den Abpraller schnappte sich zwar erneut ein Spieler der Gastgeber, doch Lainer war rechtzeitig zur Stelle und entschärfte mit einer weiteren Grätsche den Angriff der TSG.

Indes konnte die gelungene Aktion nicht darüber hinwegtäuschen, dass Lainer zu diesem Zeitpunkt schon auf die Zähne beißen musste. Erstmals seit seinem am zweiten Spieltag in Leverkusen erlittenen Knöchelbruch ging der 29-Jährige wieder über die volle Distanz – es war ein hartes Stück Arbeit, zwei Wochen nach seinem misslungenen Startelf-Comeback beim 0:6 gegen Freiburg, als klar wurde, dass Lainer noch nicht wieder bereit war für ein Bundesligaspiel.

Auch beim 1:1 in Hoffenheim hatte der Österreicher keinen guten Start in die Partie, nach vier Minuten wurde er von Andrej Kramaric zu leicht ausgespielt, die TSG kam so zu ihrer ersten Torchance. Lainer war die fehlende Spielpraxis anzumerken, doch es spricht für ihn, wie er sich immer besser in die Partie hineinkämpfte – und bis zum Schluss durchhielt.

Letzteres galt auch für Christoph Kramer, den zweiten Startelf-Rückkehrer der Gladbacher. Der 30-Jährige hatte zuletzt beim 1:2 bei Union Berlin Ende August von Beginn an gespielt, dann aber seinen Stammplatz verloren. Und ab Mitte Oktober setzte ihn eine hartnäckige Oberschenkelverletzung länger als zunächst erwartet außer Gefecht. So wurde Hoffenheim nun auch für ihn zu einer Härteprüfung, die er bestand.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

„Es freut mich, dass Stevie Lainer und Chris Kramer bis zum Ende durchgehalten haben. Das sind schon Punkte, die mir zeigen, dass es in die richtige Richtung geht“, ordnete Adi Hütter die Comebacks der beiden Routiniers ein. Gladbachs Trainer war aufgrund der Personallage auch nicht viel Anderes übriggeblieben, als auf Kramer und Lainer zu setzen. Denn gerade im Defensivbereich fehlten die Alternativen.

Durch Manu Konés Gelbsperre wurde ein Platz auf der Doppelsechs frei, den Kramer übernahm. Und da Hütter Denis Zakaria wieder ins Mittelfeldzentrum zurückversetzen wollte, stellte er in der hintersten Reihe wieder auf eine Viererkette um – und brachte dort innen Ramy Bensebaini, da in Nico Elvedi, Tony Jantschke und Jordan Beyer drei zentrale Abwehrspieler nicht zur Verfügung standen. Zudem steht Mamadou Doucouré nach seinem Achillessehnenriss noch nicht wieder als Option bereit.

„Ich kann mich als Trainer an keine Herbstsaison erinnern, die so schwer war mit so vielen Verletzungen zu ungünstigen Zeiten. In der Verteidigung konnten wir gar nicht mehr reagieren“, sagte Hütter, der allerdings in Hoffenheim auch nur zweimal auswechselte – trotz noch einiger Alternativen auf der Bank. Sein neu zusammengestelltes Team verteidigte derweil bis in die Nachspielzeit das 1:0. Dann jedoch gewährte Bensebaini dem TSG-Torschützen Kevin Akpoguma viel zu viel Freiraum, so dass die Gastgeber noch zum Ausgleich kamen.

Borussia hatte in der zweiten Halbzeit dem Hoffenheimer Druck zu wenig entgegenzusetzen – was unter anderem eine Frage der Kraft war. Kräfte zu sammeln, wird nun die Aufgabe sein bis zum Rückrundenstart am 7. Januar gegen den FC Bayern München, um sich möglichst schnell wieder von den Abstiegsplätzen lösen zu können. Die Comebacks von Lainer und Kramer waren dabei erste Hoffnungsschimmer, dass dann auch die Personaldecke wieder eine dickere ist.

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