Aufregung um Maric und Haaland Gladbacher Fanprojekt fordert „lieber ein konsequentes Ende“

Mönchengladbach · Der FPMG Supporters Club hat sich nach der vierten Niederlage seit Marco Roses Abschieds-Botschaft klar positioniert. Zudem sorgte eine Szene mit Co-Trainer René Maric und BVB-Profi Erling Haaland für Aufregung – in zahlreichen Fällen für besorgniserregende.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

„Naiv, emotional und unbedacht“ – mit diesen Adjektiven beschrieb René Maric schon eine Stunde danach eine Szene, die Gemüter der Gladbach-Fans erhitzte und in zahlreichen Fällen auch auf erschreckende Weise überhitzte. Erling Haaland, einst Spieler bei RB Salzburg unter dem Co-Trainer Maric und ab Sommer wieder dessen Schützling bei Borussia Dortmund, war zu ihm gekommen. Es dürfte schwierig sein, ein Profispiel zu finden, nach dem am Ende nicht zwei Altbekannte zusammenstehen und reden. Es ist die Fortsetzung der freundlichen Begrüßungen im Spielertunnel vor dem Anpfiff.

Maric, der schlecht vor Haaland weglaufen konnte, gestikulierte Richtung Spielfeld, die beiden lachten, umarmten sich. Worüber sie sprachen, verriet Maric ebenfalls ausführlich bei Twitter: „Gesundheit, dass wir besser waren, dass wir diese Leistung häufiger und konstanter bringen wollen, Necken über seine vergebenen Torchancen und Gespräch über alte Salzburgzeiten. Ich war und bin so angefressen und traurig, dass ich nicht an irgendwelche Kameras denken konnte. Dumm.“

Widerspruch erntete Maric nicht nur auf oftmals anonymen Wegen und in einer teils besorgniserregenden Ausdrucksweise in sozialen Netzwerken, sondern auch vom FPMG Supporters Club. „Das Foto war nicht naiv, emotional und unbedacht – es war eines der aussagekräftigsten Statements des gestrigen Abends!“, schreibt der Vorstand am Tag danach in einem Statement.

„Was wird für ihn wohl in diesem Moment wichtiger gewesen sein? Das Ausscheiden aus dem Pokal eines Vereins, mit dem er ab dem Sommer eh nicht mehr verbunden ist, und bei dem sich so viele eigenartige Fans eine eigene Meinung erlauben, sogar in manchen Fällen eine kritische?“, heißt es weiter. „Oder war es das Wiedersehen mit einem alten Kumpel, der eine bemerkenswerte Karriere anstrebt?“

Was für ein Pulverpass durch die monatelange Ungewissheit um Marco Roses Zukunft und den öffentlichen Umgang damit entstanden ist, war bereits nach dem verlorenen Derby gegen den 1. FC Köln, noch vor Roses Abschieds-Ankündigung, deutlich geworden. „Es war nicht mein Ansinnen, für Unruhe zu sorgen“, hatte Rose noch vor dem Pokal-Aus gegen den BVB gesagt. „Vor allem der mediale Druck ist so groß geworden, dass wir damit an die Öffentlichkeit gegangen sind. Deshalb kann man mir keinen Strick daraus drehen.“

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Der Druck kommt nun vor allem von der offiziellen Fanvertretung, dem Supporters Club. Der Vorstand positioniert sich inzwischen in Richtung einer Freistellung Roses. „Uns ist die Sinnhaftigkeit der Fortsetzung eines offensichtlich gescheiterten Projektes auch nicht wirklich bewusst. Wir bevorzugen in diesem Kontext lieber ein konsequentes Ende als ein weiteres Dahindümpeln Richtung untere Tabellenhälfte“, heißt es. Das Fanprojekt mahnt, „dass es nicht nur den ‚alternativlosen Weg der weiteren Zusammenarbeit‘ gibt, sondern wie fast immer im Leben, stets auch eine Alternative bedenkenswert ist.“

Der Vorsitzende des Supporters Club, Thomas Ludwig, erntete bislang viel Zustimmung für seine nüchtern-ernüchterten Worte, die er bereits am späten Abend nach dem 0:1 gegen den BVB formulierte. „Nun ist für diese Saison der Stecker gezogen. Die restlichen Spiele werden viele von uns nur beiläufig oder gar nicht verfolgen“, schreibt Ludwig. „Eine Aufbruchstimmung für die restliche Saison bleibt in der jetzigen Personalbesetzung auf der Trainerbank aus.“

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