Schalke trifft auf Gladbach "Es ist ungünstig, dass jetzt Gladbach kommt"

Gelsenkirchen · In der Bundesliga legte Schalke 04 einen Fehlstart hin. Zuletzt konnte der Revierklub mit einem Sieg in der Europa League neuen Mut schöpfen. Das Team von Markus Weinzierl hofft am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker) gegen Borussia Mönchengladbach auf die Fortsetzung des Zwischenhochs.

Diese Teams starteten mit fünf Niederlagen
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Foto: dpa, fg nic

Eric Maxim Choupo-Moting ist ein beeindruckender Mensch. In sportlichen Krisenzeiten neigen Fußballer dazu, irgendwelche Durchhalteparolen zu verkünden. Die Rede ist dann gerne von totaler Fokussierung, von Kampf, Schweiß, Tränen. Um so wohltuender ist es, wenn ein 27-Jähriger etwas Dramatik aus dem Spiel nimmt. "Ich frage mich immer: Wozu lebst du? Weil du glücklich sein willst! Deshalb versuche ich mir nie groß einen Kopf über negative Dinge zu machen", sagt der Angreifer im "Schalker Kreisel". Die aktuelle Negativphase mit seinem Arbeitgeber sieht er gelassen. "So ist der Fußball heutzutage. Man ist top vorbereitet, aber die anderen Teams auch. Wir müssen an unsere Stärken glauben. Und wir wissen genau, wie man sich wieder aufrappelt und weitermacht."

Diese Zuversicht hatte zuletzt nicht jeder bei der Betrachtung der Arbeitsnachweise des FC Schalke 04. Der Klub ist mit so großen Erwartungen in die Saison gestartet, hat aber so ziemlich alls vermurkst, was man vermurksen konnte. Glücklicherweise gibt es die Europa League als Stimmungsaufheller. Gegen RB Salzburg (3:1) haben die Königsblauen wenigstens etwas Mut für den bislang so tristen Alltag in der Liga gewonnen. Die unmittelbar Handlungsbeteiligten genehmigen sich allerdings Euphorie nur noch in ganz kleinen Dosen. "Es war zumindest mal ein Anfang", gab Sportvorstand Christian Heidel nach dem Sieg gegen die Österreicher zu Protokoll. "Wenn eine Mannschaft mit so einer Serie beginnt, dann hängt das in den Köpfen drin."

Ist es nun aus den Köpfen raus? Die Antwort darauf muss man sich nicht lange theoretisch herleiten. Die Mannschaft kann sie im Aufeinandertreffen gegen Borussia Mönchengladbach geben. Heidel ist vorsichtshalber schon einmal um eine angemessene Einordnung des Kontrahenten bemüht: "Mönchengladbach ist die Mannschaft, der Verein, der sich in den vergangenen Jahren am besten entwickelt hat. Die haben eine brandgefährliche Mannschaft. Wir wissen, was am Sonntag auf uns zukommt." Heidel weiß vor allem, was auf ihn und sein Projekt zukommt, sollte es erneut nicht zu einem Heimsieg reichen. Das bislang extrem geduldige Publikum wird selbst vom smarten Markus Weinzierl Ergebnisse einfordern.

Schalke macht sich derzeit mit den Minimalanforderungen an Profisportler Mut: Einsatzwille. In besonderem Maße hat Kapitän Benedikt Höwedes den in den vergangenen Partien gezeigt. Höwedes ist Chef-Malocher auf dem Platz. Nach Abpfiff wechselt er in das diplomatische Korps der Knappen. "Der Trainer ist top positiv", verkündet Höwedes. "Absolut toll, wie er mit dieser schwierigen Situation umgeht. Er behält die totale Kontrolle, strahlt super positive Energie aus und glaubt an das Team." Ausgerechnet jetzt hat sich Höwedes leicht verletzt und bangt um seinen Einsatz.

Weinzierl will sich nicht mit dem ersten Glücksgefühl während seiner Amtszeit beschäftigen. "Wir wollen unsere Ziele erreichen. Dafür musst du schleunigst punkten. Es ist ein wenig ungünstig, dass jetzt Gladbach kommt. Augsburg wäre mir lieber." Sein Ex-Klub ist erst der übernächste Gegner nach der Länderspielpause — wenn es sehr ungünstig für ihn läuft, ist er dann allerdings nicht mehr dabei.

(gic)
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