Borussia Mönchengladbach Fans: Mit Flieger oder Bus nach Kiew

Mönchengladbach · Um möglichst viele Fans zum Rückspiel nach Kiew zu bringen, benötigt das Fanprojekt wahrscheinlich noch ein Flugzeug mehr. Alternativ können sich die Borussen-Anhänger auch 24 Stunden in Bus, Bahn oder Pkw setzen. Karten für das Heimspiel kommende Woche sind nur noch schwer erhältlich.

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Foto: Hermann J. Knippertz

Borussia ist zurück im internationalen Geschäft — und die Euphorie unter den Fans ist riesengroß. Egal, ob zu Hause im Borussia-Park oder beim Rückspiel in Kiew, die Gladbacher wollen hautnah dabei sein und ihre Mannschaft unterstützen. Doch das ist gar nicht so einfach.

Denn Karten für das Heimspiel sind schwer zu bekommen. Und die Reise zum Rückspiel nach Kiew ist zeitaufwendig und teuer. Stefan Ovelgönne hat Glück gehabt. Er ist Inhaber einer Dauerkarte und konnte deshalb bereits am Wochenende von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen.

"Ich habe eine Karte bekommen und werde das Heimspiel im Stadion sehen", sagt der 38-Jährige. 46 000 Besucher dürfen bei internationalen Partien in den Borussia-Park. Fünf Prozent des Kartenkontingents gehen an die Gästefans aus der Ukraine.

Die Hälfte der Karten ist schon weg

"Die Hälfte der Karten haben wir am Wochenende schon über die Dauerkarteninhaber verkauft", sagt Borussia-Pressesprecher Markus Aretz. Er schätzt, dass noch etwa 13.000 Karten zum Verkauf stehen. Die können sich seit gestern Mitglieder von Borussia und des Fanprojekts sichern. Aretz geht davon aus, dass es danach keine Tickets mehr im freien Verkauf gibt. Deshalb hat schon jetzt der Schwarzmarkthandel auf Ebay und anderen Internetportalen begonnen. Zwischen 80 und 400 Euro werden da verlangt. Da freut sich Klaus Bamber (50) umso mehr, dass er so wie Ovelgönne eine Dauerkarte hat.

"Ich schaue das Spiel im Stadion. Mein Tipp: 2:0 zu Hause und dann 1:1 in Kiew." Beim Rückspiel wird keiner der beiden vor Ort sein. "Nach Kiew ist es einfach zu weit", sagt Ovelgönne. Das sehen nicht alle Borussen-Fans so. Bis gestern Morgen um 10 Uhr konnten sich Reisewillige für den vom Fanprojekt organisierten Tagesflug anmelden.

Mehr als 500 hatten das bereits am Freitag kurz nach Bekanntgabe des Gegners getan. Zwei Flugzeuge werden am 29. August mit Borussia-Anhängern in Richtung Kiew abheben. Noch am selben Abend geht es wieder zurück. Zurzeit versuchen das Fanprojekt und das First-Reisebüro, eine weitere Maschine zu chartern, damit noch mehr Fans das Angebot nutzen können.

"Die Entwicklungen sind positiv, aber wir können noch keine verlässliche Aussage treffen", sagt Dirk Hamacher vom Reisebüro. 350 bis 450 Euro sind kein schlechter Preis — vor allem wenn man die Alternativen betrachtet. Vom Düsseldorfer Flughafen gibt es nur eine Fluggesellschaft, die Direktflüge nach Kiew im Programm hat. Alle anderen Anbieter legen Zwischenstopps in Berlin, Amsterdam oder Wien ein. Außerdem sind kurzfristige Buchungen oft teuer und an besagtem Mittwoch gibt es wenige Verbindungen, so dass die Fans bereits einen Tag früher anreisen müssten.

Mit Bus und Bahn stünde eine regelrechte Odyssee bevor. 24 Stunden wäre man mit beiden Verkehrsmitteln mindestens unterwegs. Letzte, aber nicht wirklich prickelnde Option: das eigene Auto. Knapp 2000 Kilometer in 22 Stunden und 33 Minuten vom Borussia-Park bis in die Innenstadt von Kiew.

(RP/rl/seeg)
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