Duell mit RB Leipzig Bei einer Sache tappt Borussias Trainer noch im Dunkeln
Mönchengladbach · Borussia kann gegen RB Leipzig fast auf den gesamten Kader zurückgreifen. In der Startelf sind mindestens punktuelle Veränderungen zu erwarten nach dem 0:6 gegen Freiburg. In einem Punkt ist sich Trainer Adi Hütter noch nicht ganz sicher, was die Gladbacher erwartet.
Vor der Englischen Woche mit den drei Spielen gegen RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr), Eintracht Frankfurt (Mittwoch, 18.30 Uhr) und drei Tage später gegen die TSG Hoffenheim (15.30 Uhr) bleibt die Personallage bei Borussia weiter entspannt. Manu Koné und Stefan Lainer, die am Mittwoch noch mit dem Training ausgesetzt hatten, standen am Donnerstag wieder auf dem Platz.
„Außer Jordan Beyer haben wir aktuell keinen angeschlagenen Spieler. Wir waren mit 23 Feldspielern auf dem Platz. Das ist sehr erfreulich“, sagte Gladbachs Trainer Adi Hütter am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Keine Option gegen Leipzig sind demnach neben Beyer nur noch Tony Jantschke und Mamadou Doucouré.
Wie gegen den SC Freiburg (0:6) hat Hütter demnach eine große Auswahl. Anders als noch im ersten Saisondrittel muss die Bank nicht mit Nachwuchsspielern wie Keanan Bennetts, Torben Müsel oder Conor Noß, der gegen die SpVgg Greuther Fürth (4:0) sein Bundesligadebüt gefeiert hatte, aufgefüllt werden. Die Ersatzbank wird also auch am Samstag prominent besetzt sein.
Ob Lars Stindl, Breel Embolo, Patrick Herrmann oder Christoph Kramer in die erste Elf rotieren werden, wollte Hütter nicht verraten. Ohnehin ist er ein Trainer, der im Vorfeld eines Spiels ungern auf die Einsatzchancen einzelner Spieler eingeht. Dass er nach dem 0:6-Debakel fünf oder sechs neue Spieler bringt, ist indes nicht zu erwarten, sondern eher, dass er seine Mannschaft punktuell verändern wird. Koné gehört allerdings zu den Kandidaten, die in Leipzig eine Pause bekommen könnten, Kramer könnte so neben Denis Zakaria auflaufen – beide ließ Hütter am Mittwoch auch nebeneinander trainieren, als Koné noch fehlte.
Ebenso überraschend wäre es, wenn Lainer nach seinem schwachen Startelf-Comeback erneut von Beginn an auflaufen würde. Eines stellte Hütter jedoch klar: „Wir haben das gegen Freiburg alle zusammen verbockt. Einzelne herauszupicken und zu sagen, dass die, die jetzt am Wochenende nicht spielen, den größten Anteil an der Niederlage gehabt haben, ist falsch“, sagte Hütter.
Worüber er im Vorfeld des Duells mit dem Tabellenelften ebenfalls sprach, war der Trainerwechsel, der am Donnerstag mit dem neuen RB-Coach Domenico Tedesco vollzogen worden ist. „Mit dem neuen Trainer ist es schwierig zu sagen, wie sie am Wochenende gegen uns spielen werden“, sagte Hütter. Außerdem fügte er an: „Was kann er jetzt grundsätzlich verändern? Inwieweit kann er schon eingreifen in die Mannschaft, was die Grundordnung und das Personal betrifft? Da tümpeln wir gerade in einem dunklen Raum, weil wir nicht genau wissen, was er machen möchte“, so Hütter, der Leipzig noch in der „Findungsphase“ sieht.
In der Abwehr werden die Borussen es vermutlich mit RB-Angreifer André Silva zu tun bekommen, der bislang sechs Saisontreffer erzielt hat und den Hütter noch aus der gemeinsamen Zeit bei Eintracht Frankfurt kennt. „Er hat am Dienstag ein wunderschönes Tor gegen Manchester City geschossen. Er ist ein Strafraumstürmer. Wenn die Bälle reinkommen, hat er die Qualität, dass er aus wenigen Torchancen viel macht“, sagte Hütter. Auf ihn und sein Team kommt am Wochenende das erste Mal in dieser Saison ein Geisterspiel zu. „Es ist für alle, die ohne Zuschauer spielen müssen, natürlich ein Rückschritt. Auf der anderen Seite kennen die Spieler das Gefühl, vor leeren Rängen spielen zu müssen. Mein Coaching ändert sich dahingehend auch nicht“, so Hütter.