Borussia Mönchengladbach Frühstart mit Havard Nordtveit

Statistisch gesehen ist Borussias Hinrunde in der Fußball-Bundesliga ein Desaster. Auf der Internetseite des Tabellenletzten sind in diesen Tagen einige Zahlen zu finden, die das belegen.

DFB-Pokal 10/11: Hoffenheim - Gladbach
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Dass Marco Reus das 2500. Tor der Gladbacher Bundesligageschichte erzielte, ist nur ein netter Farbtupfer in der statistischen Tristesse: 47 Gegentore hat es gegeben, nur einmal, beim 4:0 in Köln, blieb Borussia ohne Gegentor, fünf Platzverweise hat es zudem gegeben und, das ist das größte Problem, nur zehn Punkte.

Trainer Michael Frontzeck wird solche Zahlenkolonnen über die Weihnachtstage, die er mit seiner Familie verbracht hat, zumindest zeitweise ausgeblendet haben.

Der Trainer will das unmöglich Erscheinende möglich machen, und er ist "100 Prozent überzeugt", dass seine Mannschaft sich noch retten kann. Ab heute (10 Uhr, Borussia-Park) geht Frontzeck die "Mission impossible" an, mit "einer kleinen Gruppe" steigt er in die Vorbereitung der Rückrunde ein: "Roel Brouwers, Tony Jantschke und Logan Bailly sowie der eine oder andere Neue sind dabei", sagt Frontzeck.

Mike Hanke, der als erste Nachbesserung für die Rückrunde verpflichtet wurde, wird noch nicht da sein. Er hat noch Urlaub und wird erst am 2. Januar, wenn die Borussen ins Trainingslager ins spanische Cala de Mijas reisen, seinen Dienst antreten. Dafür ist heute aber der erste Arbeitstag von Havard Nordtveit, dessen Wechsel von Arsenal London klargeht.

"Er hat schon mit 16 in der ersten Liga gespielt", sagt Frontzeck über den 20-Jährigen, der in der vergangenen Saison 19 Spiele für den 1. FC Nürnberg machte und so schon den Abstiegskampf in der Bundesliga miterlebte. Nordtveit kann auf der "Sechs" und Innenverteidiger spielen. Ein weiterer Defensivmann, der wohl kommt, ist Martin Stranzl.

Der Österreicher machte für 1860 München und den VfB Stuttgart insgesamt 140 Bundesligaspiele. Allerdings müssen sich die Borussen noch mit Stranzls aktuellem Klub, Spartak Moskau, einigen. Bis zur Abreise an die Costa del Sol soll die Personalie geklärt sein.

Die Langzeitverletzten Jean-Sébastien Jaurès, Bernhard Janeczek und Christian Dorda werden nicht mit nach Spanien fliegen. Und auch Raúl Bobadilla nicht. Der Argentinier, der wegen seiner Roten Karte aus dem Hannover-Spiel ohnehin noch drei weitere Spiele gesperrt ist, soll abgegeben werden. Mike Hanke, der bei Hannovers Sieg in Gladbach traf, Igor de Camargo und Mo Idrissou sind somit die Angriffsoptionen für die Rückrunde.

In dieser plant Frontzeck auch Abwehrchef Dante als Hoffnungsträger ein. Der arbeitete in seiner Heimat mit Chris Weigl an seinem Comeback. "Es sieht gut aus", sagt Frontzeck. Gleichwohl bleibt abzuwarten, wie schnell Dante wieder voll einsatzbereit ist. In Spanien ist er jedenfalls dabei. Ob das auch für die anderen Rekonvaleszenten — Brouwers, Jantschke und Bailly gilt — "das werden die nächsten Tage zeigen", sagt Frontzeck.

(RP)
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