„Sky“ berichtet von einer sich anbahnenden Kettenreaktion. Der Portugiese Raphael Guerreiro soll Borussia Dortmund im Sommer verlassen und statt seiner Gladbachs Ramy Bensebaini kommen. Der Vertrag des Linksverteidigers aus Algerien am Niederrhein läuft aus. Der Bezahlsender berichtet, dass die Gespräche zwischen Bensebainis Berater-Agentur und dem BVB schon recht weit vorangeschritten seien und der Deal zeitnah abgeschlossen werden könnte. Bensebaini habe Gladbachs Sportdirektor Roland Virkus allerdings schon mitgeteilt, dass er nicht verlängern werde.

Die Situation

Bensebaini ist in dieser Saison neben Marcus Thuram und Yann Sommer der beste Borusse. Mit seinem Tor beim 4:2-Sieg der Gladbacher im letzten Spiel vor der WM-Pause hat er nochmal eine direkte Bewerbung abgegeben. Dass er im Fokus des BVB ist, ist nicht neu, schon im Sommer kam das Thema erneut auf, da war noch Marco Rose Trainer bei der westfälischen Borussia. Der Wechsel scheiterte, so war zu hören, auch an Gehaltsforderungen des Algeriers. Ihn jetzt ablösefrei zu bekommen, wäre für den BVB ein Schnäppchen, definitiv.

Gladbach hat in der Personalie (wie auch bei Marcus Thuram oder Yann Sommer) keine Handlungsoption. Bensebaini darf ab dem 1. Januar offiziell mit neuen Klubs verhandeln. Gegenüber „Sport 1“ bestätigte Bensebainis Berater Jaspal Singh Gill Gespräche mit dem BVB, stellte aber klar, dass es keine Einigung gebe. Bensebaini habe „noch keine finale Entscheidung getroffen“, zudem möchte er bei Gladbach „eine gute restliche Saison spielen und komplett für die Mannschaft und den Verein da sein. Was im Sommer passiert, werden wir dann sehen“.

Einschätzung unseres Reporters

Der Wechsel zum BVB würde aus Spieler- und Vereinssicht Sinn machen. Bensebaini passt zum BVB – und er würde den Kader um einige Mentalitätspunkte bereichern. Als Emotionsspieler kann er das Publikum begeistern und sein Team mitreißen. Für Bensebaini wäre es der nächste Schritt, er würde dann für einen ständigen Meisterklassen-Teilnehmer spielen. Mit seiner grundsätzlichen Entscheidung für den Sommerwechsel ist aber klar, dass sich Gladbach bei Bensebaini, der für acht Millionen Euro geholt wurde, keinesfalls Einnahmen erhoffen darf im Winter, sondern Bensebaini ablösefrei verlieren wird.

In Luca Netz ist in Gladbach ein möglicher Bensebaini-Nachfolger durchaus schon da, der U21-Nationalspieler kam 2021 für vier Millionen Euro von Hertha BSC Berlin und kam in der Saison 2021/22 unter Adi Hütter vermehrt zum Einsatz, als Bensebaini fehlte. In dieser Saison hat wer wegen des stark aufspielenden Algeriers kaum Einsatzzeit. Was Borussia entscheiden muss: Traut man Netz die Nachfolge zu? Oder soll ein defensiverer Typ für den Job hinten links kommen? Dafür braucht es aber Einnahmen aus anderen Transfers – oder eine ablösefreie neue Lösung.