Wieder in der Nachspielzeit Thuram schießt Borussia in der Europa League auf Kurs

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat in letzter Minute den ersten Sieg in dieser Europa-League-Saison gefeiert. Matchwinner Marcus Thuram erzielte kurz vor Schluss das 2:1.

Europa League 2019/20: Borussia Mönchengladbach gegen AS Rom - die Bilder des Spiels
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Borussia - Rom: die Bilder des Spiels

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Bevor das Europa-League-Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach am Donnerstag begann, schwelgten die Gladbacher in ihrer so erfolgreichen Geschichte. Jene Mannschaft war da, die 1979 zum zweiten und letzten Mal den Uefa-Cup durch ein Elfmetertor von Allan Simonsen gewonnen hatte. Von solchen Weihen ist die aktuelle Borussia noch weit entfernt, trotz der Tabellenführung in der Bundesliga. Doch sollten die Alt-Borussen als gutes Omen dienen für den Abend gegen die abgezockten Römer, gegen die das Team von Marco Rose den ersten Sieg in dieser Europa-League-Saison schaffen wollten.

Das gelang Gladbach, siegte 2:1 durch einen Treffer von Marcus Thuram (90.+5), womit das Auftakt-Debakel gegen den Wolfsberger AC (0:4) aufgearbeitet ist. Die Borussen sind nun wieder mitten mit besten Chancen ausgestattet das Ziel „Überwintern in Europa“ zu erreichen.

Kurios: Die ersten beiden Treffer des Spiels erzielte Federico Fazio. Erst brachte er Gladbach mit einem Eigentor in Führung, dann schoss er das 1:1 für die Roma.

Trainer Marco Rose blieb gegen Rom bei dem 3-4-1-2-System, in dem sich sein Team zuletzt recht wohl gefühlt hatte. Viel Druck über die Flügel sollte es geben, und vorn sollten Thuram, zuletzt in Leverkusen mit Tor und Assist der Matchwinner, und Lars Stindl, der in seinen letzten zwei Spielen gegen italienische Teams vier Tore erzielte, Betrieb machen. Immer wieder liefen sie Torwart Pau Lopez und die römischen Verteidiger forsch an und erschwerten den Gästen, derzeit Nummer drei in der italienischen Serie A, den Spielaufbau und erzwangen Fehler.

Gefahr produzierten die Borussen aber zunächst vor allem aus der Distanz. Stindl, Denis Zakaria und Laszlo Bénes versuchten es, indes ohne Erfolg. Zakaria spielte ab der 28. Minuten wieder das zentrale Element der Dreierkette, weil Tony Jantschke verletzt raus musste. Rose ersetzte im Mittelfeld Zakaria durch Jonas Hofmann. Er tat der Spielorganisation gut. Gleich mit seiner ersten Aktion sorgte er für Gefahr, doch der Schuss von Florian Neuhaus wurde abgeblockt.

Die Römer hatten bis dahin eine Kopfball-Chance durch Nicolo Zaniolo gehabt, der nach einer Ecke fast spiegelgleich wie bei seinem 1:0-Führungstor im Hinspiel abschloss, dieses Mal aber nicht traf. Das tat dann nach 35 Minuten sein Teamkollege Federico Fazio, als Thuram über links den Ball vor das Tor brachte. Borussia hatte nicht selbst getroffen, das 1:0 aber durchaus erzwungen. Die Führung war verdient, weil die Gladbacher stets aktiv waren in der Startphase und sich vom Versuch der Römer, mit Ballstafetten das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, nicht entnerven ließen. „Wir müssen das Spiel in die Hand nehmen und unser Ding durchziehen“, so hatte Zakaria vorab den Matchplan formuliert. Das taten er und seine Kollegen.

Die Gladbacher arbeiteten hart am ersten Heimsieg im Europapokal seit dem 24. August 2016, als es im Champions-League-Play-off ein 6:1 gegen die Young Boys Bern gegeben hatte. Doch nach der Pause war es wie am Samstag in Leverkusen phasenweise auch eine Abwehrschlacht, als Rom aufdrehte und den Borussen wie in der BayArena die Kräfte schwanden.

Einen Schuss von Javier Pastore konnte Yann Sommer noch mit einer gekonnten Parade abwehren, doch dann kam Fazio, der Unglücksrabe der ersten Halbzeit, und erzielte sein zweites Tor an diesem Abend. Schließlich feierte Alassane Plea sein Comeback. Mit fünf Punkten liegt Borussia nach vier Spielen auf dem zweiten Rang vor der Roma, weil sie den direkten Vergleich gegen die Italiener gewinnt. In den verbleibenden beiden Gruppenspielen spielt die Borussia noch beim Wolfsberger AC (28. November) und gegen Istanbul Basaksehir (12. Dezember) und kann den Sprung ins Sechzehntelfinale aus eigener Kraft schaffen.

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