Noten zum Spiel Gladbach - Dortmund: die Fohlen in der Einzelkritik

15. Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23: So haben wir die Profis von Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund bewertet.

Jan Olschowsky Schnappte sich seinen ersten Ball, war beim 1:1 chancenlos und ahnte da wohl noch nicht, was für eine Viertelstunde er vor der Pause erleben würde. Die Paraden wurden immer besser – von gelösten Pflichtaufgaben bis zu überragenden Reflexen, selbst vor dem zweiten Gegentor. Die Pausenführung hatte Gladbach seinem jungen Keeper zu verdanken, der bis dahin sechs Schüsse abwehrte.
Die Kollegen ermöglichten dem 20-Jährigen eine ruhigere zweite Halbzeit, Olschowsky musste nur noch zweimal ohne größere Not eingreifen. Note 1-

Joe Scally War hinten gut eingebunden in der ersten Hälfte, klärte fünf Bälle, aber verlor auch sechs. So ging nach vorne relativ wenig für den US-Amerikaner, der Malen bei dessen Riesenchance aber nicht unwesentlich störte.
Reduzierte die Wackler in den zweiten 45 Minuten, der Einsatz stimmte immer. Note 3-

Marvin Friedrich Seine Passgenauigkeit konnte sich sehen lassen, oft übte der BVB aber auch seltsam wenig Druck aus, lange Bälle streute Friedrich auch selten ein.
Wirkte insgesamt stabiler als sein Nebenmann. Itakura wird ihn im neuen Jahr mehr als nur herausfordern. Note 4+

Nico Elvedi Der Schweizer erweckte zeitweise den Eindruck, dass ihm eine Winterpause ganz guttun würde, stattdessen geht es zur WM. Bei Bellinghams Ball auf Brandt zum 1:1 fehlte ihm jegliche Antizipation, vor der Pause war er gar nicht mehr Herr der Dinge.
Anschließend war Elvedis Spiel immerhin frei von großen Böcken, hielt sozusagen nicht die Null, sondern die Zwei. Note 4

Ramy Bensebaini War mal wieder im Topspiel-Modus. Diesmal zählte das Kopfballtor – und was war das für eine Wucht. Die rettende Grätsche gegen Reyna musste sich hinter Olschowskys Paraden nicht verstecken. Wer auf der Gegenseite Guerreiro sah, kann sich vorstellen, warum Bensebaini ein Thema beim BVB sein soll.
Hätte im zweiten Durchgang beinahe erneut per Kopf getroffen. Blieb darüber hinaus spielfreudig und hinten in den meisten Szenen souverän. Note 2+

Julian Weigl Ließ Brandt vor dem ersten Tor mit einer schönen Pirouette stehen und zeigte beim Ball auf Stindl mal seine Qualitäten. Insgesamt bot er sich besser an und wirkte robuster in den direkten Duellen.
Das Zuspiel auf Thuram eine Viertelstunde vor Schluss war vielleicht sein bestes in dieser Saison, blieb aber ungenutzt. Note 2

Manu Koné Er fasste sich mal ein Herz aus der Distanz, Kobel ließ den Ball abprallen. In der ersten Hälfte waren viele gute (Umschalt-)Momente dabei, zum Beispiel der kurze Kontakt auf Stindl vor dem 3:1.

Keine Minute war nach dem Seitenwechsel gespielt, als ihm sein erstes Saisontor gelang. Der erste Kontakt war genauso stark wie der Abschluss. Das war der Koné, den Gladbach sich wünscht. Note 1-

Jonas Hofmann Der Nationalspieler war Gladbachs bester Feldspieler in den ersten 45 Minuten. Den Laufweg vor dem 1:0 hat er früher beim Handball sicher auch schon gezeigt, genauso stark war der Abschluss mit links. Hofmann luchste dem BVB etliche Bälle ab, war allgegenwärtig und fand Bensebainis Kopf mit einem scharfen Freistoß. Vor dem 3:1 kratzte er den Ball noch von der Seitenlinie.

Nach der Pause machte Hofmann überragend weiter, legte Koné das 4:2 auf und Thuram um ein Haar das 5:2. Als der sich revanchieren wollte, nahm Schiedsrichter Jablonski den Treffer zurecht zurück. Note 1

Christoph Kramer Fiel deutlich ab gegenüber seinen Offensivkollegen, fast jede Aktion in Strafraumnähe brach der Zehner ab, anstatt zu flanken, zu schießen oder durchzustecken. Übte vor dem Ausgleich bei zwei Gelegenheiten keinerlei Druck auf Bellingham aus und schlief beim zweiten Gegentor, als Schlotterbeck schneller schaltete. Hatte nach 45 Minuten Feierabend und geht in die Winterpause, ohne einen Schuss aufs Tor abgegeben zu haben. Note 4-

Lars Stindl Der Kapitän sammelte den vierten und fünften Assist der Bundesliga-Saison ein, zweimal machte es ihm der BVB sehr leicht. Doch Stindl überzeugte als Scharnierspieler im halblinken Raum.
Sah früh Gelb für ein nicht gerade rüdes Foul. Weiter ging es mit einem hervorragenden Tiefenpass auf Hofmann, der Koné den Ball zum 4:2 auflegte. Note 2+

Marcus Thuram Zu Beginn stimmte noch nicht jeder Laufweg, so wie in der 22. Minute im Zusammenspiel mit Hofmann. Zog dann gegen Hummels den Freistoß, den Bensebaini zum 2:1 verwandelte. War auf und davon und ließ sich beim 3:1 die Zweistelligkeit nicht mehr nehmen.
Das elfte Saisontor ließ er in der 52. liegen, in der 59. tanzte er Hummels und Süle aus, scheiterte erst an Kobel. Sein Foul an Hummels vor dem vermeintlichen fünften Treffer wurde vom VAR korrekt geahndet. Mit der vergebenen Chance nach Weigl-Zuspiel wurde es langsam fahrlässig. Note 2-

Patrick Herrmann (46. für Kramer) Die Kollegen machten es ihm leicht in einer guten Anfangsphase, aber Herrmann war bei seinem längsten Einsatz auch sehr engagiert. Tankte sich gut durch zur Grundlinie, allerdings ohne „Endprodukt“, wie Trainer Farke sagen würde. Note 3

Ko Itakura (88. für Koné) Feierte noch sein umjubeltes Comeback auf der Sechs. Ohne Note

Nathan Ngoumou (90. für Stindl) löste spät den Kapitän ab. Ohne Note

Luca Netz (90.+4 für Hofmann) bekam noch ein paar Sekunden. Ohne Note

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