Noten zum Spiel Borussia - Bochum: die Fohlen in der Einzelkritik

So haben wir die Profis von Borussia Mönchengladbach am 31. Spieltag im Heimspiel gegen den VfL Bochum bewertet.

Jonas Omlin musste viele lange Bälle schlagen. Beim Rauslaufen war er aufmerksam und sicher. Die frühe Parade gegen Asano ging wegen einer Abseitsstellung nicht in die Wertung ein, dafür seine unkonventionelle, aber gute Abwehr, als Schlotterbeck eine Freistoßhereingabe fies verlängerte.

Dass er die Null hielt, hatte er in der 59. Minute auch der Latte zu verdanken. Blieb aber der inzwischen gewohnte Rückhalt, auch wenn seine Pässe schon mal präziser kamen. Note: 3

Stefan Lainer brachte dem Offensivspiel anfangs so gut wie gar nichts, Neuhaus schimpfte einmal laut über einen verspäteten Pass. Hinten stimmte es meistens in den direkten Duellen, trotzdem musste sich Hofmann für Gelb opfern, weil Lainer überspielt war.
Nach der Pause steigerte sich Lainer, arbeitete hinten einiges weg und schob vorne oftmals an. Das war vielleicht nicht hochklassig, aber er zeigte, was sich Farke von ihm versprochen haben dürfte. Note: 3-

Marvin Friedrich stand bei seinem ersten Startelfeinsatz des Jahres zunächst sicher und fiel nicht negativ auf. Das Aufbauspiel ging meist an den Innenverteidigern vorbei, wovon lediglich 18 Friedrich-Pässe in den ersten 45 Minuten zeugten.
Am Ende hatte Friedrich die meisten geklärten Bälle aller Gladbacher und wackelte in einer Partie ohne geordneten Aufbau selten nennenswert. Erstmals seit September hielt Borussia mit ihm in der Startelf die Null. Note: 3+

Nico Elvedi hatte nur unwesentlich mehr Ballkontakte als Friedrich, Bochum stellte die kurzen Anspielstationen konsequent zu. In seinem Kernjob wirkte der Schweizer stabil.
In der Luft war Elvedi kaum zu bezwingen, zweimal wurde es vorne nach Standards gefährlich. Enorm wichtig war es, in der 72. im Strafraum vor Hofmann den Ball wegzuspitzeln. Note: 3+

Ramy Bensebaini wurde erneut ausgepfiffen, zeigte aber von Beginn an, dass ihm Unrecht getan wird. Agierte dynamisch nach vorne und krönte eine starke erste Hälfte mit der optimalen Hereingabe auf Torschütze Hofmann. Einmal brachte er Antwi-Adjei in einem wichtigen Moment aus dem Tritt.
Es wurde am Ende die wohl beste Bensebaini-Leistung des Jahres. Auch das zweite Tor resultierte aus einer Flanke des Algeriers, zuvor war er per Kopf an der Latte gescheitert. Bensebaini schaffte es zudem, nicht verwarnt zu werden - und darf gegen seinen neuen Arbeitgeber, den BVB, auflaufen. Note: 2

Julian Weigl wurde von den Fans gefeiert für seine Unterschrift bis 2028. Dann wurde es ein typisches Weigl-Spiel. Der Mann, der so selten den Ball verliert wie kein anderer in Europas Topligen, hat etwas mit dem Schiedsrichter gemein: Fällt er kaum auf, ist es gut. Leitete immerhin den Angriff zum 1:0 ein und kam vorne einmal zum Abschluss.
Fast wäre er mit einem zu kurz geratenen Rückpass auf Omlin doch einmal nachhaltig negativ aufgefallen. Doch der Keeper bügelte den Fehler aus. Insgesamt wieder eine ordentliche Leistung des Sechsers. Note: 3

Manu Koné positionierte sich nur knapp hinter der Angriffsreihe und war dementsprechend an einigen gefährlichen Aktionen beteiligt. Eroberte an der Eckfahne stark den Ball und sicherte sich später mit dem Zuspiel auf Bensebaini einen Assist-Assist. Sein Schuss nach Übersteiger ging hauchdünn vorbei.

Er stand ein wenig stellvertretend für Borussias Spiel, weil er viel probierte, meistens stabil blieb, aber auch nicht die frühere Entscheidung erzwingen konnte. Im Dribbling blieb Koné öfter hängen als sonst, defensiv konnte sich das sehen lassen. Note: 3

Jonas Hofmann schickte Ngoumou früh mit einem schnell ausgeführten Freistoß. Legte sich ins Zeug, war viel unterwegs und dazu ideenreich, wie bei seinem Außenristpass auf Bensebaini. Dessen Flanke nahm er direkt zum 1:0, Ngoumou bediente er vor dessen Großchance gefühlvoll.

Blieb der beste Gladbacher. Wären Neuhaus und Lainer in seiner Nähe nicht so abgefallen, wäre wahrscheinlich mehr als das eine, immerhin alles entscheidende Tor herausgesprungen. War, mit der Kapitänsbinde am Arm, der Anführer und lieferte alleine acht Torschussvorlagen. Darunter auch bessere Standards als zuletzt, wie die Ecke, die Bensebaini an die Latte köpfte. Note: 2+

Florian Neuhaus war vorne rechts, im Zentrum, vorne links und sogar mal zwischen den Innenverteidigern zu sehen. Überall, aber nirgends richtig? Am Angriff zum Führungstor war er in der eigenen Hälfte beteiligt, mit einem Schlenzer prüfte er Riemann erstmals.
Es blieb eine Leistung, die sich nicht so richtig entscheiden konnte. Einmal schien er mit Hofmann Ballhochhalten fünf Meter vor dem Tor zu spielen, ein Steilpass auf den Kollegen misslang. Einmal zog er aus der Distanz ab. Immerhin mangelte es diesmal nicht an Präsenz. Note: 3-

Nathan Ngoumou spielte sein Tempo zumindest punktuell gut aus. Defensiv wird Bensebaini ihn nicht immer als große Hilfe wahrgenommen haben. Dafür hinderte ihn nur die Latte am 2:0.
Ihn mal auf links zu sehen, war eine interessante Option. So langsam findet sich der Franzose in der Bundesliga zurecht, auch wenn er am Ertrag noch arbeiten muss. In der 77. war bei seiner zweiten Großchance mehr drin. Note: 3-

Alassane Plea hatte nach 22 Minuten erst drei Ballkontakte, leitete nach 36 mit dem neunten gut den Ball weiter, als er sich vor dem 1:0 zurückfallen ließ. Traf Schlotterbeck durchaus elfmeterverdächtig am Fuß.
Er zeigte, warum Farke ihn nicht als Mittelstürmer zählt. Blieb ohne Torschuss. Plea agierte fast wie immer, nur in Zonen, wo es der Mannschaft nicht half. Sah die fünfte Gelbe Karte. Note: 4-

Lars Stindl (80. für Plea) betrat unter großem Applaus zum vorletzten Mal den Rasen im Borussia-Park. Verpasste in der 89. die Entscheidung, erlöste kurz darauf aber die Fans mit seinem Treffer. Ohne Note

Luca Netz (80. für Ngoumou) nahm diesmal die Position vorne links ein, vor Bensebaini also. Ohne Note

Hannes Wolf (80. für Neuhaus) durfte erstmals seit Wochen überhaupt wieder spielen. Ohne Note

Christoph Kramer (90. für Hofmann) ermöglichte es dem besten Gladbacher, unter Standing Ovations den Platz zu verlassen. Ohne Note

Joe Scally (90. für Lainer) kam unmittelbar vor dem Abpfiff. Ohne Note

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