Borussia Mönchengladbach Forssells Rat an Ring

Borussia Mönchengladbach · Borussias neuer Finne sprach in Belek, wo die Gladbacher derzeit trainieren, über seine Beziehung zum früheren Publikumsliebling, seine erste Zeit in Deutschland und seine Ziele mit Borussia.

 Ein Finne unter Palmen: Alexander Ring ist bei den Borussen angekommen.

Ein Finne unter Palmen: Alexander Ring ist bei den Borussen angekommen.

Foto: Dieter Wiechmann

Einige Vereine wollten Sie verpflichten. Am Ende hat Borussia das Rennen gemacht. Was gab den Ausschlag?

Ring Andere Klubs waren für mich nie ein Thema. Gladbach war von Anfang an die erste Wahl.

Warum?

Ring Der Klub hat eine große Historie. Und mein Zimmerkollege bei der Nationalmannschaft, Mikael Forssell, hat bereits für Gladbach gespielt und mich in meiner Entscheidung bekräftigt. Ich hoffe, dass er mich mal bei einem Spiel besuchen wird. Außerdem ist Lucien Favre ein Trainer, der auf die Jugend setzt. Er wird mich an die Hand nehmen und wird mir alles zeigen.

Lucien Favre hat Sie gegen Schalke im Einsatz gesehen. Er sagte, er habe einen Spieler gesehen, der "etwas Besonderes" habe.

Ring Dabei habe ich mich über das Schalke-Spiel geärgert. Da war mehr für uns drin. Allerdings haben wir uns nach dem 3:1 teilweise aufgegeben — obwohl wir noch gute Chancen aufs Weiterkommen hatten. Das Positive war aber: In diesen Spielen und bei der Nationalmannschaft habe ich gesehen, dass ich mithalten kann. Also habe ich meine Ziele noch höhergesteckt.

Sie sind ehrgeizig. Was zeichnet Sie noch aus?

Ring Ich spiele aggressiv, schnell und gut in der Vorwärtsbewegung. Als Schwäche würde ich meine mangelnde Erfahrung sehen.

Was sind Ihre Ziele in Mönchengladbach?

Ring Ich bin nicht hier hergekommen, um mir alles anzuschauen und ein bisschen Spaß zu haben. Ich will spielen. Das muss man sich aber hart erarbeiten. Ob es direkt von Anfang an klappt, weiß ich nicht, aber ich bin definitiv nicht hier, um nur auf der Bank zu sitzen. Sie haben 14 Jahre in Deutschland gewohnt, in der Jugend von Bayer Leverkusen gespielt. Doch dann sind Sie zurück nach Finnland.

Warum?

Ring Das hatte mit meinen schulischen Leistungen zu tun. Meine Noten sind auf dem Gymnasium ziemlich abgesackt. In Finnland klappt das besser, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen.

Also haben Sie Ihr Abitur jetzt in der Tasche?

Ring Noch nicht. Aber ich arbeite dran.

Fühlen Sie sich letztlich als Finne oder als Deutscher?

Ring Mental bin ich sicherlich kein Finne. Auch meine Spielweise ist eher deutsch. In Finnland gibt man sich meiner Meinung nach zu schnell mit zu wenig zufrieden. So bin ich nicht, dafür bin ich zu ehrgeizig. Außerdem: Deutschland ist meine Heimat.

André Schahidi sprach im Trainingslager der Borussen im Türkischen Belek mit Zugang Alexander Ring. Heute spielen die Gladbacher in Belek gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Ring wird sein Debüt geben.

(RP/rl)
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