Borussia Mönchengladbach Gerardo Seoane ist neuer Cheftrainer - Nils Schmadtke wird Sportdirektor

Mönchengladbach · Der Schweizer Gerardo Seoane ist neuer Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach. Das teilte der Bundesligist am Dienstag mit. Neuer Sportdirektor ist Nils Schmadtke. Welche personellen Veränderungen es noch darüber hinaus gibt.

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Foto: dpa/Marius Becker

Gerardo Seoane ist neuer Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach. Nur vier Tage nachdem der Bundesligist die Trennung von Daniel Farke bekannt gegeben hatte, wurde der 44 Jahre alte Schweizer als neuer Coach verpflichtet. Seoane, der zuvor bei Bayer Leverkusen angestellt und zuletzt ohne Verein war, erhält einen Drei-Jahres-Vertrag. Zeitgleich meldete Borussia, dass Nils Schmadtke neuer Sportdirektor wird. Der 34-Jährige war zuvor Scouting-Chef des VfL Wolfsburg.

Seoane bringt Patrick Schnarwiler als Assistenten und Nicolas Dyon als Athletiktrainer mit. „Gerardo Seoane hat in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Posten erfolgreich gearbeitet. Er ist ein junger, aber doch schon erfahrener Trainer, der zu unserem Fußballansatz passt, und wir freuen uns, ihn ab sofort bei Borussia Mönchengladbach zu haben“, wird Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport, auf der Internetseite des Klubs zitiert.

Borussia hat neben der Verpflichtung Soanes jedoch weitere Veränderungen in der Struktur der Sportlichen Leitung vorgenommen. So wird Nils Schmadtke, der bislang Chef der Scouting-Abteilung des VfL Wolfsburg war, jedoch auch schon als Scout der Borussia gearbeitet hat, die neue Position des Sportdirektors Lizenz übernehmen. Er gehört damit neben Virkus und Steffen Korell, dem Direktor Scouting und Kaderplanung zum sportlichen Führungsteam des Gladbacher Lizenzbereichs.

„Mit diesen Personalentscheidungen stellen wir uns in der Sportlichen Leitung breiter auf“, sagt Virkus. Darüber hinaus übernimmt Philipp Schützendorf (41), bisher Leiter der Analyse bei Borussia, ab sofort die Leitung des Bereichs Entwicklung, in dem die Talententwicklung sowie die Video- und Datenanalyse angesiedelt sind. Der Verein verspreche sich „nachhaltige Effekte für die kontinuierliche Verbesserung unserer Lizenzspieler und unserer Talente“, erklärt Virkus.

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Foto: dpa/Laurent Gillieron

Somit hat der Klub Fakten geschaffen, wenige Tage nach dem Beginn der von Virkus ausgerufenen Generalanalyse, der als erste Entscheidung am vergangenen Freitag die Trennung von Daniel Farke folgte. Dessen Nachfolger, Gerardo Seoane, ist derweil nach Lucien Favre der zweite Trainer aus der Schweiz, allerdings besitzt der 44-Jährige auch die spanische Staatsbürgerschaft.

Als Profi bestritt Seoane, der sechs Sprachen fließend beherrscht, 227 Erstligapartien in der Schweiz, der Innenverteidiger lief für den FC Luzern, den FC Sion, den FC Aarau und die Grasshoppers aus Zürich sowie den Zweitligisten AC Bellinzona auf. Zudem bestritt er 18 Spiele für die Schweizer U21-Nationalmannschaft.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Päffgen

2010 beendete er nach einem Schien- und Wadenbeinbruch seine Karriere, 2013 begann er beim FC Luzern seine Trainerlaufbahn. Nach Stationen in der U18 und U21 wurde er im Januar 2018 Cheftrainer des Schweizer Erstligisten und führte den Klub, bei dem ein gewisser Jonas Omlin im Tor stand, vom vorletzten noch auf den dritten Platz. Im Sommer 2018 wechselte Seoane zum BSC Young Boys Bern und wurde dreimal in Folge Schweizer Meister, ehe er 2021 Bayer Leverkusen übernahm und in der ersten Bundesliga-Saison Dritter wurde. Nach dem achten Spieltag der soeben beendeten Saison kam jedoch das Aus für den Trainer in Leverkusen.

In Gladbach wird Soane nun auf Nils Schmadtke treffen, der Borussias Team Sport verstärkt. „Es gibt viele Themen, die wir gemeinsam mit dem neuen Trainer angehen wollen. Wir wollen einen gemeinsamen Weg für Borussia finden, erfolgreichen Fußball spielen und wieder Stabilität und Kontinuität an den Tag legen“, sagt Schmadtke, der laut Vereinsmeldung mithelfen soll, „die komplexen Arbeiten im Bereich der Kaderplanung, Teamkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit weiterzuentwickeln“.

Zwischen 2019 und 2020 war Schmadtke gut ein Jahr als Scout in Gladbach tätig, ehe er zum VfL Wolfsburg wechselte und dort auch mit seinem Vater Jörg Schmadtke, ehemals Co-Trainer in Gladbach, zusammenarbeitete. Schmadtke junior war selbst Torwart und da auch in Borussias U19 – gemeinsam mit Tony Jantschke – aktiv. Der 34-Jährige dürfte also nicht lange brauchen, um sich einzugewöhnen – und kann somit den Umbau des Gladbacher Kaders mit seinen neuen Kollegen schnell angehen.

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