Borussia Mönchengladbach Favres Gladbacher sind Favorit gegen Sarajewo

Mönchengladbach · Als die Uefa entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten gestern Mittag binnen Sekunden die Spannung auflöste und Borussia Mönchengladbach FK Sarajewo als Gegner in den Play-offs zur Europa League bescherte, ging bei den Borussen die Arbeit erst richtig los. Die Menschen, die im Verein für Logistik und Transport zuständig sind, starteten umgehend ihre finalen Bemühungen um Flüge, Transfers und Unterkunft in Bosniens Hauptstadt.

Borussia Mönchengladbach: FK Sarajevo im Porträt
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Borussia-Gegner FK Sarajevo im Porträt

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Die, die im sportlichen Bereich Verantwortung tragen, sahen es dagegen als erste Pflicht an, Umfeld und Öffentlichkeit zu verdeutlichen, dass das Los nicht etwa einem Freilos gleichkommt. "Wer sich in Bosnien für die Europa League qualifiziert, ist ein starker Gegner", stellte Sportdirektor Max Eberl klar, schob aber auch nach: "Wir wollen in die Gruppenphase einziehen, und da ist es dann doch ein Gegner, den man in zwei Spielen schlagen kann."

Borussia tritt am 21. August erst auswärts im knapp 35.000 Zuschauer fassenden Asim-Ferhatovic-Stadion an, dem Rund, in dem 1984 die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele stattgefunden hatte. Viel Material kann man in Gladbach über den amtierenden bosnischen Pokalsieger naturgemäß noch nicht zusammengetragen haben. Das werden die Borussen ändern.

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Foto: imago

Am Sonntag spielt FK in Banja Luka, die Woche drauf gegen Mostar - zweimal die Gelegenheit für die Scouts der Gladbacher, den Nebel rund um den in Europa eher namenlosen Klub zu lichten und Trainer Lucien Favre ein Profil des Gegners zu präsentieren, mit dem dieser seine Truppe auf die beiden Begegnungen vorbereiten kann.

Sarajewo spielt sich bei seiner dritten Europapokal-Teilnahme bereits seit dem 17. Juli durch die Qualifikationsrunde der Europa League. Erst warfen die Bosnier Haugesund aus Norwegen aus dem Wettbewerb, und in der jüngst ausgetragenen Runde drei schaltete das Team Atromitos Athen aus. Worauf sich Borussia Mönchengladbach in jedem Fall einstellen kann, sind ein Gegner, der mit Herzblut und körperlicher Robustheit zu Werke geht, und heißblütige Fans.

Favre bastelt im Training an seiner Mannschaft
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Favre bastelt im Training an seiner Mannschaft

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Das Mainzer Ausscheiden gegen die Griechen aus Tripolis taugt dabei zur aktuellsten Warnung, unter gar keinen Umständen das hohe Ross des deutschen Bundesligisten zu satteln. "Man hat bei Mainz gesehen, wie kompliziert die Qualifikation ist", sagte Eberl. Wobei das Mainzer Scheitern Borussia auf Sicht durchaus zum Vorteil gereichen kann: Qualifiziert sich Borussia für die Gruppenphase, muss es sich die zu erzielenden Einnahmen aus der nationalen TV-Vermarktung nur noch mit den bereits qualifizierten Wolfsburgern teilen.

In jedem Fall ist das Duell mit Sarajewo für eine im Europapokal ja durchaus schon herumgekommene Borussia eine Premiere: Erstmals trifft Gladbach in einem Pflichtspiel auf ein Team aus Bosnien. Und das als Favorit.

(RP)
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