Nach Spekulationen um Lucien Favre Schalke stärkt Coach Breitenreiter den Rücken

Gelsenkirchen · Mit dem 3:2 gegen den Hamburger SV zog sich Schalke 04 aus der Krise, dennoch wird bereits über den Nachfolger von Trainer Andre Breitenreiter diskutiert.

Das ist André Breitenreiter
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Foto: dpa/Walter Bieri

Die Spieler fielen ihm in den Arm, der Noch-Manager stärkte ihm den Rücken: Über mangelnde Unterstützung konnte sich Trainer Andre Breitenreiter nach der harschen Kritik der vergangenen Tage nicht beklagen. Dennoch geisterte beim 3:2 (1:1) von Schalke 04 gegen den Hamburger SV schon der Name Lucien Favre durch das Stadion.

"Das lasse ich wenig an mich heran. Das hat Tradition auf Schalke", sagte der 42-Jährige zu den Spekulationen über seinen möglichen Nachfolger. Dass der scheidende Sportvorstand Horst Heldt erklärte, es werde "intern keine Trainerdiskussion geführt", sollte Breitenreiter nicht zu sehr beruhigen.

Heldt, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, entscheidet nicht mehr, wer in der nächsten Saison auf der Schalker Trainerbank sitzt. Sein Nachfolger Christian Heidel, derzeit noch in Mainz, soll nach "Bild"-Informationen bereits Kontakt mit dem Berater des ehemaligen Mönchengladbacher Coaches Favre aufgenommen haben.

Die wie Breitenreiter zuletzt hart kritisierte Mannschaft half ihrem Trainer indes nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg wirklich aus der Patsche. Nicht nur mit einer kämpferisch und spielerisch überzeugenden Leistung und unerwarteter mentaler Stärke, sondern auch mit einer eindeutigen Geste.

Nach dem entscheidenden 3:1 durch den überragenden Alessandro Schöpf (77.) stürmten alle Spieler auf ihren Coach an der Seitenlinie zu. "Das zeigt, dass die Mannschaft zum Trainer steht", sagte Max Meyer, der den 1:1-Ausgleich erzielt hatte (38.): "Er stellt uns sehr gut ein, ist locker, und wir haben viel Spaß."

Breitenreiter selbst genoss die Wertschätzung seiner Spieler sichtlich und bedankte sich mit lobenden Worten. "Wir haben richtig gut Fußball gespielt", sagte er und betonte: "Wir haben gute Abläufe gehabt, so wie wir uns das vorstellen." Dem Ex-Paderborner waren nach dem peinlichen 0:3-K.o. in der Europa League gegen Schachtjor Donezk und dem "Angsthasen-Fußball" mit vier Außenverteidigern beim 0:0 in Frankfurt taktische Fehler und fehlendes Konzept vorgeworfen worden.

Mit den Offensivkräften Schöpf und Meyer im Mittelfeld beendete Schalke nicht nur seine Sieglos-Serie, sondern auch seine Torflaute. Meyers 20-m-Treffer war der erste nach 293 Pflichtspielminuten. Klaas-Jan Huntelaars 75. Bundesliga-Tor aus Abseitsposition (66.) löste den Knoten endgültig. Am Ende hatten die Königsblauen in 90 Minuten mehr Tore erzielt als in den 450 zuvor.

(sid)
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