Borussia Mönchengladbach Es geht weiter vorwärts

Vier Borussen aus erfolgreichen früheren Zeiten über ihre "Spieler der Saison" und das, was man von der Gladbacher Mannschaft in Zukunft noch erwarten kann.

Fussball Sie bleiben Borussia-Idole: Herbert "Hacki" Wimmer (65), Horst Köppel (62), Wilfried "Winni" Hannes (53) und Herbert Laumen (66) sind auch heute noch bei fast allen Heimspielen dabei. Und äußern ihre Meinung zur Saison 2009/2010.

Horst Köppel, der Gladbacher aus dem Schwabenländle, der sowohl als Aktiver (184 Spiele und 39 Tore) als auch als Trainer für "seine" Borussia erfolgreich war, zeigt sich beeindruckt: "Gladbach hat eine gute Saison gespielt, darauf kann man aufbauen: Endlich hat sich alles stabilisiert, weil Vizepräsident Rainer Bonhof, Manager Max Eberl und Trainer Michael Frontzeck gute Arbeit leisten. Hoffentlich setzt man weiter auf diese Kontinuität". Für den Ex-Nationalspieler (elf Länderspiele) waren Dante, Brouwers und der kleine "Wirbelwind" Reus die besten Spieler der Saison. Köppel: "Für die Zukunft sehe ich die sportlich wie finanziell prima aufgestellte Borussia bestens gerüstet."

Herbert Wimmer: "Alles in allem gesehen, verlief die Spielzeit doch recht zufriedenstellend für unsere Borussia, auch wenn sich schwächere und gute Phasen abwechselten. Im Gegensatz zur vorherigen Saison, die erst am letzten Spieltag ihr Happyend fand, war es sogar ein Klassenunterschied. Wenn Borussia ins Rollen kam wie beim 4:3 gegen Bremen, dann waren die Jungs richtig klasse und nicht zu stoppen", so der Mann aus Aachen-Brand, der 366 Bundesligaspiele für die "Fohlen" bestritt und dabei 51 Tore erzielte. Für den einstigen "Wasserträger" Günter Netzers, der nicht nur Weltmeister (1974) sondern auch fünfmal Meister (1970, 1971, 1975, 1976 u 1977) mit Borussia wurde, war Marco Reus Spieler der Saison. "Der Junge ist schnell, trickreich, torgefährlich und fleißig, dem ist kein Weg zu weit, an dem wird Gladbach noch viel Freude haben. Wenn wir demnächst mit Igor de Camargo aus Lüttich vorne vielleicht noch ein wenig gefährlicher werden, ist ein einstelliger Tabellenplatz drin, da bin ich sicher."

Wilfried Hannes : "Wir stehen zum Abschluss auf dem 12. Platz, noch vor dem 1. FC Köln, für mich ist dies ein klarer Aufwärtstrend gegenüber den letzten Jahren. Der Beweis, dass gute Arbeit geleistet wird. Borussia ist auf einem guten Weg. Wann waren wir in letzter Zeit vier, fünf Spiele vor Schluss schon mal gerettet?" Für den Dürener, der in 261 Bundesligaspielen 58 Tore für Borussia schoss und zweimal Meister (1976, 1977) wurde, sind Dante, Brouwers und Reus die Spieler der Saison. Hannes: "Dante hat als Abwehrchef den Laden zusammengehalten. Roel Brouwers wurde mit acht Toren der torgefährlichste Abwehrspieler der Liga. Und Shootingstar Marco Reus erzielte in seiner ersten Bundesligasaison ebenfalls acht Tore. Respekt". Für die kommende Saison wünscht sich Hannes, dass "Borussia neben Igor de Camargo noch einen richtigen Knipser mit einer zweistelligen Torgarantie holt, dann könnte es noch ein paar Plätze nach oben gehen".

Herbert Laumen: "Wenn man zwei, drei Spiele wie die hohe Niederlage in Hannover ausklammert, hat Borussia eine gute Saison gespielt, da kann man nicht meckern. Man sieht, dass Rainer Bonhof, Max Eberl und Michael Frontzeck einen guten Job machen. So seriös sollte man weiter agieren, nur keine finanziellen Klimmzüge machen, die den Verein in Gefahr bringen. Die Überraschung der Saison war für mich Abwehrspieler Roel Brouwers. Dass er mit fast 30 noch einmal so explodieren würde, hätte ich ihm nicht zugetraut." Herbert Laumen, der mit Borussia zweimal Meister (1970, 1971) wurde, in 267 Bundesligaspielen 121 Tore erzielte und damit einer der besten Torjäger aller Zeiten ist, hat eine große Hoffnung: "Ich glaube fest daran, dass es bei Raùl Bobadilla doch noch den Urknall gibt und er viel mehr als die in dieser Saison erzielten vier Treffer schießt. Er muss noch mehr den geraden Weg zur Kiste suchen, dann wird er auch noch erfolgreicher."

(RP)
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