Borussia Ein Hauch von Nacht und Nebel

Keine „Schalker Verhältnisse“: Unter diesem Gedanken hat der Deutsche Fußball-Bund seinen Vereinen empfohlen, ihr Präsidium nicht von einer womöglich emotional allzu aufgeladenen Hauptversammlung, sondern wohlüberlegt vom Aufsichtsrat wählen zu lassen. Dem haben Borussias Mitglieder in ihrer Satzung zugestimmt und damit Einflussmöglichkeit aus der Hand gegeben.

Doch die Art, wie jetzt das Präsidium wiedergewählt wurde, hat den Ruch einer Nacht- und Nebelaktion. Auch wenn sie den Verein nach dem sportlichen Desaster vor weiteren Turbulenzen bewahren soll: Borussias Mitglieder hätten vorab über den Termin dieser Entscheidung informiert werden müssen. Doch nicht einmal Ehrenratsmitglieder waren unterrichtet, dass dieser Punkt auf der Tagesordnung ihrer Sitzung stehen würde. Oder war es ein Schnellschuss, nachdem Rolf Königs Rücktrittsabsichten geäußert und sich dann hatte bitten lassen? Gab es Sorge, er könne es sich noch anders überlegen?

Das klare Votum war dann absehbar: Mit Ex-Oberbürgermeisterkandidat Stefan Wimmers ist im vergangenen Jahr die Königs-kritische Stimme aus dem Aufsichtsrat geschossen worden. Die anderen Mitglieder sind trotz des Abstiegs vom Präsidenten (Foto: ddp) überzeugt. Er hat den Verein ja wirtschaftlich auf guten Kurs gebracht. Doch eine Ergänzung des Präsidiums durch sportliches Fachwissen steht weiter aus. „Es muss auch passen“, heißt es nun. Anpassung allerdings hilft nicht.

(RP)
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