Transfers bei Borussia Poulsen zum dritten Mal verliehen - Pacho in der Warteschleife
Mönchengladbach · Ein Linksfuß geht, kommt bis zum 31. August noch ein neuer? Dass Andreas Poulsen für ein Jahr von Borussia an den FC Ingolstadt verliehen wird, ist nun klar. Noch immer nicht fix ist dagegen die Verpflichtung von William Pacho aus Ecuador.
Falls Andreas Poulsen während seiner zwei Leihen zu Austria Wien mal mit dem Auto nach Österreich gefahren ist, kennt er einen Teil des Weges zu seinem neuen Arbeitgeber bereits. Jetzt muss er nur am Kreuz Nürnberg die Autobahn wechseln, von der A3 auf die A9, und dann immer weiter bis nach Ingolstadt. Beim dort beheimateten Zweitligisten wird Borussias Linksverteidiger für eine Saison spielen. Das gaben beide Klubs am Donnerstag bekannt.
Für Poulsen ist es der dritte Leih-Ausflug binnen anderthalb Jahren. 2018 war er für 4,5 Millionen Euro vom FC Midtjylland aus seiner dänischen Heimat nach Gladbach gewechselt, mit damals 18 Jahren. Er geht erneut, ohne eine Minute Bundesliga gespielt zu haben. „Ich hatte Gespräche mit Max Eberl, der mir gesagt hat, dass ich dem neuen Trainer zeigen muss, dass ich mich unbedingt durchsetzen will. Jetzt ist es an mir, zu beweisen, dass ich die Qualität für Borussia habe“, sagte Poulsen Mitte Juli im Interview mit unserer Redaktion.
Aus dem erneuten Umweg, den er nun einschlägt, lassen sich entsprechende Schlüsse ziehen. Spätestens mit der Verpflichtung von Luca Netz aus Berlin musste Poulsen klar sein, dass sich seine Perspektive auf Einsatzminuten in Gladbach quasi in Luft aufgelöst hatte. Hinter Ramy Bensebaini, Joe Scally und Netz war er plötzlich nur noch die Nummer vier auf seiner Position.
Ein Linksfuß geht in die 2. Bundesliga, ob ein neuer aus Ecuador kommt, ist aktuell noch offen. William Pacho hat zu Hause sehr offen über einen bevorstehenden Wechsel nach Gladbach gesprochen. Aber wird der 19-jährige Innenverteidiger wirklich in dieser Transferperiode Borusse?
„Das kann ich nicht sagen, weil wir noch nichts fixiert haben. Natürlich bereiten wir uns vor, und es gehört zu unserer Strategie, junge Spieler dazu zu nehmen. Wir müssen schauen, was passiert“, sagte Manager Max Eberl. „Mit Luca Netz, Manu Koné, dem Trainer und dem Trainerstab haben wir schon investiert, Hannes Wolf dürfen wir auch nicht vergessen.“ Jetzt komme es darauf an, was sich auf dem Markt noch tue – und ob Borussia dann noch reagieren kann und will.
Pacho wäre wie einst Poulsen eine Zukunfts-Hoffnung. In Scally, dem 18-jährigen US-Amerikaner, scheint eine gerade mal wieder aufzugehen. Junge Spieler wie Julio Villalba haben es nicht gepackt, bei Mamadou Doucouré streikte immer wieder der Körper, Michael Cuisance hat mit seinem Wechsel zum FC Bayern für zehn Millionen Euro, begleitet von viel Unruhe, viele Talente-Transfers refinanziert. Den bald 22-jährigen Poulsen hat Borussia offenbar noch nicht abgeschrieben. Er geht erneut einen Umweg, so wie es auch Laszlo Bénes zweimal getan hat. Bis 2023 läuft Poulsens Vertrag. Allerdings sicherte sich Ingolstadt eine Kaufoption.