Borussia Mönchengladbach Freiburg ist Borussias Auswärts-Angstgegner

Mönchengladbach · In zwölf Duellen bei den Breisgauern gab es für Gladbach nur einen Sieg. Zuletzt setzte es sogar vier Zu-Null-Pleiten in Folge.

Bundesliga: Unsere Tipps zum 2. Spieltag
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Foto: rpo

Es war ein Tor, wie es nicht jede Woche in der Bundesliga vorkommt. Mit dem Kopf lupfte Arie van Lent den Ball über den herausstürzenden Keeper Timo Reus ins Tor. Borussias Stoßstürmer erzielte mit seinem 1:0 am 23. März 2002 keinen alltäglichen, wohl aber sehr wichtigen Siegtreffer im Abstiegskampf jener Saison. Und aus heutiger Sicht ist es für die Borussen gar ein historisches Tor, sicherte van Lents Kopfball doch den bislang einzigen Bundesliga-Sieg der Gladbacher beim SC Freiburg - bei mittlerweile zwölf Gastspielen.

Es gibt sicher Stadien, die Borussia in den vergangenen Jahren mit größerer Zuversicht angesteuert hat. Seit jenem 1:0 im Frühjahr 2002 gab es in sechs Spielen in Freiburg nur einen Punkt, die vergangenen vier Partien gingen gar alle ohne ein einziges eigenes Tor verloren. Zumindest in der Zweiten Liga durften Gladbachs Fans auf einer Freiburg-Reise jubeln, 2007 siegte Borussia 3:1. Ein unangenehmer Gegner war der SC aber immer, was vielleicht auch am kurioserweise um 4,50 Meter zu kurzen und um über einen Meter abschüssigem Platz im Freiburger Stadion liegt. "Wenn man auf dem Rasen steht, merkt man: Irgendwas stimmt nicht. Aber was genau, das weiß man nicht", sagt Thorben Marx. Als Lucien Favre erstmals davon erfuhr, dass der Platz im Breisgau "anders" ist als andere Bundesliga-Geläufe, war er extrem überrascht — und Überraschungen mag er gar nicht.

Favre lobt den Gegner

Es liegt jedoch nicht nur am Platz. Mit ihrer hohen Laufintensität, ihrem taktischen Geschick und der mannschaftlichen Geschlossenheit machten die Breisgauer der Borussia oft das Leben schwer. "Sie laufen sehr viel, sind kämpferisch stark, kontern schnell und sind brandgefährlich bei Standards", sagt Gladbachs Trainer Lucien Favre zu den Stärken des heutigen Gegners. Da kann individuelle Qualität, wie sie Raffael oder Max Kruse mitbringen, nicht schaden. Letzterer schoss im vergangenen Jahr noch beide Tore zum 2:0-Sieg der Freiburger gegen Gladbach, nun hätte er nichts gegen den umgekehrten Ausgang.

Mit einem Sieg würde Borussia auch ihre Serie von Spielen gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller positiv beenden. In der Rückrunde ist die Bilanz gegen die Teams, die aktuell auf den Plätzen elf bis 18 stehen, gerade einmal ausgeglichen (zwei Siege, drei Unentschieden, zwei Niederlagen). Doch Gegner, die um den Klassenverbleib kämpfen, sind in der entscheidenden Saisonphase zuweilen sehr gefährliche Gegner, das haben zuletzt auch Borussias Tabellennachbarn Leverkusen und Wolfsburg zu spüren bekommen. Die Borussen wissen also, was sie in Freiburg erwartet.

"Wir können das gut nachempfinden, wir haben selbst unten drin gestanden. Die Mannschaften im Keller holen am Ende oft noch viele Punkte. Aber wir wollen uns dagegen wehren", sagt Borussias Innenverteidiger Roel Brouwers. Der Niederländer ist neben Filip Daems der einzige Gladbacher, der auf ein echtes Erfolgserlebnis im Breisgau verweisen kann, weil er schon bei jenem Sieg in der Zweiten Liga für Borussia aktiv war. Gerne dürfte nun der erste Sieg in der Bundesliga folgen - mehr als zwölf Jahre nach Arie van Lents wichtigem Kopfball-Lupfer.

(togr)
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