Borussia Mönchengladbach Ein Stadion für ganz viele Borussen-Teams

Mönchengladbach · Nicht nur die Profis spielen im Borussia-Park. Auch die U 23, die Jugend und die Frauen waren bereits im Gladbacher Eigenheim aktiv.

 Insgesamt elfmal spielte U23 der Borussia im Stadion der Profis. Gegen die Sportfreunde Lotte gab es für die Borussen am 18. Dezember 2010 einen 5:2-Sieg.

Insgesamt elfmal spielte U23 der Borussia im Stadion der Profis. Gegen die Sportfreunde Lotte gab es für die Borussen am 18. Dezember 2010 einen 5:2-Sieg.

Foto: Wiechmann

Ein wenig Glück benötigte Marko Marin bei der Premiere schon. Sein Freistoß aus 20 Metern wurde von der Mauer noch abgefälscht, ehe er den Weg ins Tor fand. Damit hatte der damals 17-Jährige seinen ersten Pflichtspieltreffer im Borussia-Park erzielt - vor 4500 Augenzeugen. Denn Marin traf am 2. Dezember 2006 nicht für Borussias Profis, sondern für die U 23, die für ihr Regionalligaspiel gegen Fortuna Düsseldorf in den großen Borussia-Park umgezogen war. Es war auch nicht der erste Auftritt der Amateure im 54 000-Mann-Stadion, das in seinem ersten Jahrzehnt längst nicht nur von Borussias Profis genutzt wurde.

Das Bundesliga-Team bestritt bislang in vier verschiedenen Wettbewerben Pflichtspiele in seinem Eigenheim. Neben der Ersten und Zweiten Bundesliga waren dies Partien im DFB- und Europapokal. Hinzu kommt noch das Relegationsspiel gegen den VfL Bochum 2011. Doch darüber hinaus waren noch andere Mannschaften des Klubs in den verschiedensten Wettbewerben im Borussia-Park aktiv.

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Foto: Dieter Wiechmann

Den Anfang machte die U23. Schon am 9. März 2005, als die Amateure ihre Heimspiele noch am Bökelberg austrugen, durften sie zu einem Testspiel gegen die Profis im schmucken, neuen Stadion antreten. Das Bundesligateam gewann damals 5:1. Doch schon ein gutes halbes Jahr später gab es die Pflichtspielpremiere für Horst Wohlers' Mannschaft. Da der Oberligist gegen den KFC Uerdingen viele Gästefans erwartete, zog er am 13. November 2005 für das Derby in den Borussia-Park um und spielte gegen die Krefelder 1:1.

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Seitdem bestritt die U 23 noch weitere zehn Meisterschaftsspiele im großen Stadion, zunächst in der Regionalliga Nord, dann in der Regionalliga West. Es sollte jedoch dauern, bis ihr in ungewohnter Umgebung ein Heimsieg gelang. Gegen Dynamo Dresden (1:2), Düsseldorf (nach Marins 1:0 glich Fortuna in letzter Minute aus), St. Pauli (1:5), VfL Osnabrück (0:4), Preußen Münster (Oliver Neuville verstärkte am 9. November 2008 das Team, trotzdem gab es nur ein 0:0) und die Sportfreunde Lotte (0:1) blieb der erhoffte Dreier aus. Die vier bislang letzten Auftritte im Borussia-Park endeten jedoch alle mit einem Sieg, zuletzt schlug Borussia am 15. September 2013 vor 2800 Zuschauern Alemannia Aachen 5:0.

Gladbachs U 19 absolvierte ihr Pflichtspieldebüt im Borussia-Park dagegen erst vor wenigen Wochen. Am 4. Mai traf sie in der A-Junioren-Bundesliga auf Borussia Dortmund und spielte 1:1. Von noch wesentlich größerer Bedeutung war der Auftritt der U 17 fünf Jahre zuvor. Die B-Junioren trugen das Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft vor 4000 Zuschauern im Stadion aus. "Es ist geil, im Borussia-Park spielen zu dürfen", sagte Gladbachs Nachwuchsstürmer Christopher Mandiangu im Vorfeld der Partie. Doch das 1:1 sollte nach der 1:2-Niederlage bei den Schwaben nicht reichen.

Unterhalb der U17 hatten Borussias Jugendmannschaften ebenfalls schon einige Male die Gelegenheit, durch den Spielertunnel in den Borussia-Park einzulaufen. So wurden schon Partien des alljährlichen Santander-Cups im Stadion ausgetragen. Zudem gibt es vor jeder Bundesligapartie ein Freundschaftsspiel der jüngsten Fohlen-Jahrgänge. Auch Borussias Frauen-Mannschaft hat schon im Borussia-Park gespielt. Im Rahmen der Saisoneröffnung 2011 spielte der Zweitliga-Aufsteiger gegen den Bundesligisten FCR Duisburg. Die Partie ging zwar 1:4 verloren, war aber trotzdem für das Team ein großes Erlebnis. Ein Auftritt in der Spielstätte der Profis ist wohl für jeden Borussen beeindruckend. Und manche kehren noch häufig zurück - so wie Marko Marin, der auch noch als Profi im Borussia-Park jubeln sollte.

(togr)
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