Borussias Kapitän für Schalke fraglich Stindl-Ausfall kann Plea ein Deja-vu-Erlebnis bescheren

Mönchengladbach · Borussias Kapitän Lars Stindl droht gegen Schalke am Samstag auszufallen, erster Kandidat als Ersatz ist Alassane Plea, der keinen guten Start in das neue Jahr hatte. Doch diese Situation kennt der Franzose bereits aus der Vorsaison. Den entscheidenden Kick brachte damals ein Spiel, das sich nun jährt.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Trainingskiebitze warteten am Donnerstagvormittag vergeblich auf Borussias Kapitän. Lars Stindl konnte wie schon am Vortag nicht mit der Mannschaft trainieren. „Das ist natürlich nicht ideal. Lars hat Rückenprobleme, es wird ein enges Rennen für Samstag. Er hat jetzt trotzdem nicht zu viel verpasst, deswegen haben wir schon noch die Hoffnung, dass er rechtzeitig zurückkehrt“, sagte Trainer Daniel Farke. Doch sollte Stindl nicht am Abschlusstraining am Freitag teilnehmen können, wird Farke wohl nicht um eine Umbesetzung seiner Startelf gegen den FC Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr, Sky) vorbeikommen.

Alassane Plea dürfte in dem Fall der erste Kandidat als Stindl-Vertreter sein, ein klassischer Nachrücker ist er für Farke sowieso nicht. „Lasso ist Stammspieler und unheimlich wertvoll für uns. Wir hatten in der letzten Woche drei Spiele innerhalb von sechs Tagen, die ersten beiden Spiele davon war Lasso einer der ganz wenigen, die jede Sekunde gespielt haben. Deswegen war klar, dass wir in der Offensive auch frische Beine reinbringen wollten. Ich vertraue Lasso vollauf und bin überzeugt, dass er gute Leistungen bringt, wenn er auf dem Platz steht“, erklärte Farke.

Ein kleines persönliches Erfolgserlebnis hatte Plea ja auch trotz der kurzen Einsatzzeit beim 4:1 in Hoffenheim. Mit seinem Ballgewinn auf Höhe der Mittellinie leitete der Franzose zu Beginn der Nachspielzeit den alles entscheidenden vierten Treffer der Gladbacher ein. Doch die Torbeteiligung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Plea einen eher unbefriedigenden Restart in der Bundesliga hinter sich hat.

Nach zwei überschaubaren Leistungen beim 2:3 gegen Leverkusen sowie dem 0:1 beim FC Augsburg war Plea – im ersten Saisonteil vor allem dank seiner großen Qualitäten als Vorbereiter nahezu unverzichtbar – in Hoffenheim zunächst 85 Minuten Ersatzspieler. Eine Rolle, mit der er formbedingt zuletzt vor genau einem Jahr hatte vorliebnehmen müssen. Damals hatte Trainer Adi Hütter Plea nach einer wechselhaften Hinrunde auf die Bank gesetzt. Die vermasselte Startelf-Chance beim 0:3 im DFB-Pokal bei Hannover 96 schien damals die Aktien des Franzosen noch weiter sinken zu lassen – doch zeigte jenes Spiel letztlich auch Wirkung.

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Die Wende kam am 5. Februar 2022, am kommenden Sonntag vor genau einem Jahr. Damals hätte Plea eigentlich gar nicht in der Anfangsformation für die Partie bei Arminia Bielefeld stehen sollen, doch Christoph Kramers Corona-bedingter Ausfall spülte den 29-Jährigen wieder in die erste Elf. Und Plea lieferte, bot eine engagierte Leistung und traf zum 1:1-Endstand. Es folgte die beste Halbserie des Offensivspielers nach dessen Premieren-Hinserie im Jahr 2018: Sieben Tore und sieben Vorlagen standen letztlich in 14 Spielen seit dem 1:1 in Bielefeld für ihn zu Buche.

Das Tor und die überzeugende Vorstellung gegen die Arminia waren der nötige Kick für den Wankelmütigen, der seit seiner Verpflichtung im Sommer 2018 viele Höhen und Tiefen erlebt hat in Gladbach. Dazu passen auch die unscheinbaren Auftritte nun zu Wiederbeginn, nachdem er vor der langen WM-Pause immerhin zwei Tore und sieben Vorlagen beigesteuert hatte. Insofern könnte er nun einen persönlichen Aufschwung, wie er ihn vor Jahresfrist erlebte, wieder gut gebrauchen.

Plea ist längst nicht mehr der Torjäger und vorderste Zielspieler, als den ihn Borussia einst verpflichtet hat, vielmehr tat ihm die Versetzung auf die offensive, halblinke Position gut, um von dort aus Angriffe zu initiieren. Doch bei seiner Abschlussstärke wird Plea weiterhin auch an der eigenen Produktivität gemessen. Dabei kann ihm zugutekommen, dass er in der Rückrunde womöglich mitunter auch als Backup für seinen Landsmann Marcus Thuram, dem einzigen echten Stoßstürmer im Kader, hilfreich sein kann.

Vorerst wird es für den 29-Jährigen darum gehen, sich im Kampf um einen Stammplatz mit guten Leistungen wieder in Stellung zu bringen. Dass dieser Stammplatz trotz seiner unbestrittenen Qualitäten kein Selbstläufer ist, hat das 4:1 von Hoffenheim gezeigt. Dort harmonierten Doppeltorschütze Jonas Hofmann und Stindl prächtig miteinander – während Christoph Kramer als etwas zurückhängender Zehner überzeugte. Doch könnte er nun wie vor Jahresfrist von einem Ausfall eines Teamkollegen profitieren: Stindls Rückenbeschwerden können für ein Deja-vu-Erlebnis bei Plea sorgen, das dieser dann durch überzeugendes Startelf-Comeback mit eigenem Tor noch verstärken kann.

Gladbach: Alassane Plea könnte Lars Stindl gegen Schalke ersetzen
Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Zudem würde Plea damit dem Ziel einen Schritt näherkommen, die Liste der Gegner, gegen die er mindestens einmal traf, zu komplettieren: Gegen 15 der 17 aktuellen Meisterschaftskonkurrenten hat Plea seit 2018 bereits ein Tor erzielt, nur nicht gegen Borussia Dortmund – und Schalke 04.

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