Borussias Franzose Plea macht es gegen Waalwijk wie Hofmann

Mönchengladbach · Gegen RKC Waalwijk war Alassane Plea der auffälligste Borusse und an fast jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Der Franzose bewies nicht nur mit dem Tor zum 1:1 seinen Wert für Gladbachs Offensive. Zumal er diesmal eine Qualität zeigte, die normalerweise vor allem Jonas Hofmann auszeichnet.

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Foto: jdp/Jens Dirk Paeffgen

Der Gefoulte trat nicht selbst an. Alassane Plea war in der 53. Minute im Testspiel gegen RKC Waalwijk vom niederländischen Torwart Mark Spenkelink im Strafraum zu Fall gebracht worden, den fälligen Elfmeter übernahm aber nicht der Franzose, sondern Lars Stindl. Doch Borussias Kapitän verschoss, die Gladbacher mussten sich letztlich mit einem 1:1 begnügen. Und so blieb es auch bei nur einem Scorerpunkt für Plea – dem mit Abstand auffälligsten Borussen gegen Waalwijk.

„Ich fand Lasso wirklich gut und fokussiert. Man hat gemerkt, dass er gierig war, heute ein Tor zu erzielen. Das hatte bei ihm bislang in den Testspielen bis auf zwei, drei Assists ja noch nicht so geklappt“, sagte Borussias Trainer Daniel Farke. Auf Tore aus dem Spiel heraus bezogen stimmte das, allerdings hatte Plea im ersten Test bei Rot-Weiss Essen zumindest einen Elfmeter verwandelt – er hätte also gegen Waalwijk auch selbst vom Punkt antreten können. Immerhin hatte es gegen den niederländischen Erstligisten aber zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Spiel heraus geklappt.

In der 30. Minute hatte sich Plea von der linken Seite aus mit einem Lauf in den Rücken der Abwehr zentral angeboten. Innenverteidiger Marvin Friedrich erfasste die Situation und spielte einen Chip-Ball in den Strafraum, wo der Franzose den Ball gekonnt annahm und mit dem zweiten Kontakt in die kurze Ecke abschloss. Eine Szene, wie sie sich Farke im Spiel viel häufiger gewünscht hätte, wie er später sagte.

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Foto: imago/Frinke

Plea hatte bei jener Aktion konsequent den Weg in den Strafraum gesucht und einen Lauf gezeigt, wie er vor allem von seinem Teamkollegen Jonas Hofmann bekannt ist – nur von der anderen, der rechten Seite aus. Hofmann und Plea, die beiden Außen in der offensiven Dreierreihe des 4-2-3-1-Systems, die beide keine echte Außen sind, weil es sie immer wieder in den torgefährlichen Bereich im Zentrum zieht, sind aktuell wohl Borussias größte Hoffnungsträger in der Offensive. Weil sie schon in der vergangenen Saison die besten Torschützen waren und in der Vorbereitung bereits wieder ihre Qualitäten unter Beweis gestellt haben.

Nur musste Plea bis zum Waalwijk-Spiel warten mit dem ersten eigenen Treffer – Elfmeter nicht eingerechnet. Beim 1:1 gegen Standard Lüttich hatte er noch Pech mit einem Lattenschuss gehabt. Und auch gegen Waalwijk stockte er zunächst nur sein Konto bei Aluminiumtreffern auf: Nach doppeltem Doppelpass mit Stindl und Torben Müsel schlenzte er in der fünften Spielminute aus knapp 16 Metern den Ball an den Pfosten.

Doch der 29-Jährige verdiente sich das eigene Erfolgserlebnis, da er auch in der Folge an fast jeder gefährlichen Aktion beteiligt war. „Er hatte bei der klasse Doppelpass-Aktion Pech, dann hat er ein herrliches Tor gemacht und noch den Elfmeter rausgeholt – Lasso hat ein wirklich gutes Spiel heute gemacht“, fasste Farke den Arbeitstag seines Angreifers zusammen.

Gladbach: Alassane Plea unterstreicht seinen Wert für Borussias Offensive
Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Derzeit deutet wenig daraufhin, dass Plea, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft, die Borussia in diesem Sommer noch verlässt, doch aufgrund der Vertragssituation bleibt er natürlich bis zum Ende des Transferfensters Anfang September ein Verkaufskandidat. So wie sich Plea über weite Strecken im Kalenderjahr 2022 präsentiert – in den letzten 14 Spielen der vergangenen Saison verbuchte er sieben Tore und sieben Vorlagen – wäre sein Abgang ein herber Verlust. Zumal es so aussieht, als sollte er an diese gute Leistung anknüpfen können. Waalwijk war dafür der bislang stärkste Beleg: Plea kommt wieder auf Touren.

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