„War ein schwieriges Jahr“ Hütter zieht erstes Saisonfazit nach wildem Borussia-Jahr

Mönchengladbach · Nach dem 1:1 bei Eintracht Frankfurt zog Gladbachs Trainer Adi Hütter ein erstes Saisonfazit und blickte dabei auf ein Jahr zurück, in dem „viele Dinge“ anders geplant gewesen seien. Dennoch hob er auch einen positiven Aspekt hervor.

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Foto: dpa/Arne Dedert

Es war ein Wiedersehen mit alten Bekannten im Presseraum des Frankfurter Stadions. Als sich Adi Hütter nach dem 1:1 seiner Borussia und seines Ex-Klubs Eintracht Frankfurt am Sonntag auf der Pressekonferenz zum Spiel äußerte, blieben die Fragen zu Hütters Rückkehr und der erfolgreichen Europapokal-Saison der SGE deshalb nicht aus.

„Ich wünsche der Eintracht an dieser Stelle, dass der Pokal an den Main geht. Ich bin überzeugt davon, dass die Eintracht die Europa League dieses Jahr gewinnt“, sagte Hütter und lobte die Entwicklung des Klubs seit der Relegation 2016. „Das sind schon viele tolle Momente“, sagte Hütter, der am vergangenen Donnerstag das Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham auf Einladung der Eintracht live im Stadion verfolgt hatte.

Die Euphorie des Finaleinzuges war noch am Sonntag spürbar, Fans und Mannschaft schworen sich nach dem Abpfiff noch einmal gemeinsam auf das Duell mit den Glasgow Rangers ein. Hütter konnte das alles nur von Außen beobachten, seit vergangenen Sommer ist er in Gladbach tätig. Dort hat Hütter alle Saisonziele verpasst, selbst die Einstelligkeit wird erstmals seit 2011 nicht erreicht.

Ob Hütter insgesamt auf seine schwierigste Saison als Trainer zurückblickt? „Wenn ich auf die letzten zehn Jahre schaue, ja. Der Anfang bei der Eintracht war auch nicht so einfach, aber das hat sich relativ schnell ins Positive gewendet“, sagte Hütter. Auf das Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals folgte der Einzug ins Europa-League-Halbfinale, gegen den FC Chelsea war erst im Elfmeterschießen Schluss.

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Foto: dpa/Marius Becker

Bei Borussia hat der 5:0-Triumph über den FC Bayern München für einen Abend eine ähnliche Begeisterung wie in Frankfurt ausgelöst, seinen Wert als Jahrhundertsieg allerdings postwendend mit der 0:3-Klatsche im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Zweitligist Hannover 96 verloren, kurz darauf verkündete Max Eberl seinen Rückzug. „Es war ein schwieriges Jahr. Es hat sich viel getan, viele Dinge waren anders geplant. leider sind dann ein paar Dinge hinzugekommen, mit denen ich in der Form nicht rechnen konnte. Dazu zählt unter anderem der Abgang von Max“, sagte Hütter.

Darüber hinaus verwies er auf „viele Verletzungen zu ungünstigen Zeitpunkten“. Manu Koné zog sich noch vor dem ersten Saisonspiel einen Innenbandriss im Knie zu, Stefan Lainer und Marcus Thuram verletzten sich am zweiten Spieltag in Leverkusen schwer. Ramy Bensebaini musste immer wieder pausieren, und als Jonas Hofmann die interne Torjägerliste anführte, war eine Knie-OP fällig.

Hinzu kam die sportliche Krise, in der das 0:6 gegen den SC Freiburg in der Hinrunde der absolute Tiefpunkt war. Einen positiven Aspekt der Saison hob Hütter allerdings hervor. „Ich bin trotz allem stolz drauf, dass wir es geschafft haben, viele junge Spieler einzubauen“, sagte Hütter, der betonte, dass das ohne die zahlreichen Verletzungen und Ausfälle wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre.

„Luca Netz und Joe Scally sind beide 18 Jahre alt. Wir haben Manu Koné, der fast 30 Spiele absolviert hat und erst 20 Jahre alt ist, er kam aus der zweiten französischen Liga. Jordan Beyer ist ein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, Conor Noß haben wir schon ein paar Mal eingesetzt“, sagte Hütter. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) wartet noch ein Pflichtspiel auf Hütters Elf, danach geht es für etwa fünf Wochen in die Sommerpause. Danach wird der 52-Jährige gewillt sein, daran zu arbeiten, dass er in einem Jahr auf eine erfolgreichere Spielzeit zurückblicken kann.

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