Borussia Mönchengladbach Favres 100. Spiel: Eine schwere Aufgabe

Mönchengladbach · Gegen Leverkusen feiert der Trainer am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) sein Borussia-Jubiläum. Gegen Bayer wartet Borussia lange auf einen Heimsieg.

Lucien Favre kehrt zu OGC Nizza statt nach Gladbach zurück
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Foto: dpa/Guido Kirchner

Gegen Leverkusen feiert der Trainer am Freitag (20.30 Uhr/Live-Ticker) sein Borussia-Jubiläum. Gegen Bayer wartet Borussia lange auf einen Heimsieg.

Lucien Favre schreckt auf, als er die Zahl hört. 21. "Puh. Wirklich? 21?", sagt der Trainer von Borussia. Seine Überraschung ist verständlich. Es ist nicht nur so, dass sich wahrscheinlich nur noch wenige Gladbach-Fans an den letzten Heimsieg gegen Bayer Leverkusen, dem Gegner am Freitag im Borussia-Park, erinnern können. Die meisten der etwas jüngeren Generation haben ihn schlichtweg noch nicht erleben können. Seit 21 Bundesliga-Spielen vermochten die Gladbacher kein Heimspiel gegen Bayer Leverkusen zu gewinnen.

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Genauer ausgedrückt: Der letzte Heimsieg gegen die "Werkself" gelang Borussia vor fast genau 25 Jahren, am 25. Februar 1989. Ein 2:0 war das damals. Es folgten zwar noch zwei Erfolge im DFB-Pokal — doch die kamen auch erst nach Elfmeterschießen zustande und würden somit auch nur als Unentschieden in die Gesamt-Statistik einfließen.

Favre lobt den Gegner

Was käme da besser als Lucien Favres 100. Bundesliga-Spiel als Cheftrainer der "Fohlenelf", um diese Negativserie zu durchbrechen? Bislang gab es in Heimspielen unter Favres Führung zwei Remis gegen Bayer — Zeit also, um den 46. Bundesliga-Sieg seiner Borussia-Ägide einzufahren. Blöderweise ist Leverkusen für dieses Unterfangen jedoch nicht der einfachste Gegner. "Leverkusen hat eine sehr gute Mannschaft", sagt Favre. "Nach Balleroberung sind sie extrem gut. Sam und Son sind brandgefährlich. Sie spielen ein spezielles 4-3-3, in dem sie immer Winkel schaffen."

Erschwerend zum Gegner kommt die kleine aktuelle Schaffenskrise, in der Favres Mannen verkehren. Vier Spiele ohne Sieg, zwei Niederlagen nach der Winterpause. Der Trainer hört das Wort "Krise" indes überhaupt nicht gerne. "Wir reden viel zu schnell über Krisen", sagt der 56-Jährige. "Vor drei Jahren, das war eine Krise. Aber jetzt? Wir haben 33 Punkte. In Hannover hatten beide Teams fünf Torchancen. Wir haben unnötige Tore bekommen." Favre stimmt der Ansicht seines Sportdirektors Max Eberl, der nach der Hannover-Pleite meinte, einige Spieler hätten nicht 100 Prozent gegeben, jedoch teilweise zu: "Zwei, drei Spieler sind noch nicht so gut wie noch im Herbst", sagt Favre. "Da fehlen ein paar Sachen."

Favre sehe, dass die Spieler aus der zweiten Reihe immer näher an die Stamm-Elf heranrücken würden — dämpft jedoch Erwartungen, dass er seine Startelf großartig durcheinander wirbeln würde. "Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt. Deshalb müssen wir den Spielern, die das geschafft haben, auch Vertrauen schenken", betont Favre. "Ich habe in der Hinrunde ein paar Mal entschieden, erst spät zu wechseln. Gegen Dortmund und Nürnberg ist das gut gegangen."

Gegen Leverkusen jedoch wird er wechseln müssen: Julian Korb ist gesperrt. Für ihn könnten Tony Jantschke oder Havard Nordtveit auf die rechte Seite rücken. Martin Stranzl, der über Schleimbeutelprobleme im Knie klagte, scheint fit zu sein. Das Abschlusstraining am Donnerstag absolvierte der Innenverteidiger jedenfalls komplett. Und gehört damit zu den Spielern, denen Favre vertrauen kann.

(RP)
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